Aufführungsanalyse. Situiertes Schauen und Sprechen. 

Praxisfeld DR: Aufführungsanalyse
Praxisfeld BN, RE, SC, TP: Wahl

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTH-MTH-PM-02.23H.014 / Moduldurchführung
ModulPraxisfeld 02 ECTS 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungDr. Astrid Schenka
Zeit
Anzahl Teilnehmende3 - 12
ECTS2 Credits
VoraussetzungenMA Dramaturgie, MA Theater
Lernziele / KompetenzenZiel des Moduls ist es, die Sensibilität für die eigene Wahrnehmungsposition zu stärken und automatisierte Urteile oder Vorannahmen als solche zu erkennen und in ein Sprechen über Aufführungen aufzunehmen. Auch der Anlass für ein Sprechen über Aufführungen soll kritisch reflektiert werden.
InhalteDieses Modul zur Aufführungsanalyse nimmt Aufführungen verschiedener Formen in den Blick: jene in Theatern, an öffentlichen Plätzen, in Museen oder Zoos. Es versteht sie als Wahrnehmungsanordnungen, als „‚Zusammen-Stellung’ oder ‚Kom-position‘ von Dingen, Materialien sowie Bildern, Klängen oder Handlungen und ähnlichem“ (Mersch).

Wir besuchen Aufführungen, schauen uns Aufzeichnungen und Bildmaterial an und sprechen darüber. Zwei Fragen sollen dabei besonders im Fokus stehen. Erstens: Welcher Art von Anordnungen stehen wir gegenüber? Welche Schaukonstellationen und Ideen von „Verfügbarmachung von Welt“ (Rosa) implizieren sie, welche Sinne hierarchisieren sie, welche „colonial matrix of power“ (Mignolo) beinhalten sie? Zweitens fragen wir nach unserer Position: Wann analysieren wir Aufführungen mit welchem Ziel für wen und wie/in welcher Form? Und inwiefern ist unser Blick und Wissen immer schon situiert?

Die Nachmittage sind für das individuelle Arbeiten reserviert. Hier haben die Studierenden Gelegenheit, die Texte zu lesen, ihre Beobachtungen zu reflektieren und alternative Formen des Sprechens/Schreibens über Aufführungen zu erproben. Maximal zwei Abende und ein Nachmittag sollen für gemeinsame Aufführungsbesuche genutzt werden; die Daten werden noch bekannt gegeben.
Bibliographie / LiteraturWird zu Semesterbeginn bekannt gegeben.
TermineKW46 / (13.11. – 17.11.2023)
DauerTäglich 10.30h – 14h, 15h – 18h Selbststudium (Daten von Aufführungsbesuchen werden noch bekannt gegeben)
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheDeutsch
BemerkungNeben aktiver Teilnahme an den Sitzungen und Aufführungsbesuchen soll nach Ende des Moduls jede Person eine kurze Aufführungsanalyse (5-7 Seiten oder ein anderes Format von äquivalentem Umfang) einreichen. Daten der Aufführungsbesuche werden noch bekannt gegeben.

Dr. Astrid Schenka ist Theaterwissenschaftlerin, Dramaturgin und Übersetzerin. Aktuell leitet sie den Steuerungsdienst und die Abteilungsverwaltungen an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin.
Zuvor war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Internationalen Forschungskolleg „Verflechtungen von Theaterkulturen“ an der FU Berlin (2015¬–2022) und dort Mitherausgeberin mehrerer Publikationen. Sie arbeitete unter anderem für spielzeit’europa  Berliner Festspiele, für die Kulturstiftung des Bundes und als freie Dramaturgin (u.a. mit Royal de Luxe, Helena Waldmann, Heiner Goebbels, Katrin Wegemann). Zusammen mit dem künstlerischen Leiter Christian Holtzhauer verantwortete sie die Neuausrichtung und inhaltliche Gestaltung des Kunstfest Weimar (2014/2015).
Im Jahr 2022 war sie als künstlerische Leiterin des Shakespearefestival Neuss, der Tanzwochen Neuss und des Kulturgarten Neuss tätig. Mit dem Regisseur Stéphane Braunschweig, für den sie sei 2011 auch als Dramaturgin arbeitet, übersetzt sie die Texte von Arne Lygre ins Französische. Ihre Arbeitsschwerpunkte bewegen sich zwischen Theorie und Praxis und umfassen u.a. die internationale Theater- und Tanzszene, Objekt- und Marionettentheater, Verflechtungen von Theaterkulturen / Interweaving Performance Cultures sowie Theorien des Performativen.
Termine (10)