Studien zur visuellen Kultur (gLV) 

Das Modul dient der individuellen Vertiefung der fachtheoretischen und forschungsbasierten Kenntnisse. Dabei stehen vor allem Verknüpfungen zwischen kunst- und kulturwissenschaftlichen Ansätzen und künstlerischen Verfahren im Vordergrund. Im Hinblick auf die selbständige Themenerarbeitung für die Master-Thesis geht es darum, Fragestellungen zu explizieren, forschende Ansätze im Feld der Studien visueller Kultur kennenzulernen und auf eigene Interessen beziehen zu können.

Wird auch angeboten für

Nummer und Typmae-vkp-307.22H.001 / Moduldurchführung
ModulStudien zur Visuellen Kultur 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungYvonne Volkart
Zeit
Mo 19. September 2022 bis Mo 31. Oktober 2022 / 8:30–12 Uhr
Anzahl Teilnehmendemaximal 20
ECTS2 Credits
VoraussetzungenFür Studierende anderer Studiengänge bzw. Vertiefungen der ZHdK, im Rahmen der geöffneten Lehrveranstaltungen: Einschreibung über ClickEnroll
https://intern.zhdk.ch/?ClickEnroll
LehrformSeminar
ZielgruppenMAE Studierende Kunstpädagogik
Pflichtmodul
Lernziele / KompetenzenLernziel/e Wissen:
  • verschiedene Formen der Wahrnehmung erproben
  • Kunst als Teil der visuellen Kultur der Gegenwart wie Vergangenheit erkennen und kritisch reflektieren können.
  • Mediale Dispositive erkennen und kulturell lesen können.
  • Wechselwirkungen zwischen "Theorie" und "Praxis" mit Bezug zum Seminarthema erkennen können.
    Lernziel/e Methoden:
  • natur- und geisteswissenschaftliche sowie künstlerisch-vermittelnde Methoden erproben
  • Methoden der Bild- sowie Prozessanalyse und Kritik vertiefen.
  • Kunst-/kulturwissenschaftliche Methodenkenntnisse vertiefen.
  • Eigene, theoretische Fragestellungen formulieren können.
  • Kritischen Umgang mit theoretischen Texten vertiefen.
  • Eigene Recherche, wiss. Arbeiten und Präsentieren vertiefen.
    Lernziel/e Haltung:
  • Das eigene Sensorium öffnen lernen
  • (Selbst-)kritische Position gegenüber kulturellen Konstruktionen zum eigenen Vermittlungsanliegen machen - in Theorie und Praxis.
InhalteAbfall, das Abgefallene, gehört zum Überleben wie die Nahrung. Was in den Körper reingeht, muss auch wieder raus, sonst droht Verstopfung und Vergiftung. Die (Erfolgs)Geschichte der Hygiene und der Moderne ist immer auch die Geschichte der Transformation und der Verlagerung von Abfall, von dessen Unsichtbar-Machen.
Abfall ist das Wandelbare, Geheimnisvolle. Er ist das, was psychologisch betrachtet an die Grenzen des Existenziellen führt. Er ist beängstigend, weil er uns täglich den Wandel der Dinge und damit verbunden den Tod vor Augen führt. Deswegen war es immer auch das Verworfene. Aber Abfall ist auch banal. Er ist das, was permanent produziert wird und dennoch nicht zählt. Er ist so vermischt, dass er unnütz ist. Seit der Industrialisierung ist der Abfall zum Problem geworden. Massenhaft produziert, verschwindet er nicht mehr, wird zur Bedrohung, zum zähen Material, das uns nicht mehr loslässt.
In den letzten Jahren, mit dem Aufkommen nachhaltiger Lebensstile und dem Zu-Ende-Gehen von Rohstoffen, wird der Abfall als neue Ressource propagiert. Cradle-to Cradle-Prinzip, Up- oder Downcycling, Urban Mining, Circuit Bending oder Müllkunst heissen nur einige der Ideen und gestalterischen Praktiken. Mit diesen wird nicht nur die Vielfalt dieses verworfenen Materials aufgewertet, sondern auch dessen Eigenschaft, nutzloser Überschuss zu sein, produktiv umgesetzt.
Ziel dieses Seminars ist es, in die verschiedenen Aspekte von Abfall einzuführen. Das reicht von der Kulturgeschichte bis zu neuen Materialtheorien, urbanen Lifestylepraxen und Müllkunst. Die Studierenden sind angehalten, relevante Theorien und Praxen vorzustellen oder, auf der Grundlage dieser Diskurse, eine eigene Fragestellung zu entwickeln.
Bibliographie / Literatur
  • Forschungsprojekt "Times of Waste", Objektbiografie eines Mobiltelefons: https://objektbiografie.times-of-waste.ch
  • Fayet, Roger (2003): Reinigungen. Vom Abfall der Moderne zum Kompost der Nachmoderne. Wien: Passagen
  • Lewe, Christiane / Othold, Tim / Oxen, Nicolas (Hg.) (2016): Müll. Interdisziplinäre Perspektiven auf das Übrig-Gebliebene, Bielefeld: Transcript.
  • Serres, Michel (1984): Der Parasit sowie Das allgemeine Übel (2009)
  • Varda, Agnès (1999): The Gleaners & I, Film, 1h22’.
    https://bflix.to/movie/the-gleaners-i-zl27m/pwly8q
    (icon cc hat englische Untertitel).
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit
Referat
TermineHerbstsemester 2022
1. Quartal

Montagvormittag 8.30-12h

19.9 bis 31.10.22

19.9
26.9
3.10
17.10
24.10
31.10
Dauer7x4 L
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungIm Rahmen des Kurses sind 1-2 Exkursionen geplant:
1. Kehrichtverbrennungsanlage Hagenholz, Hagenholzstrasse 110, 8050 Zürich
2. Tinguely Museum, Basel: Territories of Waste, Gruppenausstellung (bei Interesse)
Termine (5)