Interdisziplinäre Designpraxis: Ab in die Zukunft! 

Ein Ereignisraum spekulativer Zukünfte, bizarrer Vorkommnisse und illusorischer Überschneidungen
Nummer und TypBDE-BDE-P-4036.23F.001 / Moduldurchführung
ModulInterdisziplinäre Designpraxis 
VeranstalterDepartement Design
LeitungHenriette-Friederike Herm (VTI)
Benjamin Burger (VTI)
ZeitDi 21. Februar 2023 bis Fr 17. März 2023 / 8:30–17 Uhr
Anzahl Teilnehmendemaximal 18
ECTS6 Credits
Voraussetzungen4. Semester Bachelor Design
LehrformInterdisziplinäre Workshops mit Inputreferaten, Theorieunterricht und individuelle Projektarbeit
ZielgruppenBachelor Praxismodul für Studierende im 4. Semester
Lernziele / Kompetenzen* Schaffen von gestalterischen Freiräumen, um diese als Spielwiese gemeinschaftlicher, interdisziplinärer Kreativität zu nutzen.

* Inhaltliche Auseinandersetzung mit dem bestehenden Archiv des Clubs «Zukunft» und den Begrifflichkeiten Ereignis, Spektakel und Intervention

* Experimentieren mit interdisziplinären Methoden, um diese im eigenen kreativen Prozess auszuloten und dessen Potenzial zu nutzen.

* Entwicklung und Umsetzung kleiner Ereignisse im Club «Zukunft» unter Berücksichtigung der Planung, Umsetzbarkeit, Ressourcen, Erwartungen und Erzeugung von Emotionalität
InhalteDie «Zukunft» wird gestern gewesen sein. Der Club steht vor seiner Schliessung und ist nun mehr denn je mit seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft konfrontiert. Dabei kann man seine Geschichte als einen chronologischen Zeitstrahl begreifen oder als eine Überlappung unzähliger Momente und Ereignisse. In diesem Modul widmen wir unsere Aufmerksamkeit der Gestaltung des Flüchtigen und Vergänglichen, des Scheinbaren und Zwielichtigen, des Performativen und Ereignishaften, des Magischen sowie Illusorischen, des Rausches und Exzesses.

* Wir suchen den magischen Moment.
Im Club entsteht für einen kurzen Zeitraum eine Gemeinschaft, die sich im Rhythmus spürt und kollektiv eine alternative Realität erschafft. Konventionen und Regeln des Alltags werden ausser Kraft gesetzt und die Gegenwart enthemmt; sie wird zum magischen Moment. Das Erschaffen dieser Ereignismomente ist ein interdisziplinärer Gestaltungsakt, den wir durch eine kollektive Arbeitsweise, durch Narration und Exploration aufbauen wollen. Denn das Ereignis ist ebenso ein Produkt der Gestaltung und verlangt die gleiche Aufmerksamkeit, um das Aussergewöhnliche, das Besondere herauszukitzeln. Dabei bewegen wir uns in einem ständigen Spannungsfeld des Augenblicklichen, Verschwindenden und nie Dagewesenen.

* Wir gründen ein Kollektiv
Mit der Gründung des Kollektivs wollen wir uns unterschiedliche gestalterische Formsprachen zu eigen machen. Wir geben uns folgende Hintergrundstory als Ausgangsbasis unserer Konzeption: Das Kollektiv eröffnet in einem verwaisten Garderobenraum am Rande des Dancefloors in der «Zukunft» ein Portal. Es bildet eine Passage in Parallelwelten, sowie in Vergangenheiten und in mögliche bis unmögliche Zukünfte der «Zukunft». Ausgehend von diesem fiktiven Szenario erforscht und entwirft das Kollektiv spekulative Gegenwarten und magische Momente über die Gestaltung minimalinvasiver Erlebnisse und Interventionen im laufenden Clubbetrieb.

* Wir werden Teil der Zukunft
Das Kollektiv wird während der vier Modulwochen den Club «Zukunft» innerhalb fester Zeitfenster im Main-Floor, in der Bar, der Box und dem anliegenden Garderobenraum mit Live-Interventionen bespielen und Ereignisse erschaffen. Grundlage bilden einerseits aktuelle Diskurse um die Clubkultur, sowie das Archiv der «Zukunft» und Beobachtungen vor Ort. Wir stellen uns Fragen wie:
Wie würde man aus der Zukunft zurück auf die Zukunft blicken?
Wie würde eine Kultur aussehen, in der die Zukunft niemals existiert hätte?
Welche (Gegen)Realitäten könnten im zunehmend durchökonomisierten Jetzt entstehen, in der frei gestaltbarer (Stadt)Raum immer rarer wird?
Mit dieser Arbeitsstruktur haben wir die Möglichkeit im ständigen Austausch das Archiv der «Zukunft» zu beleben oder spekulativ, kuratorisch, szenografisch, installativ, interaktiv oder partizipativ zu gestalten.

Lasst uns also Ereigniswelten kreieren, in denen wir die magischen Momente erzeugen und Zukunft gestalten.
Bibliographie / LiteraturGebhardt, Winfried; Hitzler, Ronald; Pfadenhauer, Michaela (Hg.): Events - Soziologie des Außergewöhnlichen, Leske + Budrich, 2000.

Kaltenbrunner, Robert: Die Räume des Spektakels in: archithese, pro archithese Nr. 6. 2011.

Muri, Gabriela; Späti, Daniel; Klaus, Philipp; Müller, Francis (Hg.): Eventisierung der Stadt - eine multidisziplinäre Perspektive, Jovis Verlag, 2019.
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit und aktive Teilnahme am Unterricht. Erarbeitung und Präsentation der geforderten Teilaufgaben.
Termine21. Februar - 17. März 2023 (jeweils Di-Fr)
BewertungsformNoten von A - F
BemerkungDetaillierte Informationen und Termine zum Modul folgen eine Woche vor Modulstart im Frühjahr 2023 per E-Mail.
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