Theorie und Programmatik Darstellender Künste: Dramaturgien politischer Künste_VDR - (gLV) 

Blockstruktur: 1

Wird auch angeboten für

Nummer und TypFTH-BTH-VDR-L-30111.23F.001_(MTH/BTH) / Moduldurchführung
ModulTheorie und Programmatik Darstellender Künste 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungProf. Dr. Jochen Kiefer (JK), Syslvia Sobottka (SySo)
Zeit
Anzahl Teilnehmende1 - 14
ECTS3 Credits
Voraussetzungen*ZHdK-weit geöffnete Lehrveranstaltung*
Für Studierende aus anderen Studiengängen/Vertiefungen der ZHdK:
Anfragen bezüglich Platzzahl sowie Anmeldungen ab Do, 02.02.2023/Wo5 bis Do, 06.04.2023/Wo14 z.Hd. BA Theater-Administration: Andrea Fleischer, andrea.fleischer@zhdk.ch
LehrformSeminar & Übung, Leitung: Jochen Kiefer & Sylvia Sobottka
ZielgruppenL2 VDR

Wahlmöglichkeit:
L2 VTP / L2 VRE / L2 VBN
L3 VTP / L3 VRE / L3 VDR

+ Master Theater/MTH alle Vertiefungen (total 7 Plätze)
Lernziele / KompetenzenTheatertexte in dramaturgischen Fassungen, Bearbeitungen und Überschreibungen des Stoffes analysieren und vergleichen können. Einen kanonischen Theatertext kennenlernen und seine dramaturgische Fassung in Bezug auf seine Aufführungssitution kennen und verstehen. Eine eigene zeitgenössische Fassung erarbeiten.
InhalteWir analysieren und hinterfragen anhand eines kanonischen Theaterstoffes dramaturgische Bearbeitungen und Spielfassungen, auch in Bezug auf die dort eingeschriebenen Versuche politisch und gesellschaftlich wirksam zu werden. Im Frühjahrssemester 2023 beschäftigen wir uns mit Henrik Ibsens (früh-)modernen Klassiker "Nora oder ein Puppenheim". Ibsen zeichnet den Emanzipationsprozess einer jungen Frau, die sich in ihrer Ehe (wie in einem "Puppenheim") als Spielfigur männlicher Zuschreibungen erkennt und beschliesst aus einer Situation auszubrechen, die von Illusionen, Schuld und in die Krise geratenen männlichen Selbstbildern geprägt ist. Am Ende steht ihre Erkenntnis: "Ich muss herauskriegen, wer recht hat, die Gesellschaft oder ich."

Wir fragen nach der Gegenwart dieses Narrativs und vergleichen Bearbeitungen, die jeweils für ihre Zeit eine Vergegenwärtigung vorgeschlagen haben. Unter anderem: Elfriede Jelinek: Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte oder Stützen der Gesellschaft (1977), die Spielfassung von Frank Castorf, die er noch in der DDR am Theater Anklam umsetzte (1984) sowie die jüngsten dramaturgischen Interventionen der Autorinnen Sivan Ben Yishai, Gerhild Steinbuch und Ivna Žic an den Münchner Kammerspielen (2022).

Ausgehend von der Analyse und Kontextualisierungen der Bearbeitungen entwickeln wir eigene Fassungen, die in Ausschnitten in einer szenischen Lesung vorgestellt werden. Möglicherweise kann diese auch im Rahmen der Tagung "Dramaturgien politischer Künste" im Mai 2023 präsentiert werden.
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: Projektraum 1 (K1)_GA 13-221 oder 1 mittlerer Proberaum (Tische, Stühle, Beamer, Flipchart)
DauerAnzahl Wochen: 6 (FS: Wo: 08-13) / Modus: 2x3h/Wo_Di/Do, 10.30-13.30h
Selbststudiumszeit pro Semester: ca. 30h
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (11)