Philipp Schnyder: Music Business Advanced (Max. 10 Teilnehmer:innen) AUSGEBUCHT
Philipp Schnyder von Wartensee
2 CreditsDMU-WKMP-4501.23H.001
Vom Stageplan zum technischen Aufbau für mein Performance-Projekt
Diverse Dozierende
1 CreditDMU-WKMP-5004.23H.001
Atelier Aufführungspraxis (18./19. Jahrhundert)
Sturm und Drang – Wege in die Klassik
1: Aufbruch und Widerstand
1: Aufbruch und Widerstand
Wird auch angeboten für
Nummer und Typ | MPE-VIV-SKT-IP06.23H.001 / Moduldurchführung |
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Modul | Atelier Aufführungspraxis (18./19. Jahrhundert) |
Veranstalter | Departement Musik |
Leitung | Michael Biehl |
Minuten pro Woche | 60 |
ECTS | 2 Credits |
Voraussetzungen | keine |
Lehrform | Orchester, Kammermusikunterricht, Vorträge, Konzerte |
Zielgruppen | Für Studierende des MA in Music Performance ist der Besuch von zwei Ateliers im Verlauf des Studiums obligatorisch (betrifft Studierende ab Studienbeginn HS 2010). Alle weiteren interessierten Studierenden sind herzlich willkommen. |
Lernziele / Kompetenzen | Grundkenntnisse historischer Aufführungspraxis und eines historischen Musikverständnisses am Beispiel klassischer und frühromantischer Musik. |
Inhalte | Stürmen und Drängen sind offenbar Attribute, die insbesondere der Jugend zueigen sind. Das war im 18.Jahrhundert nicht anders als heutzutage. Entsprechend ist es die junge Generation von aufstrebenden Schriftstellern, die ab den 60er Jahren aufbegehrt. Natürlich kleben Sie sich nicht an Strassen fest, aber ihr Widerstand ist für die damalige Gesellschaft nicht weniger vehement und folgenreich. Immerhin veranlasst Goethes Werther zahlreiche Leser dazu ihrem neuen Idol zu folgen und Selbstmord zu begehen. Aber gegen was wehrt man sich eigentlich im Land der Dichter und Denker? Anders als das viel radikalere Frankreich, wählt Deutschland den Weg einer rationalen Aufklärung. Kant weist einen friedvollen Weg, der den Menschen durch die Ausbildung seines Verstandes aus der Unmündigkeit führen soll. Doch genau dieses intellektuelle Schwergewicht weckt bei den jungen Zeitgenossen Widerstand, die nun eindeutig der ratio die emotio vorziehen, und sich ihren Gefühlen hemmungslos ergeben wollen - und dadurch Regel- und Sittenwächter, Traditionalisten und Kirche vor den Kopf schlagen. Goethe und Schiller sind nur die prominentesten Vertreter dieser Bewegung, die jungen Wilden waren zahlreich und im deutschsprachigen Raum gut organisiert. Und die Musik? Wie so häufig werden auch die Musiker – wennauch wie üblich mit einiger Verspätung - von dieser Bewegung erfasst. Auch sie wollen sich von rationalen Regelwerken befreien und sich ihren Emotionen kompromisslos hingeben. Auch sie bemächtigen sich einer Sprache, die einige Zeitgenossen wohl als vulgär, aber zugleich als äusserst elektrisierend empfinden. Und auch sie beruhigen sich mit zunehmedem Alter und weisen den Weg in eine ganz neue Zukunft: genau wie ein Goethe, wird auch ein Haydn (der natürlich viel weniger vulgär als der Erstere war) sich später von dieser Phase distanzieren und dadurch die Sprache der Weimarer/Wiener Klassik etablieren. Vielleicht ist es genau diese durchlebte Epche ihrer Jugend, die bei beiden Künstlern, trotz zweifelloser Altersweisheit, auch im klassizistischen Sphären einen gelegentlichen Hang zum Derben aufblitzen lässt? Im Atelier werden wir uns mit diesem facettenreichen Aufbruch in klassische Gefilde anhand mehr oder weniger stürmischer Beispiele auseinandersetzen und versuchen, die Komplexität dieser zerrissenen Epoche in Ansätzen nachzuvollziehen. |
Bibliographie / Literatur | Als praxisorientierte Ergänzung zum Kurs Aufführungspraxis wird jedes Semester ein Atelier veranstaltet. Die Themen dieser Ateliers wechseln semesterweise und beziehen sich jeweils auf ein spezifisch aufführungspraktisches Thema der Musik des 17.-19. Jahrhunderts. |
Leistungsnachweis / Testatanforderung | Orchester, Kammermusikunterricht in verschiedenen Formationen. Besuch von Vorträgen, Konzerten und anderen Zusatzveranstaltungen nach separater Ankündigung zu Semesterbeginn. Teilnahme an 80% des Kurses. |
Termine | 16.-19.10.2023, der genaue Stundenplan wird zu Semesterbeginn bekanntgegeben |
Bewertungsform | bestanden / nicht bestanden |
Bemerkung | 1110 |