Ästhetische Kulturen – Herbstakademie: «Verschwörung, Fake und Gewissheiten»
Fragen zum Beitrag der Künste und ihrer Theorien in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels
Angebot für
Nummer und Typ | mae-mtr-102.22H.004 / Moduldurchführung |
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Modul | Ästhetische Kulturen |
Veranstalter | Departement Kulturanalysen und Vermittlung |
Leitung | Judith Siegmund und andere Dozierende |
Zeit | Mo 24. Oktober 2022 bis So 30. Oktober 2022 ganzer Tag |
Anzahl Teilnehmende | 4 - 40 |
ECTS | 2 Credits |
Voraussetzungen | Deutsch- und Englischkenntnisse werden vorausgesetzt. Einige Texte werden auf Englisch zu lesen sein, die Veranstaltung findet prinzipiell auf Deutsch statt, Diskussionsbeiträge können im Einzelfall aber auch auf Englisch formuliert werden. Studierende MA Art Education und MA Transdisziplinarität Geöffnete Lehrveranstaltung für Studierende aller Fachrichtungen Einschreibung über ClickEnroll https://intern.zhdk.ch/?ClickEnroll |
Lehrform | Lectures, Diskussionspanels, Workshops, gemeinsame Lektüren |
Zielgruppen | Studierende MA Art Education und MA Transdisziplinarität Geöffnete Lehrveranstaltung für Studierende aller Fachrichtungen Einschreibung über ClickEnroll https://intern.zhdk.ch/?ClickEnroll |
Inhalte | Diskussionen über Verschwörungen, Fake-News und Gewissheiten bemühen sich oftmals um eine Art von diskursiver Archäologie und Genealogie dieser und ähnlicher Phänomene, d.h. darum, den Begriffen eine theoretische Kontextualisierung und eine historische Tiefenschärfe zu verleihen. Dabei kommt mitunter auch eine emphatische Verwendung ästhetischer Theorien in den Blick, die zu aktuellen gesellschaftlichen und diskursiven Konstellationen einen Beitrag geleistet haben könnte. Anders ausgedrückt: Was wir heute unter Schlagworten wie «Verschwörungstheorien», «Fake-News» oder «(Un-)Gewissheit» konzeptionell und gesellschaftstheoretisch fassen, kann (oftmals unter umgekehrten theoretischen und politischen Vorzeichen) als Nachleben bestimmter seit den 1980er und ‑90er Jahren breit geführter akademischer Diskussionen verstanden werden. Diese Diskussionen handelten vom Verhältnis von Fakten und Fiktionen, von Ambivalenzen und Unentscheidbarkeiten, von Materialitäten und Immaterialitäten, vom Spiel der Signifikanten, von der Verknotung von Realem, Symbolischem und Imaginärem, bis hin zu Différance und Differenzen etc. Unser Interesse richtet sich dezidiert auf die Rolle der Künste sowie ihrer Theorien in den Debatten um Verschwörungstheorien, Fake-News und (Un-)Gewissheiten heute und wirft die Frage auf, welche spezifische Rolle ihnen sowie der ästhetischen Theoriebildung bei der Formung aktueller Zustände zukommt. Es stellt sich im gesellschaftlichen Wandel um so dringlicher die Frage, was denn der Beitrag der Künste in der Gegenwart sein könnte. Dieser Leitfrage gehen wir in Workshops mit Doktorierenden des Doktoratsprogramms «Epistemologien ästhetischer Praktiken» und Dozierenden der ZHdK sowie in Keynotes und Panels mit Gästen nach. Die Herbstakademie 2022 wird als Bestandteil der Jahrestagung des Doktoratsprogramm «Epistemologien ästhetischer Praktiken», einer Kooperation von Universität Zürich, ETH Zürich und ZHdK, durchgeführt. Als Ergänzung zur Herbstakademie empfehlen die Teilnahme an den beiden Seminaren «Ästhetik und Erkenntnisverfahren der Theorie» und «Fictions are Facts». In diesen werden wir zentrale Fragestellungen zum Thema der Herbstakademie vertieft untersuchen. |
Bibliographie / Literatur | Literatur wird vor Beginn der Herbstakademie rechtzeitig bereitgestellt. |
Leistungsnachweis / Testatanforderung | 80% Anwesenheit, aktive Teilnahme. |
Termine | Herbstsemester 2022 Zweiteilige Blockveranstaltung: Workshops von Mo., 24.–Mi., 26. Oktober: • «Verlernen» (Ines Kleesattel, Juliane Laitzsch) • «Ambiguitäts(in)toleranzen» (Henryetta Duerschlag, Nika Timashkova) • «Künste, Politik und Affekte» (Vivien Buchhorn, Benno Wirz) • «Ethik und Ästhetik» (Florence Borggrefe, Dominique Raemy) • «What’s the Matter. Ästhetischer Materialismus I + II» (Franziska Haug, Irène Hediger, Lorenz Mayr) Keynotes/Panels von Fr., 28.–So., 30. Oktober: • Keynotes Christian Bermes, Sylvia Sasse • «Das Spiel der Künste in der Gesellschaft» (Soziologisch-kulturwissenschaftliche Perspektiven; Sven Lütticken, N.N., N.N.) • «Ästhetik der Ethik oder Ethik der Ästhetik?» (Philosophische Perspektiven; Judith Siegmund, Jakob Steinbrenner, N.N.) • «Im Material. Praxis, Widerstand, Kritik» (Ästhetisch-politische Perspektiven; Maxi Berger, Alexander García Düttmann, Christian Berger) • «Verlernen» (Postkoloniale Perspektiven; Marita Tatari, Michaela Ott, N.N.; Moderation: Ines Kleesattel) • «Ästhetische Dimensionen post-)digitaler Interaktionsräume» (Medienwissenschaftliche Perspektiven; Ulf Otto, Sabine Himmelsbach, Anna Lisa Martin-Niedecken) • «Künste, Politik und Affekte» (Kulturwissenschaftliche Perspektiven; Elisabeth Bronfen, N.N., N.N.) |
Dauer | 2 x 3-tägige Blockveranstaltung |
Bewertungsform | bestanden / nicht bestanden |
Bemerkung | Unterrichtssprache ist Deutsch. The seminar will be held in German. “Ästhetische Kulturen” setzt sich im HS2022/23 aus 4 modularen Lehrveranstaltungen zusammen, die auch unabhängig voneinander besucht werden können. Sie finden jeweils dienstagabends (Seminar 1: “Ästhetik und Erkenntnisverfahren der Theorie)” / Seminar 2: “Fictions are Facts”), einer Blockveranstaltung (Herbstakademie: “Verschwörung, Fake und Gewissheiten”) sowie an 5 Samstagen während des Semesters (“Forschungskolloquium”) statt. Ab dem Studienjahr 2021-2022 gilt für MAE-Studierende, dass sie Veranstaltungen, die im Vorlesungsverzeichnis unter Basisprogramm ausgeschrieben sind, in einem Umfang von zehn ECTS besuchen müssen. Die restlichen zehn ECTS können auch in anderen Veranstaltungen (z.B. in geöffneten Lehrveranstaltungen, im Shared Campus, in aussercurriculären Projekten, Labs oder in Form von persönlichen Projekten) absolviert werden. Adressat:innen für zugehörige Verständigungen sind Ruedi Widmer als Basisprogramm-Verantwortlicher oder die Vertiefungsleiter:innen. – Einschreibungen über ClickEnroll. |