Festivals als «Fenster zur Welt»? Theater als Verflechtungsgeschichte(n) und Festival-Exkursion 

Praxisfeld DR: Theater und Kulturkritik
Nummer und TypMTH-MTH-PM-04.22F.004 / Moduldurchführung
ModulPraxisfeld 04 ECTS 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungDr. Astrid Schenka
Zeit
Anzahl Teilnehmende5 - 7
ECTS4 Credits
VoraussetzungenMA Dramaturgie
Lernziele / KompetenzenAusgewählte Fragestellungen derzeitiger Diskurse zu De-Kolonialisierung, sog. Interkulturalität und Rassismus kennen und kontextualisieren können. Anwendung der Diskurse auf die dramaturgische Festivalarbeit, deren Kuration und Programmierung. Erarbeiten eines kritischen Umgangs mit Festivalarbeit aufgrund der genannten Diskursfelder.
InhalteTheaterfestivals werden oft als „Fenster zur Welt“ bezeichnet. Die Geschichte der performativen Künste kann grundsätzlich als Verflechtungsgeschichte(n) beschrieben werden. Als programmatischer Leitspruch institutionalisiert wurde „Interkulturalität“ in Europa spätestens mit der Gründung der Weltausstellungen (1851), europäischer Theaterfestivals (verstärkt zu Beginn des 20. Jahrhunderts) und inzwischen scheint er auch wünschenswertes Aushängeschild vieler europäischer Theater und Produktionshäuser. Doch was genau bedeutet das, ein internationales und interkulturelles Programm? Wonach schaut, was sucht man? Und wann kippt ein interessierter Blick in einen exotisierenden, in eine fragwürdige Lust am „Fremden“? Im Seminar beschäftigen wir uns anhand theoretischer Texte, ausgewählter Beispiele aus der Theatergeschichte und aktuellen Diskussionen mit ausgewählten Fragen der derzeitigen Diskurse zu De-Kolonialisierung, Interkulturalität und Rassismus. Das Modul bietet einen Einstieg in diese Themen im Rahmen von Diskussionen, Lektüren und Recherchen. Im zweiten Teil unternehmen wir eine gemeinsame Exkursion zu den Wiener Festwochen und knüpfen anhand verschiedener Aufführungsbesuche und Gespräche an die Themen der ersten Woche an.
Bibliographie / LiteraturEin Reader wird zu Beginn zur Verfügung gestellt und das Programm vor Modulbeginn kommuniziert.
TermineKW20/21 (16. – 20.05.2022 ==> Seminar in Zürich / 23. – 28.05.2022 ==> Exkursion zu den Wiener Festwochen)
DauerSeminar in Zürich: 10.30h – 13.30h (sowie Selbststudium von 15h – 18h), Exkursion in Wien: ganztags plus Abendveranstaltungen.
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheDeutsch und Englisch
BemerkungDr. Astrid Schenka hat an den Universitäten Bochum und Wien Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften studiert. Sie promovierte an der Freien Universität Berlin, wo sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im internationalen Forschungskolleg »Verflechtungen von Theaterkulturen« tätig war. Zuvor arbeitete sie unter anderem für spielzeit’europa (Berliner Festspiele), für die Kulturstiftung des Bundes und als freie Dramaturgin. Zusammen mit dem künstlerischen Leiter Christian Holtzhauer verantwortete sie die Neuausrichtung und inhaltliche Gestaltung des Kunstfestes Weimar (2014/2015).Mit dem Regisseur Stéphane Braunschweig, für den sie seit 2011 auch als Dramaturgin arbeitet, übersetzt sie Texte von Arne Lygre ins Französische. Ihre Dissertation “Aufführung des offen Sichtlichen” erschien 2020 im Aisthesis Verlag. Astrid Schenkas Arbeit stellt, laut Erika Fischer-Lichte, nicht nur einen "bedeutenden Beitrag zur gegenwärtigen Ästhetik-Diskussion dar, sondern auch zur Diskussion um Position, Funktion und Wirkung von Gegenwartstheater".

Je nach Programm der Festivalexkursion soll die Möglichkeit bestehen, schon am Sonntag, den 22. Mai an- bzw. erst am Sonntag, den 29. Mai abzureisen.

Die LV findet gemeinsam mit Studierenden des BA Dramaturgie, Level 3 (und mit Option für Level 2), statt.
Termine (11)