Theorie für die Praxis
Praxisfeld SC: Theorie
Praxisfeld BN, RE, TP, DR: Wahl
Praxisfeld BN, RE, TP, DR: Wahl
Angebot für
Nummer und Typ | MTH-MTH-PM-02.22H.011 / Moduldurchführung |
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Modul | Praxisfeld 02 ECTS |
Veranstalter | Departement Darstellende Künste und Film |
Leitung | Monika Gysel |
Anzahl Teilnehmende | 4 - 10 |
ECTS | 2 Credits |
Voraussetzungen | MA Schauspiel – Master Theater |
Lernziele / Kompetenzen | Die Studierenden setzen sich mit Wissens- und Subjektkonstruktionen im Kontext der performativen Praxis auseinander. Sie beschäftigen sich mit der Praxis der Probe als zentraler Arbeitsweise und Entstehungsort der performativen Künste aus historischer und zeitgenössischer Perspektive. Die Studierenden beschäftigen sich mit künstlerischen Strategien zwischen Probieren und Konzipieren und reflektieren die eigene Praxis im Kontext gegenwärtiger Diskurse ästhetischen und gesellschaftspolitischen Handelns. |
Inhalte | Theaterarbeit als Praxis zwischen Intuition, Probe und Konzept Künstlerisch zu arbeiten, bedeutet Position zu beziehen. Sich zu positionieren, setzt Wissen voraus. Zu wissen heisst, sich zu situieren und verlangt, den Ort der Wissenskonstruktion sowohl individuell als auch strukturell zu reflektieren und ins künstlerische Handeln einzubeziehen. Wir beschäftigen uns mit künstlerischen Arbeitsweisen der performativen Künste in Auseinandersetzung mit virulenten Fragen an zeitgenössische Theaterformen zwischen Repräsentation und Versammlung. |
Bibliographie / Literatur | Annemarie Matzke, Arbeit am Theater – Eine Diskursgeschichte der Probe, Bielefeld 2012. Hinz, Melanie und Jens Roselt (Hg.), Chaos und Konzept. Proben und Probieren im Theater, Berlin 2011. Gerald Sigmund, Vom Guckkasten zur Situation, in: Theater- und Tanzperformance zur Einführung, Hamburg 2020. Florian Malzacher, Gesellschaftsspiele – Politisches Theater heute, Berlin 2020. Georges Didi-Huberman, Wenn die Bilder Position beziehen, München 2011. William Kentridge, Six Drawing Lessons, Cambridge 2014. Häns-Jörg Rheinberger, Experimentalsysteme und epistemische Dinge. Eine Geschichte der Proteinsynthese im Reagenzglas, Göttingen 2oo7. Bruno Latour, Die Hoffnung der Pandora – Untersuchungen zur Wirklichkeit der Wissenschaft, Frankfurt am Main 2002. |
Termine | KW38/40/42/43/45/46 |
Dauer | Dienstags 16.00h – 19.00h |
Bewertungsform | bestanden / nicht bestanden |
Sprache | Deutsch und Englisch |
Bemerkung | Monika Gysel, Dramaturgin. Das Studium der Literatur- und Sprachwissenschaften an der Universität Zürich, Tegucigalpa und La Habana hat sie mit der Arbeit „Inszenierte Sprache – sprachliche Inszenierung“ zu Texten von Elfriede Jelinek, Rainald Götz und Falk Richter abgeschlossen. Es folgten feste Engaments an verschiedenen Stadttheatern in der Schweiz, Deutschland und Liechtenstein. Ab 2007 arbeitete sie als Stellvertreterin von Anton Rey an der Gründung und dem Aufbau des Institute for the Performing Arts and Film an der ZHdK (IPF) mit. Neben der methodischen Grundlagenarbeit zu ‚artistic research‘ in den darstellenden Künsten betreute sie zahlreiche Forschungs- und Nationalfondsprojekte in Kollaboration mit KünstlerInnen aus Theater, Performance und Tanz an der Schnittstelle zwischen den Künsten und den Wissenschaften. Projektleitung von verschiedenen Publikationen (z.B. Theater Neumarkt 1999-2004, 75 Jahre Schauspielschule in Zürich: vom Bühnenstudio zur Zürcher Hochschule der Künste, Ästhetische Kommunikation im Kindertheater (subTexte) etc.). Sowie die Konzipierung und Realisierung von Tagungen (u.a. „Wieviel Schule braucht das Theater?“, Zürich 2009, „Anderes Theater? – Zu zukünftigen Strategien im Theater“, Zürich 2007). Neben der Forschung setzte sie ihre praktische Tätigkeit im Rahmen von Projekten in der freien Szene fort. Das Interesse für performative Prozesse manifestiert sich insbesondere in Projekten, die für spezifische Orte entwickelt werden (u.a. Fürstengruft 200/Schiller, Bielefeld 2005; Absolut Züri, Zürich 2007/08; R.A.U.S, Zürich 2015, P.E.A.C.E, Zürich 2016). Die praktische Erfahrung und Kenntnis von Produktionsprozessen in den performativen Künsten vom Stadttheater bis zur freien Szene zum einen sowie die Schwerpunkte für Theorie und Praxis der Performativität von Sprache, Text und Körper zum anderen bringt sie auch als Dozentin in die Lehre ein. |