Theorie: Der politische Film (gLV) 

Perspektiven, Haltungen und normative Herausforderungen

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBFI-FIPD-THp-01.MFI.23H.004 / Moduldurchführung
ModulTheorie BFI, 1 Credit 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungJoel Jent
Zeit
6 Termine, jeweils mittwochs von 17.15 - 21.00 Uhr (27.09./04.10./11.10./18.10./15.11./22.11.2023
Anzahl Teilnehmendemaximal 100
ECTS1 Credit
VoraussetzungenKeine
LehrformSeminar
ZielgruppenBachelor Film / Studierende ab 3. Semester (Wahlpflicht)
Bachelor Film, Production Design / Studierende ab 3. Semester (Wahl)
Master Film / alle Studierende (Wahl)
ZHdK / alle Studierende (geöffnete Lehrveranstaltung, gLV)
Lernziele / KompetenzenIn dieser Vorlesungsreihe wird die Beziehung zwischen Film und Politik untersucht, wobei der Schwerpunkt auf der Art und Weise liegt, wie Filmschaffende zu politischen Themen Stellung beziehen können, welche Möglichkeiten das Filmemachen für das Verständnis politischer Konflikte bietet und welche Herausforderungen Filmschaffende bei der Arbeit in einem politisch aufgeladenen Kontext gegenüberstehen.
InhalteDie Herstellung eines Films ist nicht nur ein künstlerisches, sondern auch ein politisches Unterfangen. Film und Politik sind seit der Entstehung des Mediums miteinander verbunden. Dabei ist diese Beziehung nicht nur durch die Funktion der Dokumentation geprägt, sondern beinhaltet auch Versuche der Manipulation und Kontrolle durch Regierungen, Militärs und andere politische Gruppen, die den Film als Propagandainstrument nutzen. Film ist aber auch ein Instrument der Aufklärung, der künstlerischen Auseinandersetzung, der Aufarbeitung und der Reflexion. Filmschaffende haben das Potential, Hintergründe aufzuzeigen, Meinungen zu prägen, aber auch die Art und Weise zu formen, wie wir die Welt sehen und wie wir politische Kontexte verstehen. Dabei gilt es eine komplexe Landschaft von Positionen, Möglichkeiten und Herausforderungen zu berücksichtigen, um sinnvolle und wirkungsvolle Werke zu schaffen, die einer normativen Verantwortung gerecht werden.

Mögliche Fragestellungen, die in der Präsentation und Diskussion der vorgestellten Werke untersucht werden:
Welche ethischen Herausforderungen bergen audiovisuelle Werke, wenn sie als Spiegel von gesellschaftlichen Verhältnissen interpretiert werden? Wie spielt die politische Dimension der Wahrnehmung mit der Rezeption des Werkes zusammen? Wie lässt sich im aktivistischen Film eine differenzierte Perspektive erhalten?

Werksliste:
  • Patricio Guzmán: Mi país imaginario (Chile 2022)
  • Laura Poitras: My Country, My Country (USA, Irak 2006)
  • Alexander Nanau: Collective (Rumänien 2019)
  • Monika Bormann, Hermann Theissen, Lokman Slim: Massaker (D, CH, F, LIBN 2005)
  • Constantin Costa-Gavras: Z (Frankreich, Algerien 1969)
  • Gillo Pontecorvo: The Battle of Algiers (Italien, Algerien 1966)
  • Heidi Specogna: Cahier Africain (CH/DE 2016)
  • Thierry Michel: Congo River - Au-delà des ténèbres (2005)
  • Annemarie Jacir: The Salt of this Sea - milh hadha al bahr (Palästina 2008)
  • Michail Kalatosow: Soy Cuba (UdSSR 1964)
  • Darin Sallam: Farha (Jordanien/Palästina 2021)
  • John Ford: The Grapes of Wrath (USA 1940)
  • Leni Riefenstahl: Triumph des Willens (DE 1934)
Bibliographie / Literatur
  • Erll, Astrid / Wodianka, Stephanie / Berger, Sandra / Schütze, Julia - Hrsg. (2008): Film und kulturelle Erinnerung: Plurimediale Konstellationen. Band 9 der Reihe «Medien und kulturelle Erinnerung». Berlin: de Gruyter.
  • Birnbaum, Antonia (1989): Über den Wunsch, das letzte Wort in der Geschichte zu behalten. In: «Der Wunderblock». Zeitschrift für Psychoanalyse: 18. Berlin: Haas Norbert und Vreni.
  • Blum, Philipp / Weber, Thomas (2021): Film und Politik. In «Handbuch Filmtheorie», Hrsg. Gross, Bernhard / Morsch, Thomas. S. 285-303. Wiesbaden: Springer VS.
  • Bock, Hans-Michael / Distelmeyer, Jan / Schöning, Jörg (Hrsg.): «Protest – Film – Bewegung»: Neue Wege im Dokumentarischen. München: edition text + kritik.
  • Hamenstädt, Ulrich (2016): Die Bedeutung des Films für die Betrachtung von Politik. In «Politik und Film. Ein Überblick.». S. 9-18. Wiesbaden: Springer VS.
  • Vertov, Dziga (2005): Kinoki – Umsturz. In «Texte zur Theorie des Films», Hrsg. Albersmeier, Franz Josef. S. 36–50. Stuttgart: Reclam.
  • Weber, Thomas (2017): Der dokumentarische Film und seine medialen Milieus. In «Medienkulturen des Dokumentarischen», Hrsg. Heinze, Carsten / Weber, Thomas. S. 3–26. Wiesbaden: Springer VS.
Leistungsnachweis / TestatanforderungPräsenz, aktive Teilnahme
Termine27.09./04.10./11.10./18.10./15.11./22.11.2023
Dauer6 Termine, jeweils mittwochs 17.15 - 21.00 Uhr
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Bemerkung
  • Anmeldung: für Studierende der Fachrichtung Film mittels ClickEnroll.
  • Für alle anderen ZHdK Studierenden gilt: Bitte zuerst Rücksprache halten mit dem eigenen Studiengangssekretariat. Dann erst Anmeldung per Email an melina.mylonas@zhdk.ch mit Angabe von Name, Vorname, Studiengang.
Termine (6)