Szenisches Erzählen - Telluria von Vladimir Sorokin - ENTDECKEN/ERWEITERN_(SC) 

Blockstruktur: 3

Angebot für

Nummer und TypBTH-BTH-L-0021.21H.004 / Moduldurchführung
ModulModulvorlage VSC/VTP/VRE/VDR_2 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungMatthias Fankhauser (MaFa)
Anzahl Teilnehmende3 - 8
ECTS2 Credits
LehrformSeminar
ZielgruppenL2 VSC

Wahlmöglichkeit (CR2):
L2 VTP
Lernziele / KompetenzenSeit den 1980er Jahren hat sich das postdramatische Theater auf Spielflächen aller Art etabliert. Es bedient sich sowohl unterschiedlicher literarischer Ausgangsmaterialien, als auch performancenaher Darstellungen. Das bedeutet für die Spieler:innen u.a., dass sie sich nebst der Dramatik auch mit der Lyrik (Dichtung) und der Epik (erzählender Literatur) vertraut machen.

Dieses Modul beschäftigt sich mit einer besonderen Form der Epik, dem szenischen Erzählen. Wir beschäftigen uns mit Texten mit direkter Rede, in der die Erzähler:innen ihre Figuren Dialoge sprechen lassen. Die Diskrepanz zwischen Spieler:in, Erzähler:in und Figur schafft ein Spannungsfeld, das für uns Anlass sein soll, um Möglichkeiten der Darstellung auszuprobieren.

Im traditionellen Theaterverständnis gehen wir von der Prämisse aus, dass ein Publikum alles imitiert, was auf der Bühne geschieht. Es ist ein Spiegel dessen, was wir tun. Ist das Publikum nach wie vor bereit diese Rolle zu übernehmen? Und wenn nicht, was bedeutet das für die Kommunikation zwischen Zuschauer:innen und Spieler:innen?

Um in dieser Wirklichkeit des Berufsfeldes dringend nötige Impulse setzen zu können, müssen Spieler:innen auf ein solides, technisches Fundament zurückgreifen können. In diesem Modul trainieren wir den Umgang mit folgenden Fertigkeiten:
  • eindeutige Bilder
  • gedankliche Schärfe
  • glasklare Wechsel in den Haltungen
  • die Fähigkeit, Kontraste in der Erzählung herzustellen, um verschiedene Atmosphären nebeneinander zu stellen
  • absichtsvolle Gesten
  • Körper, die sich ins Spiel einbringen
  • Raumnutzung
InhalteAls Textmaterial dient uns der Roman »Telluria« von Vladimir Sorokin. In 50 Prosaskizzen entwirft der Autor hier ein fantastisches Bild einer unbestimmt entfernten Zukunft, in der Europa und Russland in Kleinstaaten zerfallen sind, die Gentechnik Mensch und Tier vereint, und in der Menschen sich Nägel in die Köpfe hämmern lassen, um Glücksgefühle zu erfahren. Sehnsuchtsland ist die Bergrepublik Telluria. Hier wird die Droge Tellur, andernorts als schweres Suchtmittel geächtet, zur Heilung eingesetzt. Um diesen Glücksstoff dreht sich das Tun und Trachten aller Figuren des Romans. „Sorkins Kunst besteht darin, die sich abzeichnenden Tendenzen so präzise zu analysieren, dass seine literarischen Entwürfe wie eine Vorwegnahme von Zukunft erscheinen.“ FAZ

Jeder Unterricht beginnt mit einem gemeinsamen Training, in dem das technische Fundament im Mittelpunkt steht. In einer Art Forum zeigen die Spieler:innen anschliessend ihre Arbeitsstände. Das Fachpublikum gibt seine Beobachtungen weiter. Damit schärfen wir den Blick und das Vokabular und üben den bewussten Umgang mit Kritik und Kritikfähigkeit. Die Selbststudiumszeit wird genutzt, um in Zweiergruppen selbständig an den gewählten Texten weiter zu arbeiten; nicht unter dem Aspekt einer Inszenierung, sondern einzig und allein unter dem Aspekt der definierten Fertigkeiten.
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: 1 grosser Probenraum
DauerAnzahl Wochen: 2 (HS: Wo:50/51) / Modus: 9x3h/Wo Kontaktunterricht + 1x3h/Wo Selbststudium gem. Stundenplan_Mo/Di/Mi/Do/Fr, 10.30-13.30h + 16.30-19.30h
(kein "Forum" in Wo50 für L2 VSC)
Selbststudiumszeit pro Semester: ca.
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (17)