Workshop 2.2: Memes und Mimesis – Der Kommentar als performativer Akt
Praxisfeld SC: Workshop 2.2
Praxisfeld BN, DR, TP, RE: Wahlmodul
Praxisfeld BN, DR, TP, RE: Wahlmodul
Angebot für
Nummer und Typ | MTH-MTH-PM-02.22F.007 / Moduldurchführung |
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Modul | Praxisfeld 02 ECTS |
Veranstalter | Departement Darstellende Künste und Film |
Leitung | Univ. Prof. Mag. Dora Schneider |
Zeit | |
Anzahl Teilnehmende | 3 - 10 |
ECTS | 2 Credits |
Voraussetzungen | Zulassung Master Theater |
Lernziele / Kompetenzen | Analyse der Wirkungsmechanismen von Memes und Erarbeitung performativer Kommentarebenen |
Inhalte | Memes sind emblematische, mit ironischen Kommentaren versehene Bilder oder Videoclips, die einen wesentlichen Bestandteil der Internetkommunikation ausmachen. Mit einfachen und leicht zugänglichen Werkzeugen werden dafür im Netz verfügbare Bilder, Videos und Texte manipuliert und mit neuer Bedeutung aufgeladen. Dabei kann auch ein und dasselbe Meme wie ein Container mit beliebigen Inhalten des politischen und popkulturellen Spektrums gefüllt werden. Memes erobern zunehmend auch den öffentlichen Raum außerhalb des Internets, z.B. auf Demonstrationen und Werbeplakaten und sind ein wichtiger Faktor in der politischen Öffentlichkeit geworden. Der (ironische) Kommentar hat im Theater eine lange Tradition - vom Chor der antiken Tragödie, den Narren bei Shakespeare, den Typisierungen der Commedia dell’arte, dem Beiseitesprechen bei Molière oder Nestroy, den Zeitopern der Neuen Sachlichkeit, den Verfremdungseffekten des epischen Theaters bei Brecht bis hin zu den Readymades des Theaterkollektivs Rimini Protokoll. In der Analyse populärer Memes werden die zugrunde liegenden Bedeutungsinhalte, deren Hintergründe und Wirkungsmechanismen erforscht. Jedes Meme wird als Zuspitzung eines gesellschaftlichen Diskurses gelesen. Die kulturellen Codes eines Memes werden zur Grundlage des performativen Aktes. Ziel ist die Erprobung einer künstlerischen Technik, die durch Adaption digitaler Kommunikationsformen die verschiedenen verbalen und nonverbalen Kommentarebenen performativer Praxis auslotet und neue kreative Strategien für die eigene Bühnenarbeit eröffnet. |
Bibliographie / Literatur | nach Ansage |
Termine | KW 15/16 (11.04. - 22.04.2022 > ausser 15.04. Karfreitag und 18.04. Ostermontag) |
Dauer | Mo-Fr (ausser Di) 11.00h - 13.00h und 14.00h - 16.00h |
Bewertungsform | bestanden / nicht bestanden |
Sprache | Deutsch und Englisch |
Bemerkung | Seit ihrem Regiestudium am Max Reinhardt Seminar arbeitet Dora Schneider als freischaffende Regisseurin an zahlreichen Häusern in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Seit 2014 ist sie Professorin für Schauspiel an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK). Ausserdem absolvierte sie 2018 die Weiterbildung für Musik- und Theatermanagement an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ihre Inszenierungen umfassen die Sparten Sprechtheater, Kinder- und Jugendtheater und Musiktheater. Viele ihrer Arbeiten sind Ur- und Erstaufführungen, u. a. Stücke von Theresia Walser, Klaus Pohl, Ivana Sajko. Des Weiteren inszeniert sie Projekte an der Schnittstelle von Schauspiel und Musiktheater, wie z. B. «Stadt der Hunde» von Sinem Altan am Volkstheater Wien (ÖEA) oder «Der varreckte Hof» von Georg Ringsgwandl am Kosmos Theater Wien. Zahlreiche Kinder- und Jugendtheaterproduktionen sowie interdisziplinäre Formate mit Fokus auf der Kulturvermittlung, etwa die Musiktheater-Produktionen «Requiem» und «Carmina Burana» am Festspielhaus St. Pölten, sind ein weiterer Arbeitsschwerpunkt. 2021 war sie Jurorin des "KinderStückePreis" bei den Mülheimer Theatertagen. |