Institutionen überschreiben: Gespräche mit meinem Theater (gLV) 

Praxisfeld DR: Cultural performance & Praxisforschung
Praxisfeld BN, RE, SC, TP: Wahl

Angebot für

Nummer und TypMTH-MTH-PM-03.22H.013 / Moduldurchführung
ModulPraxisfeld 03 ECTS 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungProf. Dr. Jochen Kiefer
Anzahl Teilnehmende3 - 12
ECTS3 Credits
VoraussetzungenMA Dramaturgie, MA Theater & Partnerschulen

Für Studierende aus anderen Studiengängen der ZHdK:
Anmeldung und Anfragen bezüglich Platzzahl an > Caroline Scherr / caroline.scherr@zhdk.ch
Bitte unbedingt Vorname, Nachname, Semester und Hauptstudiengang angeben, danke.
Lernziele / KompetenzenErarbeiten von institutionskritischen Dialogen und Diskursen. Praktiken künstlerischer Institutionskritik entwerfen und durchführen.
InhalteSeit 2020 verfolgen wir, weitgehend unter Pandemiebedingungen, die institutionellen Veränderungen in der Zürcher Theaterlandschaft und fragen im Anschluss an Debatten der fine arts, des Neo-Institutionalismus sowie der Kanon- und Repräsentationskritik nach einer (künstlerischen) Institutionskritik des Theaters. Nach einem selbstreferentiellen Ausflug in die Kanonkritik an Kunsthochschulen im FS 22, wenden wir uns sehr konkret wieder den Zürcher Theatern zu, die unter postpandemischen Bedingungen neue Orientierungen suchen.

Wir treffen uns mit Dramaturgien und künstlerischen Leitungen Zürcher Theaterhäuser und fragen danach, wie diese programmatisch und institutionell mit den Herausforderungen mit den allerseits ausgerufenen `Zeitenwenden` und dem ökonomischen Transformationsdruck umgehen. Zürich galt und gilt weiterhin als ein zentraler Ort neuer institutioneller Entwicklungen für das Theater. Im Moment scheinen diese Prozesse aber selbst in die Krise zu geraten und neue Impulse zu benötigen.

Wir wollen deshalb nicht kritisch kritisch sein, sondern freundschaftlich und die Theatermacher:innen in Gespräche über diese, ihre und unsere Situation verwickeln. Die Gespräche bilden die Grundlage für dokumentarisch-fiktionale und dialogische Überschreibungen und zum Schreiben von Briefen und Dialogen an ein ausgewähltes Theater, an mein Theater. Diese Texte über institutionelle Transformationen (vergangene, erzwungene und zukünftige) werden in einem kleinen Sammelband veröffentlicht und an die Zürcher Theater verschenkt.
Bibliographie / LiteraturSönke Gau: Institutionskritik als Methode. Wien: turia und kant, 2017.
Claudia Schmölders (Hg.): Die Kunst des Gesprächs. Texte zur europäischen Konversationstheorie. Frankfurt/Main, 1979.
Malzacher, Florian/ Campenhout, Elke van/ Mestre, Lilia (Hg.) Turn Turtle! Reenacting the institute. Berlin: Alexander Verlag, 2016
TermineKW 42 / (17. – 21.10.2022)
Kick-Off: 11. Oktober 2022 / 17h – 20h
Abschluss: 13. Dezember 2022 / 17h – 20h
Dauer10.30h – 14.00h, Selbststudium 15.00h – 18.00h (in KW 42)
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheDeutsch
BemerkungProf. Dr. Jochen Kiefer arbeitet seit 1995 als Dramaturg, Projektentwickler und Spielleiter. Er war Lehrbeauftragter für Theaterpraxis am Institut für Theater- und Medienwissenschaften der Universität Hildesheim, Programmdramaturg des Lofft in Leipzig und Chefdramaturg an der Kulturinsel Halle/Saale (Schauspiel und Puppenspiel). Er studierte Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim und war Doktorandenstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft im interdisziplinären Graduiertenkolleg „Authentizität als Darstellung“. Seine Promotion „Die Puppe als Metapher den Schauspieler zu denken“ erschien 2004 bei Alexander Verlag Berlin. Als Produktionsdramaturg von „Allein das Meer“ nach Amos Oz wurde er 2006 zum Berliner Theatertreffen eingeladen, mit der Uraufführung des „Seefahrerstück“ im selben Jahr nominiert. Gemeinsam mit Jos Houben (Paris) konzipierte er die Stadtverführungen für Theater der Welt 2008 und entwickelte mit der Choreografin Heike Hennig „Rituale“ und "Maria XXX", Tanzopern für Georg Friedrich Händel in Kooperation mit der Oper Leipzig. Seit 2009 ist Jochen Kiefer Leiter der Vertiefung BA Dramaturgie am Departement Darstellende Künste und Film der Zürcher Hochschule der Künste und seit 2017 Professor für Dramaturgie und Leiter des Praxisfelds Dramaturgie im BA & MA. Er setzt sich aktuell mit institutionskritischen Praktiken im Theater auseinander sowie dem Aufbau einer Forschungskultur in und über Dramaturgie.
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