V-Praxis: Drehbuch / Producing – Schweizer Stoffe / Europäische Stoffe 

Fragmentarisches, Bruchstückhaftes, Defokussiertes und Widersprüchliches – Flanieren, Sammeln und Versammeln als Konzepte zeitgenössischen Erzählens

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBFI-FIPD-VPp-02.MFI.22H.001 / Moduldurchführung
ModulV-Praxis BFI, 2 Credits 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungBernadette Kolonko
ZeitDi 6. September 2022 bis Do 8. September 2022 / 9:15–16:45 Uhr
Anzahl Teilnehmende4 - 80
ECTS2 Credits
VoraussetzungenKeine
LehrformSeminar
ZielgruppenBachelor Film / Studierende ab 3. Semester (Wahlpflicht)
Bachelor Film, Production Design / Studierende im 3. Semester (Wahl)
Master Film / alle Studierenden im 3. Sem. (Wahl)
Lernziele / Kompetenzen
  • Visionierung und Analyse aktueller Schweizer und Europäischer Spielfilme (Kurz- und Langfilme).
  • Gemeinsame Analyse von Dramaturgie, Filmästhetik und Erzählhaltung
  • Erlangen von Kompetenzen, die es Filmemacher:innen ermöglichen, eine Sprache zu finden, um Erzählweisen zu beschreiben/vermitteln, die nicht vordergründig konfliktzentriert, linear und kausal angelegt sind.
InhalteZeitgenössische Schweizer und Europäische Filmemacher:innen einer jüngeren Generation stellen sich vermehrt die Frage, wie normative, westlich oder eurozentristisch geprägte und in ihrer Struktur gewaltvolle Sichtweisen durch experimentelle dramaturgische Formen hinterfragt werden können.
Die Regeln der klassischen Dramaturgie und das normierte Konstrukt des Erzählens werden oft nicht mehr als adäquat befunden: In einer fragilen, brüchigen Welt befindlich, wird Subjekthaftigkeit und die Wahrnehmung von Welt als etwas Fragmentiertes emfpunden. In filmischen Erzählungen soll darum nicht weiter die dramaturgische Konstruktion von Gesamtheit, Nachvollziehbarkeit und Geschlossenheit proklamiert werden.

Wie sichten im Seminar solche Filme, die erzählen und gleichzeitig durch ihre Form befragen:
  • Die Frage „wie“ erzählt wird und „was“ erzählt wird, werden von Beginn an gemeinsam gedacht: Durch die Form werden Aussage und Haltung sichtbar.
  • Dramaturgie konstruiert sich nicht (ausschließlich) auf der Ebene des Drehbuchs, sondern durch einen spezifischen Umgang mit Bildästhetik, Schauspielästhetik, Dialogästhetik, etc.
  • Ziel der Erzählungen ist nicht mehr (ausschließlich) Glaubwürdigkeit und psychologische Nachvollziehbarkeit im Sinne einer klassischen Erzählweise, sondern das Suchen und Finden einer Darstellungsform, das auf die Struktur unseres Zusammenlebens verweist.
  • Kapitalismuskritische, feministische oder queere Anliegen, sowie Gewalt und gesellschaftliche Ausschlussmechanismen stehen im Fokus.
Bibliographie / LiteraturFilme und Literatur werden nach Einschreibung bekannt gegeben.
Leistungsnachweis / TestatanforderungPräsenz, aktive Teilnahme
Termine06.09. - 08.09.2022
Dauer3 Tage
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (3)