Atelier Aufführungspraxis (18./19. Jahrhundert) 

Vom Luxus zur Dekadenz
2. „La décadence“ – das Ende des Luxus?

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMPE-VIV-SKT-IP06.22F.001 / Moduldurchführung
ModulAtelier Aufführungspraxis (18./19. Jahrhundert) 
VeranstalterDepartement Musik
LeitungMichael Biehl
Minuten pro Woche60
ECTS2 Credits
Voraussetzungenkeine
LehrformOrchester, Kammermusikunterricht, Vorträge, Konzerte
ZielgruppenFür Studierende des MA in Music Performance ist der Besuch von zwei Ateliers (freie Wahl) im Verlauf des Studiums obligatorisch (betrifft Studierende ab Studienbeginn HS 2010). Alle weiteren interessierten Studierenden sind herzlich willkommen.
Lernziele / KompetenzenGrundkenntnisse historischer Aufführungspraxis und eines historischen Musikverständnisses am Beispiel klassischer und frühromantischer Musik.
InhalteNachdem Louis XIV. eine regelrechte Maschinerie des Luxus nicht nur über Frankreich, sondern auch über ganz Europa ausgebreitet hatte, kann man in der Folge eine beeindruckende Hochblüte dieses Luxus‘ belegen. Insbesondere die Künste blühen regelrecht auf. Aber natürlich birgt diese Entwicklung eines Systems des Luxus und der damit einhergehenden Begierden auch Gefahren. Was gestern Luxus war, ist heute Normalität und verlangt nach mehr Luxus. Schon Montesquieu verweist auf die historische Parallele zum alten Rom und benutzt in diesem Zusammenhang den Begriff der «décadence». Als eine Art der Entfremdung von der Natur und dem Natürlichen erlebt dann das späte 19.Jahrhundert den Höhepunkt dieser Entwicklung, wiederum ausgehend von Frankreich und ganz Europa erfassend. Dass der Begriff eine negative Konnotation hat, war für die Menschen vor 1914 hingegen nicht eindeutig. Nach zwei Weltkriegen ist allerdings dem Begriff der Dekadenz nicht mehr viel Positives abzugewinnen.
Im Atelier wollen wir uns als Fortsetzung zum letzten Semester mit den Auswüchsen des Luxus im 18. und 19. Jahrhundert beschäftigen. Wie gefährlich nah am Abgrund der Décadence sich die musikalische Hochblüte Frankreichs bewegt, soll im Mittelpunkt der praktischen und theoretischen Auseinandersetzung stehen.

Als praxisorientierte Ergänzung zum Kurs Aufführungspraxis wird jedes Semester ein Atelier veranstaltet. Die Themen dieser Ateliers wechseln semesterweise und beziehen sich jeweils auf ein spezifisch aufführungspraktisches Thema der Musik des 18. und 19. Jahrhunderts.
Leistungsnachweis / TestatanforderungOrchester, Kammermusikunterricht in verschiedenen Formationen. Besuch von Vorträgen, Konzerten und anderen Zusatzveranstaltungen nach separater Ankündigung zu Semesterbeginn. Teilnahme an 80% des Kurses.
Termine21.-24.3.2022, der genaue Stundenplan wird zu Semesterbeginn bekanntgegeben
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Bemerkung1110
Termine (9)