Mobile Albania - Die wandernde Straßenuniversität (gLV)
Praxisfeld TP: Workshop, Mastercluster DDK, Wahlpflichtmodul oder Wahlmodul
Praxisfeld RE: künstlerische Positionen oder szenisches Projekt
Praxisfeld BN, SC, DR: Wahl
Praxisfeld RE: künstlerische Positionen oder szenisches Projekt
Praxisfeld BN, SC, DR: Wahl
Angebot für
Nummer und Typ | MTH-MTH-PM-04.23F.002 / Moduldurchführung |
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Modul | Praxisfeld 04 ECTS |
Veranstalter | Departement Darstellende Künste und Film |
Leitung | Verantwortlich: Mira Sack, Katharina Stephan Dozierende: Mobile Albania // Roland Siegwald, Till Korfhage, Katharina Stephan |
Zeit | |
Anzahl Teilnehmende | 5 - 20 |
ECTS | 4 Credits |
Voraussetzungen | Für Studierende aus anderen Studiengängen der ZHdK: Anmeldung und Anfragen bezüglich Platzzahl an > Caroline Scherr / caroline.scherr@zhdk.ch Bitte unbedingt Vorname, Nachname, Semester und Hauptstudiengang angeben, danke. |
Lernziele / Kompetenzen | Interventionen im öffentlichen Raum als Begegnungsorte gestalten. Städtische Gegebenheiten und Zwischenräume als künstlerische Angebote erkennen und nutzen können. Ansätze und Umsetzungen für die künstlerische Arbeit im öffentlichen Raum entwickeln und thematisch vertiefen könne. |
Inhalte | Ob Schule oder Stadtraum, ob Amt oder Treppenhaus, ob Theater oder Galerie, ob Jugendtreff oder Marktplatz, ob Internet oder Zebrastreifen. Die meisten Räume, durch die wir uns in allen Lebenslagen bewegen, sind klar geregelt. Wie sehr bestimmen die geschriebenen und ungeschriebenen Regeln, was wir tun und was wir uns überhaupt vorstellen können? Wie stark ist geregelt, wem wir begegnen und wem nicht? Im Rahmen des Moduls setzen wir uns mit verschiedensten Formen der künstlerischen Begegnung im öffentlichen Raum auseinander und erarbeiten sukzessive in Kleingruppen eigene Ansätze. Ein Ausgangspunkt dafür ist das Format „Der Innerstädtische Wanderverein.“ Der Innerstädtische Wanderverein bahnt sich einen Wanderweg, wo es noch keinen gibt. Mit Klappleitern, Abflussrohren und Wegmarkierungen ausgestattet, beginnt die Erkundung der Stadt auf kleinsten Wegen, die Eroberung des Straßengeflechts jenseits der betonierten Bahnen. Es entsteht eine neue Kartographie mit eigenen Gesetzen, die sich über das etablierte Wegenetz der Stadt spannt. Die Straße gehört den Fußgängern - der Weg denen, die ihn gehen. Beim Wandern durch Hinterhöfe, Treppenhäuser, Tiefgaragen und Gärten wird die Intuition eines Kinderspiels als fröhliche Wissenschaft etabliert. Normalerweise geübt, dem Wegenetz der Straßen und den Hinweisen der ordnungsstiftenden Beschilderungen zu folgen, sucht der Innerstädtische Wanderverein die Lücke, den Spalt, den Zwischenraum, das Loch im Zaun, das einen völlig neuen Weg ermöglicht. Überall dort, wo der Zutritt durch private oder öffentliche Konventionen oder Anordnungen verwehrt ist, wird der pseudotouristische Wanderverein zur freundlichen Camouflage, selbstverständlichen Legitimation und leichtfüßigen Intervention. Zäune markieren für den Wanderverein keine Grenze, sie dienen der körperlichen Ertüchtigung. Orte, die zuvor hinter großen Mauern und Hecken den Blicken verborgen blieben, werden durch den Innerstädtischen Wanderverein erschlossen. Potentielle Konfliktbewältigung ist beim Innerstädtischen Wanderverein Teil des Wegs. Die Erfahrungen aus dieser künstlerischen Praxis ermöglichen es uns im weiteren Verlauf des Moduls, verschiedenste Ansätze und Umsetzungen für künstlerische Begegnungen oder thematische Vertiefungen zu entwickeln. |
Termine | KW 11/12 (13. – 24.03.2023) |
Dauer | 10.30h – 17.00h, ganztags |
Bewertungsform | bestanden / nicht bestanden |
Sprache | Deutsch |
Bemerkung | Mira Sack, geb. 1968, Theaterpädagogin, Erziehungswissenschaftlerin. Studium an der Universität Hamburg und der Universität der Künste Berlin. Forschungsstipendium am Graduiertenkolleg Ästhetische Bildung der Universität Hamburg und Promotion über Probenstrategien in der Theaterpädagogik. Freiberufliche Tätigkeit und Projektarbeiten im Kontext Schule und Soziokultur, Theaterpädagogin am Theater an der Sihl, Regiearbeiten im Kinder- und Jugendtheater. Lehraufträge für Hochschulen und Weiterbildungen, Forschungs- und Publikationstätigkeiten (siehe separate Liste). Mitherausgeberin der Fachzeitschrift für Theaterpädagogik. Seit 2001 Dozentin und Professorin für das Praxisfeld Theaterpädagogik. Katharina Stephan *1984, studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und arbeitet an der Schnittstelle von Hörspiel, Bühne und öffentlichem Raum. Seit 2009 ist sie Präsidentin, Gärtnerin und Chauffeurin des nomadischen Theaternachstaats "Mobile Albania" und schloss ihr Diplom 2011 mit der praktisch-theoretischen Arbeit "Mobile Albania: Die Ordnung der fliehenden Dinge - Orientierung und Wunderkammer" ab. Daneben arbeitet sie in verschiedenen Kollektiven als Performerin, Licht- und Tondesignerin und realisiert eigene Klangarbeiten und Hörstücke. Ihre Arbeiten wurden u.a. beim Körber Studio Junge Regie, den Hessischen Theatertagen, hr2, WDR3, Treibstoff Basel, freischwimmer Festival, Teatro Due/Parma und meetfactory/Prag gezeigt. www.mobilealbania.de |