Slow, Slow (Run Run) - Empowerment Training für BIPoC (Black, Indigenous, and People of Color) - (gLV) 

Blockstruktur: 2

Wird auch angeboten für

Nummer und TypFTH-BTH-BTH-L-0019.22F.010_(MTH/BTH)_WF / Moduldurchführung
ModulModulvorlage VSC/VTP/VRE/VDR_1 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungGolschan Ahmad Haschemi (GHa)
Anzahl Teilnehmende3 - 8
ECTS1 Credit
VoraussetzungenDieses Training richtet sich ausschließlich an Menschen mit Rassismuserfahrungen, die aufgrund ihrer (zugeschriebenen) Herkunft, ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit, ihres Aussehens oder ihrer Sprache rassistische Diskriminierung erfahren.

*ZHdK-weit geöffnete Lehrveranstaltung*
Für Studierende aus anderen Studiengängen/Vertiefungen der ZHdK:
Anfragen bezüglich Platzzahl sowie Anmeldungen ab Do, 03.02.2022/Wo5 bis Do, 24.03.2022/Wo12 z.Hd. BA Theater-Administration: Carmen Waldvogel, carmen.waldvogel@zhdk.ch
LehrformAbendtraining
ZielgruppenWahlmöglichkeit für alle BIPoC-Studierende (Black, Indigenous, and People of Color) aus:
L2 VSC / L2 VTP / L2 VRE / L2 VDR / L2 VBN
L3 VSC / L3 VTP / L3 VRE / L3 VDR

+ Master-Studierende alle Vertiefungen (Total 3 Plätze)
+ ZHdK-weit "geöffnete Lehrveranstaltung"
Lernziele / KompetenzenDas Abendtraining ist ein Raum in dem sich die Studierenden gemeinsam stärken und den gemeinsamen Raum gestalten, um die wertvollen Erfahrungen und das Wissen, das sie bereits besitzen, auszutauschen, voneinander zu lernen und gemeinsam weitere Strategien zu entwickeln.
InhalteEine Gesellschaft in der niemand benachteiligt wird – wie könnte das aussehen? Ist das überhaupt möglich? Und was wären hierfür mögliche Voraussetzungen?

Während der Abendtrainings werden wir uns auf unterschiedlichen Ebenen diesen Fragen widmen, mit Fokus auf die Themen Rassismus, Intersektionalität, Postkolonialismus und Empowerment.

Menschen mit Rassismuserfahrungen sind in der Kunst- und Kulturarbeit verschiedenen Ausschlüssen ausgesetzt: Als Kunstschaffende wird ihre Arbeit nicht selten nur in Relation zur erlebten Diskriminierung gesehen, als Schauspieler:innen werden sie für stereotype Rollen angefragt, als Mitarbeiter:innen in den Einrichtungen sind sie meist die einzigen mit ihrer Positionierung und als Publikum oder Rezipient:innen werden sie selten mitgedacht.

In diesem Abendtraining beschäftigen wir uns mit den Auswirkungen individueller und struktureller Diskriminierung von Schwarzen Menschen, Menschen of Color, Sinti_zze, Rom_nja und Migrant:innen. Wie werden diese Themen – in der Gesellschaft im Allgemeinen und im Kunst- und Kulturbetrieb im Speziellen – behandelt?
Gemeinsam erarbeiten wir stärkende Handlungsstrategien für den Alltag als Kunst- und Kulturschaffende. Wir fragen uns, welche Ressourcen benötigt werden und welche unter den Teilnehmenden bereits vorhanden sind und erforschen mögliche künstlerische Interventionen und solidarischen Allianzen, an denen wir uns in unserer Praxis orientieren können.

Rassismus schafft Distanzierungen und Hierarchien. Viele Menschen, die von Rassismus benachteiligt werden, verwenden im deutschsprachigen Raum die politische Selbstbezeichnung „Schwarze Menschen“ und auch „People of Color.“ Manche Menschen werden allerdings von Rassismus privilegiert, in diesem Kontext sind sie „weiß“. Die besonderen Schreibweisen sollen deutlich hervorheben, dass es sich um soziale Konstruktionen handelt und keine biologischen Eigenschaften.

Weiterhin werden rassismuskritische Auseinandersetzungen im deutschsprachigen Raum oftmals aus der Perspektive von Angehörigen der Dominanzkultur geführt. Die Sicht der von Rassismus unmittelbar Betroffenen findet immer noch verhältnismäßig wenig Berücksichtigung. Gleichzeitig werden die Forderungen seitens People of Color, Schwarzen Menschen, Rom_nja, Sinti_zze, Migrant:innen, Geflüchteten hin zu einem mehr an Empowerment & Selbstbestimmung immer lauter und sind nicht mehr zu überhören.

Gerade im Studienalltag ist es oftmals eine große Herausforderung Räume zu finden, in denen es möglich ist, frei und ohne widersprochen zu werden, über Rassismus zu sprechen, die gemachten Erfahrungen zu artikulieren und zu teilen. So einen Raum bietet das sechswöchigen Abendtraining.
Gemeinsam wollen wir uns in einem geschützteren Raum (Safer Space) austauschen, Strategien entwickeln und das Wissen über und gegen Rassismus reflektieren und erweitern. Außerdem wollen wir uns damit auseinandersetzen, wie wir über unsere Körpersprache mehr Selbstbewusstsein entwickeln können, um uns die Räume, die wir brauchen, zu nehmen.

Während der Abendtrainings wird Dekolonisierung als Möglichkeit beleuchtet, Rassismus entgegenzutreten. Die Schwarze Feministin und Literaturwissenschaftlerin Bell Hooks definiert Dekolonisierung als: «[…] Kampf, uns selbst zu definieren – im Widerstand gegen Beherrschung und darüber hinaus«.

Wir möchten während des Abendtrainings über Theorien und Möglichkeiten nachdenken, wie individuelle und kollektive Dekolonisierungsprozesse aussehen könnten. Diese Auseinandersetzungen werden sowohl auf geistiger/rationaler als auch emotionaler/körperlicher Ebene angeregt und sollen Impulsen setzen für Dekolonisierungsprozesse und Empowermentstrategien von und mit Schwarzen Menschen und People of Color.

Die Abendtrainings beinhalten theoretischen Input, kreative Methoden sowie Reflektionen über die eigenen Erkenntnisse und Erfahrungen. Der Safer Space bietet die Möglichkeit darüber in Austausch zu treten, wieweit Rassismus(erfahrungen) uns geprägt hat/haben, welche (Widerstands-)Strategien wir entwickelt haben und welche Visionen nach einem schöneren Leben wir in uns tragen.
Wir setzen uns auseinander mit eigenen Rassismuserfahrungen im Alltags-, Studien- und Arbeitsleben und analysieren die Potentiale von Empowerment. Im Gruppenprozess werden individuelle Strategien im gegenseitigen Austausch gestärkt und erweitert.

Wir legen einen Fokus auf Selbstfürsorge in rassistischen Machtverhältnissen. Was machen offen oder subtil rassistische Dynamiken mit mir und was machen wir damit? Woran erkenne ich meine Grenzen? Welche Signale sendet mir mein Körper?
Neben praktischen Selfcare-Übungen nutzen wir Methoden der Biografie-, Körper- und Theaterarbeit, sowie Methoden der klassischen politischen Bildungsarbeit.
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: Räumliche Anforderungen:
  • Großer Seminarraum (sodass sich die TN darin frei bewegen können und auch Gruppenarbeit möglich ist!) → bitte Hygieneregeln / Sicherheitsabstände dabei berücksichtigen
  • Raumstruktur so, dass Kreis- und Halbkreisbestuhlung für alle Teilnehmenden möglich ist
  • Tische + Stühle für Dozentin & Seminarteilnehmende
DauerAnzahl Wochen: 6 (FS: Wo:14-19) / Modus: 2x1,5h/Wo_Mo/Mi, 19.45-21.15h
Selbststudiumszeit pro Semester: ca.
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (11)