Field trips: Kolonialgeschichte und museale Erinnerungskultur 

Im Seminar «Field trips» werden drei ausgewählte Ausstellungsprojekte zum Thema «Kolonialgeschichte und museale Erinnerungskultur» besucht, analysiert und zueinander in Beziehung gesetzt. Die Field trips sollen neue Einsichten in Bezug auf gegenwertige kuratorische und museale Praxen ermöglichen, die sich mit Verstrickungen und Folgen des Kolonialismus beschäftigen. Wie prägt das koloniale System museale Institutionen und ihre Praxen des Sammelns, Ausstellens und Vermittelns? Im Rahmen unserer Erkundungen werden die spezifischen und die gemeinsamen institutionellen, kulturellen, politischen und nationalen Kontexte beleuchtet.

Als Vorbereitung findet am 16.11. ein Treffen im Atelier Curatorial Studies statt, bei dem wir einen gemeinsamen Blick auf das Programm werfen, einen Reader aushändigen und die Beiträge der Studierenden besprechen. Ausserdem werden wir organisatorische Fragen für die Reise nach Berlin klären.

Field trip I: Landesmuseum Zürich, «Die Schweiz und ihren kolonialen Verflechtungen»
Mi., 30.11.2022,13-17 h

Als erste Station steht eine Veranstaltung im Landesmuseum Zürich auf dem Programm. Als Teil des Schweizerischen Nationalmuseums findet dort im Herbst 2024 eine Ausstellung zu den kolonialen Verflechtungen der Schweiz statt: Einem breiten Publikum soll vermittelt werden, «wie die Schweiz als Teil der globalen Welt mit der Geschichte des Kolonialismus verbunden ist».

In einem Workshop mit Mitgliedern des Kuratoriums (Pascale Meyer, Raphael Schwere und Marilyn Umurungi) werden wir mehr über Perspektive und Konzept des Ausstellungsprojekts erfahren und gemeinsam an konkreten Problemstellungen arbeiten


Field trip II: HKW Berlin, «Ceremony (Burial of an Undead World)»
Sa., 03.12. - Mo., 5.12.

In einer Exkursion nach Berlin werden wir uns mit der Ausstellung «Ceremony (Burial of an Undead World)» im Haus der Kulturen der Welt (HKW) aufeinandersetzen.

Die von Anselm Franke gemeinsam mit Elisa Giuliano, Denise Ryner, Claire Tancons und Zairong Xiang kuratierte Ausstellung geht davon aus, dass wir in den Ruinen des modernen/kolonialen Weltsystems leben. „Ceremony“ nimmt dabei Bezug zur Arbeit der jamaikanischen Theoretikerin Sylvia Wynter, für die die «Kehrseitenkosten» der Moderne eng mit den «Mutationen» von der christlichen Kosmologie hin zu einem säkularen Diskurs der Moderne verbunden sind – von Enteignung und Sklaverei bis hin zu Extraktivismus und Klimawandel.

Wir werden die Ausstellung besuchen, am öffentlichen Veranstaltungsprogramm teilnehmen und uns auf dieser Grundlage intensiv mit dem Ausstellungskonzept und der Ausstellungspublikation beschäftigen.

Field trip III: Museum Rietberg Zürich, «Wege der Kunst. Wie die Objekte ins Museum kommen»
Di., 13.12.2022, 9:30-12 h

Zum Abschluss werden wir uns mit der Ausstellung «Wege der Kunst. Wie die Objekte ins Museum kommen» im Museum Rietberg beschäftigen. Im Fokus der Ausstellung stehen die Herkunftsgeschichten ausgewählter Sammlungsobjekte des Museums, wobei der Schwerpunkt insbesondere auf dem 19. und 20. Jahrhundert liegt. Eng mit den Objektbiografien verbunden sind die vielschichtigen Begegnungen und Beziehungen zwischen Menschen, Institutionen und Ländern, die im Rahmen der Ausstellung näher beleuchtet werden.

Auf der Grundlage einer Einführung in Konzept und Ziele der Ausstellung werden wir gemeinsam mit Annette Bhagwati, Direktorin des Museum Rietberg, die Ausstellung besuchen und auf einem Rundgang einzelne Stationen diskutieren, bei denen kolonial- und museumsgeschichtliche Aspekte im Vordergrund stehen.

Die Field trips werden von Bruno Heller, Anselm Franke und Thomas Sieber begleitet.

Wird auch angeboten für

Nummer und Typmae-vcs-309.22H.001 / Moduldurchführung
ModulField trips: Kolonialgeschichte und museale Erinnerungskultur 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungBruno Heller, Anselm Franke, Thomas Sieber
ZeitMi 16. November 2022 bis Di 13. Dezember 2022
ECTS2 Credits
VoraussetzungenDie Teilnahme erfolgt nach Vereinbarung. Für die Teilnahme am Field trip II nach Berlin ist eine Anmeldung verpflichtend. Wer sich kurzfristig von der Reise abmeldet, muss ein Teil der anfallenden Kosten selbst tragen.
LehrformExkursion mit Beiträgen von Studierenden
ZielgruppenStudierende MA Art Education Curatorial Studies
Lernziele / KompetenzenLernziel Wissen
Den Hintergrund kultureller, kuratorischer und künstlerischer Kontexte in Bezug auf die Ausstellungen, Vermittlungsangebote, Publikationsformate und relevante Diskurskontexte im Überblick kennen.

Lernziel Methode
Beobachten, analysieren und interpretieren von verschiedenen Aspekten der Ausstellungsprojekte.

Lernziel Haltung
Gewinnen einer eigenen Perspektive und Haltung durch eigene Beiträge.
InhalteAuseinandersetzung mit dem genannten Schauplatz und ihrer Programmatik.
Bibliographie / LiteraturDie Literatur wird bei der Vorbereitungsveranstaltung bekanntgegeben.
Leistungsnachweis / TestatanforderungAktive Teilnahme und eigene Beiträge in Form von Kurzreferaten zu Teilaspekten und Fragestellungen während der Field trips.
TermineMi., 16.11.2022, 13-14 h, 4.T39
Vorbereitungstreffen

Mi., 30.11.2022,13.30 -17.15 h, Museumstrasse 2, 8001 Zürich
Field trip I: Landesmuseum Zürich, «Die Schweiz und ihren kolonialen Verflechtungen»

Fr., 02.12. - Mo., 5.12.
Field trip II: Ausstellung Ceremony im HKW Berlin

>> Anreise: Fr., 02.12 2022
Von Zürich HB im NJ/IC 470 ab 19.59 h, Ankunft: Sa, 3. Dezember in Berlin um 7.38 h

<< Abreise: Mo., 05.12.2022
Von Berlin im NJ/IC 470 ab 20.30 h, Ankunft: Di., 6. Dezember in Zürich HB, ca. 8.30 h


Di., 13.12.2022, 9:30-15 h, Gablerstrasse 15, 8002 Zürich
Field trip III: Museum Rietberg Zürich, «Wege der Kunst. Wie die Objekte ins Museum kommen»
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungUnterrichtssprache ist auf Deutsch und Englisch.

Von den Studierenden ist eine Beteiligung an den Exkursionskosten erforderlich.
Termine (7)