Theorie für die Praxis 

Praxisfeld SC, BN: Theorie
Praxisfeld RE, DR: Wahl

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTH-MTH-PM-02.23F.010 / Moduldurchführung
ModulPraxisfeld 02 ECTS 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungMonika Gysel
Anzahl Teilnehmende5 - 16
ECTS2 Credits
VoraussetzungenZulassung Master Schauspiel, Master Regie, Master Dramaturgie
Lernziele / KompetenzenDie Studierenden untersuchen das Potential von Theater als Versammlung und beschäftigen sich mit sozialen, politischen und ästhetischen Implikationen wenn sich Theater als Ort begreift, der Gemeinschaften stiftet und organisiert.
InhalteDer Kurs beschäftigt sich mit theoretischen Positionen und Modellen zu Versammlungen aus verschiedenen wissenschaftlichen und künstlerischen Fachbereichen und interessiert sich für die Frage, wie diese auf Theatersituationen übertragbar sind. Ebenso gilt das Interesse theatralen Anlagen und der Frage, welche Art der Versammlungen diese hervorbringen und wie diese in die politische und soziale Wirklichkeit wirken. Neben der Theorie dienen vor allem künstlerische Positionen als Anschauungsmaterial und Ausgangspunkt, um über eine Praxis nachzudenken, die «temporäre Gemeinschaften erzeugen kann, die durch Raum, Zeit und wechselnde Regeln definiert werden». Ein solches Theater spiegelt «Gesellschaft nicht nur wider, sondern ermöglicht es, soziale und politische Verfahrensweisen auszuprobieren, zu analysieren, zu performen, darzustellen, zu testen, zu strapazieren oder gar neu zu erfinden» (Malzacher).
Bibliographie / LiteraturButler, Judith: Anmerkungen zu einer performativen Theorie der Versammlung, Frankfurt am Main 2016.
Latour, Bruno: Das Parlament der Dinge, Frankfurt am Main, 2009.
Malzacher, Florian: Theater als Versammlung, in: ders. Gesellschaftsspiele – Politisches Theater heute, Berlin 2020.
«Die Krise der Versammlung», mit Armen Avanessian, Bettina Milz, Shermin Langhoff und Leonie Bremer, Moderation Janis El-Bira, Literaturforum im Brechthaus, Berlin 2020.
TermineKW 9 / 11 / 13 / 15 / 17 / 19
Di.28.02. / Di.14.03. / Di.28.03. / Di.11.04. / Di.25.04. / Di.09.05.2023
DauerDienstags von 16.00h bis 19.00h
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheDeutsch
BemerkungMonika Gysel, Dramaturgin.
Das Studium der Literatur- und Sprachwissenschaften an der Universität Zürich, Tegucigalpa und La Habana hat sie mit der Arbeit „Inszenierte Sprache – sprachliche Inszenierung“ zu Texten von Elfriede Jelinek, Rainald Götz und Falk Richter abgeschlossen. Es folgten feste Engaments an verschiedenen Stadttheatern in der Schweiz, Deutschland und Liechtenstein. Ab 2007 arbeitete sie als Stellvertreterin von Anton Rey an der Gründung und dem Aufbau des Institute for the Performing Arts and Film an der ZHdK (IPF) mit. Neben der methodischen Grundlagenarbeit zu ‚artistic research‘ in den darstellenden Künsten betreute sie zahlreiche Forschungs- und Nationalfondsprojekte in Kollaboration mit KünstlerInnen aus Theater, Performance und Tanz an der Schnittstelle zwischen den Künsten und den Wissenschaften. Projektleitung von verschiedenen Publikationen (z.B. Theater Neumarkt 1999-2004, 75 Jahre Schauspielschule in Zürich: vom Bühnenstudio zur Zürcher Hochschule der Künste, Ästhetische Kommunikation im Kindertheater (subTexte) etc.). Sowie die Konzipierung und Realisierung von Tagungen (u.a. „Wieviel Schule braucht das Theater?“, Zürich 2009, „Anderes Theater? – Zu zukünftigen Strategien im Theater“, Zürich 2007). Neben der Forschung setzte sie ihre praktische Tätigkeit im Rahmen von Projekten in der freien Szene fort. Das Interesse für performative Prozesse manifestiert sich insbesondere in Projekten, die für spezifische Orte entwickelt werden (u.a. Fürstengruft 200/Schiller, Bielefeld 2005; Absolut Züri, Zürich 2007/08; R.A.U.S, Zürich 2015, P.E.A.C.E, Zürich 2016). Die praktische Erfahrung und Kenntnis von Produktionsprozessen in den performativen Künsten vom Stadttheater bis zur freien Szene zum einen sowie die Schwerpunkte für Theorie und Praxis der Performativität von Sprache, Text und Körper zum anderen bringt sie auch als Dozentin in die Lehre ein.
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