

Valeria Jegorova Robinson
1 CreditDMU-WKAN-1103.22F.007


Andreas Böhlen
1.5 CreditsDMU-WKAN-1102.22F.001


Claire Genewein
1 CreditDMU-WKAN-1103.22F.003


Claire Genewein
0.5 CreditsDMU-WKAN-1105.22F.001


Martin Zeller
0.5 CreditsDMU-WKAN-1105.22F.002


Michael Biehl
0.5 CreditsDMU-WKAN-1105.22F.003
Werkstatt 2: Hundert Jahre Sachlichkeit oder wie dekadent war die Spätromantik? 


Nummer und Typ | DMU-WKAN-1105.22F.002 / Moduldurchführung |
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Modul | Studio für Alte Musik 30' |
Veranstalter | Departement Musik |
Leitung | Martin Zeller |
Minuten pro Woche | 15 |
Anzahl Teilnehmende | maximal 20 |
ECTS | 0.5 Credits |
Voraussetzungen | keine |
Lehrform | Gruppenunterricht |
Zielgruppen | Alle Instrumentalist:innen und Sänger:innen, Streichinstrumente insbesondere |
Lernziele / Kompetenzen | Auseinandersetzung mit der Ästehtik des 19.Jahrhunderts anhand historischer Aufnahmen |
Inhalte | Werkstatt 2: Hundert Jahre Sachlichkeit oder wie dekadent war die Spätromantik? Demonstration und Diskussion historischer Aufnahmen von Streichinstrumenten aus der Tradition des 19.Jahrhunderts. Gegen Ende des 19.Jahrhunderts entstand zusammen mit dem neuen klassizistischen Ideal die Idee einer objektiven Interpretationskunst, welche die damalige Ausdrucksfreiheit bedeutend einschränken sollte. Ab den 1920er Jahren wird diese Ästhetik schliesslich zur verbindlichen Norm. Seither werden Interpretationen klassischer Musik beispielsweise daran gemessen, ob das Anfangstempo durchgehalten, ein homogener Schönklang erreicht oder die vermeintliche Absicht des Komponisten nicht durch einen allzu persönlichen Zugang gestört wird. Heute wissen wir, dass die Komponisten des 18.Jahrhunderts und frühen 19.Jahrhunderts nicht im Leben an eine „objektive“ Interpretation ihrer Werke dachten. Leider fehlen aus dieser Zeit zwar Tondokumente, sodass wir unsere Erkenntnisse aus schriftlichen Quellen gewinnen müssen. Dafür steht uns aus der Frühzeit der Tontechnik ein reicher Schatz von Tonaufnahmen zur Verfügung, welcher uns direkten und anschaulichen Unterricht erteilt, wie lebendig, emotional und eben subjektiv noch bis ins frühe 20.Jahrhundert gespielt wurde. Haben wir uns erst an die aufnahmetechnischen Unzulänglichkeiten gewöhnt, öffnet sich unseren Ohren ein faszinierendes Fenster ins 19.Jahrhundert. Das sprechende, vibratoarme Violinspiel von Joseph Joachim (1831-1907) und die mühelose geigerische Eleganz von Marie Soldat (1863-1955) geben uns einen ebenso tiefen Einblick in vergessene Traditionen wie das freie, gesangliche Cellospiel von August van Biene (1849-1913) oder der überraschend frische Zugriff des Streichquartetts von Karl Klingler (1879-1971). Anhand zahlreicher weiterer Beispiele besprechen wir die verschiedenen nationalen Schulen und versuchen Rückschlüsse auf frühere Spielweisen und Traditionen zu ziehen. Empfohlen sei auch der Besuch der anderen beiden Werkstätten zum Thema historischer Aufnahme am 1.3. und 24.5. |
Leistungsnachweis / Testatanforderung | Anwesenheit an der gesamten Werkstatt |
Termine | 3.5.2022, 14-18 Uhr |
Bewertungsform | bestanden / nicht bestanden |
Bemerkung | 1105 |