Diskriminierungssensibles Proben und Produzieren: In künstlerischen Prozessen mit institutionellen Formen von Diskriminierung brechen 

Praxisfeld RE: technische Vertiefung
Praxisfeld DR, BN, SC, TP: Wahl

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTH-MTH-PM-02.23H.013 / Moduldurchführung
ModulPraxisfeld 02 ECTS 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungFadrina Arpagaus, Mandy Abou Shoak
Zeit
Anzahl Teilnehmende5 - 15
ECTS2 Credits
VoraussetzungenMA Theater
Lernziele / KompetenzenVerständnis über Macht- und Ungleichheitsverhältnissen
Aneignung theoretisches Fachwissen über Diskriminierung
Wirkungsweise von Macht- und Ungleichheitsverhältnissen im künstlerischen Arbeiten erkennen und machtkritisch analysieren
Eine Praxis der Fürsorge in Proberäumen entwicklen
InhalteProbenprozesse diskriminierungssensibel zu gestalten, bedingt ein Verständnis von Macht- und Ungleichheitsverhältnissen. In diesem Sinne beschäftigen wir uns zunächst theoretisch mit Diskriminierung, indem wir uns über die Menschenrechte einem Diskriminierungsbegriff annähern. Am Beispiel von Anti-Schwarzem Rassismus erörtern wir die Wirkungsweisen und Folgen von institutionellen und strukturellen Formen von Diskriminierung, um auf dieser Basis auch andere Diskriminierungsformen wie Cis-hetero-Normativität, Klassismus, Sexismus, Ableismus, Lookismus/Bodyismus, Ageismus oder Adultismus zu verstehen.

Ausgehend davon schauen wir uns an, wie Macht- und Ungleichverhältnisse in künstlerischen Arbeiten verhandelt werden, wie wir sie machtkritisch analysieren können und wie theatrale und performative Ästhetiken mit ihren Proben- und Produktionsbedingungen zusammenhängen. Im Anschluss daran entwickeln wir für unsere Probenräume gemeinsam eine Praxis der Fürsorge aus diskriminierungssensiblen, Trauma- und intimitätssensiblen Strategien, welche die künstlerische Freiheit nicht in Konkurrenz zur Selbstbestimmung einzelner Akteur*innen stellt.
TermineKW 49 / (04.12. – 08.12.2023)
Dauer9:00 – 13:00 Uhr, danach Selbststudium
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheDeutsch und Englisch
BemerkungMandy Abou Shoak hat Soziokultur im Bachelor und Menschenrechte im Master studiert. Hauptberuflich arbeitet sie heute bei Brava als Expertin für Gewaltprävention und gibt Weiterbildungen im Bereich geschlechtsspezifischer Gewalt. Als Selbstständige berät sie Organisationen zu Themen rund um Diskriminierung und rassismussensiblen Strukturen. Auch in den zwei Podcasts «Wort.Macht.Widerstand» und «Reden wir! 20 Stimmen zu Rassismus» spricht sie über genau diese Thematiken. Sie ist zudem im Schwarz Feministischen Netzwerk Bla*sh, im Berufsverband der Sozialen Arbeit AvenirSocial und in der SP engagiert. Im Februar 2023 wurde sie in den Zürcher Kantonsrat gewählt.

Fadrina Arpagaus studierte Germanistik und Philosophie in Zürich und Berlin (Master of Arts) und Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich (Master of Advanced Science). Sie war mehrere Jahre als feste Dramaturgin am Theater Basel und am Theater Neumarkt Zürich engagiert und arbeitete frei als Journalistin, Texterin und als Dramaturgin der Berliner Opernkompagnie Novoflot. 2015-2017 leitete sie das Veranstaltungsprogramm des Zürcher Debattierhauses «Karl der Grosse» mit Fokus auf gesellschaftspolitische Gegenwartsthemen, bevor sie 2017-2019 als Dramaturgin und Leitende Dramaturgin ans Schauspiel vom Konzert Theater Bern wechselte. Seit 2019 ist sie Dramaturgin am Schauspielhaus Zürich. Sie unterrichtet ausserdem im MA und BA Dramaturgie an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK und leitet ab 2022 zusammen mit Hannah Steffen den DRAMENPROZESSOR.
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