LAB 5: Ich, du, Tier – on humans and animals (gLV) 

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTR-MTR-1040.23F.005 / Moduldurchführung
ModulLAB 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungPeter Kuntner, Jana Thierfelder, Irene Vögeli
Zeit
Mi 1. März 2023 bis Mi 31. Mai 2023 / 13:30–16:45 Uhr
OrtZT 4.T09 Seminarraum TL (28P) Toni-Areal, Seminarraum ZT 4.T09, Pfingstweidstrasse 96, 8005 Zürich
Anzahl Teilnehmende3 - 24
ECTS2 Credits
Lehrform(D) Praxis-Lab: Erarbeiten von Tier-Darstellungen in unterschiedlichen Medien und Formaten.

(E) Praxis-Lab: Developing animal representations in different media and formats.
ZielgruppenWahlpflicht für Studierende MA Transdisziplinarität.

Geöffnete Lehrveranstaltung für Studierende anderer Studiengänge der ZHdK. Einschreibung über ClickEnroll https://intern.zhdk.ch/?clickenroll
Inhalte«Immer wenn man ein Tier genau betrachtet, hat man das Gefühl, ein Mensch, der drin sitzt, macht sich über einen lustig.» Elias Canetti

“Whenever you observe an animal closely, you feel as if a human being sitting inside were making fun of you.” Elias Canetti

(D)
Unsere Beziehung zu Tieren ist einem dauerhaften kulturellen Wandel unterworfen. Seit sich Menschen sesshaft gemacht haben, ist sie immer enger, aber auch immer widersprüchlicher geworden. Ausgebeutete Nutztiere auf der einen, verhätschelte Haustiere auf der anderen Seite prägen das Verhältnis Mensch-Tier heute; dazwischen tummeln sich Drogenhunde, Altersheimhühner, Therapiepferde, Staubmilben, Darmbakterien und viele Tiere mehr, die sich den Körper, den Haushalt und den Planeten mit uns teilen. An den Tieren und unserer Beziehung zu ihnen reiben wir uns umso mehr, als die Gräben zwischen «ihnen» und «uns», die wir vermeintlich für tief hielten, durch die Wissenschaften gleichsam zugeschüttet werden. «Bei jeder geistigen Fähigkeit, die ursprünglich als rein menschlich betrachtet wurde, hat sich herausgestellt, dass sie älter und weiter verbreitet ist als zuerst angenommen», sagt Frans de Waal, der niederländische Primatenforscher. Und schliesslich ist es die sich im Anthropozän, Kapitalozän oder Chthuluzän eindringlich zeigende Verflochtenheit von Menschen und anderen Lebewesen, die es erfordert, das Mensch-Tier-Verhältnis jenseits von dualistischen Unterscheidungen zu denken. Doch welche Sprache, welche Texte und welche Bilder werden einem solchen Verhältnis gerecht? Wie lassen sich gegenwärtige oder für die Zukunft gewünschte Mensch-Tierbeziehungen in unterschiedlichen Medien und Formaten darstellen? Und sind die dabei womöglich unvermeidbar ins Spiel gebrachten Anthropomorphismen unweigerlich auch Anthropozentrismen?

Zusammen mit Peter Kuntner, dem Kurator einer Ausstellung zum Mensch-Tier-Verhältnis, die ab Herbst 2023 durch verschiedene Museen in der Schweiz (Naturama Aargau, Naturmuseum Frauenfeld, Museum Allerheiligen Schaffhausen, Museum im Lagerhaus St. Gallen, Naturmuseum Solothurn, u.a.) tourt, wollen wir in diesem Lab aktuelle Formen der Darstellung von Mensch-Tier-Verhältnissen in Texten, Bildern und/oder Objekten erproben und diskutieren. Am Ende der Veranstaltung entscheiden wir, ob die Resultate aus dem Lab in einer Begleitpublikation zur Ausstellung veröffentlicht werden sollen.

(E)
Our relationship with animals is undergoing permanent cultural change. Since humans have become sedentary, it has become increasingly close, but also increasingly contradictory. Exploited farm animals on the one hand, pampered pets on the other, characterize the human-animal relationship today; in between, drug dogs, therapy horses, mites, enterobacteria and many more animals cavort, sharing the body, the house and the planet with us. We chafe all the more at the animals and our relationship to them, as the gaps between “them” and “us”, which we thought were supposed to be deep, are being bridged, as it were, by the sciences. “Every mental ability that was originally considered purely human has turned out to be older and more widespread than first thought”, says Frans de Waal, the Dutch primatologist. Finally, it is the entanglement of humans and other living organisms, vividly manifest in the Anthropocene, the Capitalocene, or the Chthulucene, that requires thinking the human-animal relationship beyond dualistic distinctions. But what language, what texts, and what images do adequate justice to such a relationship? How can current human-animal relationships, or those desired for the future, be represented in different media and formats? And are the anthropomorphisms that are unavoidably brought into play inevitably also anthropocentrisms?

Together with Peter Kuntner, the curator of an exhibition on human-animal relations that will be touring various museums in Switzerland (Naturama Aargau, Naturmuseum Frauenfeld, Museum Allerheiligen Schaffhausen, Museum im Lagerhaus St. Gallen, Naturmuseum Solothurn, and others) starting in the fall of 2023, we want to explore and discuss current forms of representing human-animal relations in texts, images, and/or objects. At the end of the lab, we will decide whether to publish the results in a publication accompanying the exhibition.
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit, aktive Mitarbeit
TermineMittwochnachmittag, 14-täglich, 1.3. / 22.3. / 5.4. / 26.4. / 10.5. / 31.5. jeweils 13:30 bis 16:45 Uhr
Dauer6 Halbtage während des Semesters
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungUnterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch.
The Lab will be held in German and English.
Termine (6)