Theorieschwerpunkt: Musik und Natur (gLV) 

Angebot für

Nummer und TypBMU-PKLA-MOMA-05.21H.007 / Moduldurchführung
ModulTheorieschwerpunkt 
VeranstalterDepartement Musik
LeitungBruno Karrer
Minuten pro Woche180
Zeit
ECTS3 Credits
VoraussetzungenErfolgreicher Abschluss des Modulbündels Musikgeschichte, Gehörbildung und Tonsatz (der Durchschnitt der Zensuren in Musikgeschichte, Musikgeschichte der Moderne, Gehörbildung II mündlich, Gehörbildung II schriftlich sowie Tonsatz II - doppelt gerechnet - muss genügend sein) oder Anrechnung adäquater Studienleistungen.
LehrformGruppenunterricht
Zielgruppen
  • Bachelorstudierende DMU, Profil Klassik, 3. Studienjahr
  • Interessierte Studierende anderer Vertiefungen bzw. Departemente melden sich zur Klärung der Voraussetzungen bis spätestens 1 Woche vor Semesterbeginn direkt bei der Kursleitung.
Lernziele / Kompetenzen
  • Aneignung vertiefter Kenntnisse in musikalischer Allgemeinbildung und Verständnis für verschiedenartige analytische Zugänge und Betrachtungsweisen.
  • Fähigkeit, die in den Grundlagenfächern (Musikgeschichte, Hörtraining, Tonsatz, Formenlehre, Analyse und Neue Musik) erarbeiteten Kompetenzen sinnstiftend aufeinander zu beziehen.
  • Transferfähigkeiten und Fähigkeit zu persönlich-kritischer Stellungnahme
  • Fähigkeit, eigene musiktheoretische Fragestellungen zu formulieren, sie selbständig mit analytischen Methoden zu bearbeiten und die Ergebnisse eigenständig, differenziert und plausibel zu formulieren.
  • Fähigkeit, hörend relevante musiktheoretische, ästhetische und musikgeschichtliche Aspekte zu erkennen.
InhalteDas Thema zielt weniger auf die Polarität „natürliche“ gegen „unnatürliche“ Musik sondern vielmehr auf von Natur inspirierte Musik: Natur als Lehrmeisterin der Künste. Dies im Gegensatz zu Musik, die inspiriert ist von Mensch und Gesellschaft, resp. von Psychologie, Soziologie und Politik. Gleichwohl wird das oft Gehörte „das ist natürliche Musik“ und noch mehr „das ist unnatürliche Musik“ zwangsläufig ein Aspekt dieses Themas sein.

Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen
und haben sich, eh’ man es denkt, gefunden;
der Widerwille ist auch mir verschwunden,
und beide scheinen gleich mich anzuziehen.
J.W.v.Goethe

Bereits in der Vorstellung der mittelalterlichen musica mundana, der göttlichen Sphärenmusik, sind Musik und Natur auf’s Engste verbunden. Diverse „Giardino musicale oder “-armonico“ des Barock tragen diese Verknüpfung im Titel. Des Weitern manifestiert sich der Bezug nicht nur in diversen Freilichtmusiken wie Händels Wassermusik oder Vivaldis Jahreszeiten, sondern auch etwa in Beethovens Pastorale, Mendelssohns Hybriden oder Strauss’s Alpensinfonie. Im Impressionismus wird mit Debussys „Nuages“ und „La Mer“ Musik und Natur geradezu zum ästhetischen Programm. Stravinskys Sacre erweitert das Thema im Sinne von Natur/Mensch und Musik. Das Phänomen wirkt weiter bis in die unmittelbare Gegenwart: Messiaens „Catalogue d’Oiseaux“, Scelsis “Canti del Capricorno”, Cages „Etudes Australes“, Lachenmanns „musique concrète instrumentale“, Griseys „musique spectrale“.

Die erwähnten Werke sind nur Beispiele aus einer beeindruckenden Fülle, alle grundiert durch die „Lehrmeisterin“ der Künste, der Natur.
Bibliographie / LiteraturJe nach Thema des Kurses
Leistungsnachweis / TestatanforderungRegelmässige, vorbereitete Teilnahme am Unterricht (mindestens 80% Anwesenheit).

Prüfung, bestehend aus drei Teilen.
1. Analysearbeit
2. Gehörbildung
(Dauer: 1 Stunde, in der Gruppe)
Analytisches Hören anhand verschiedener Höraufgaben.
3. Kolloquium
(Dauer: 45 Minuten inkl. Besprechung, 60 Minuten Vorbereitungszeit)
Gespräch anhand von Hörbeispielen und/oder Partiturausschnitten zu verschiedenen Bereichen des Studiengebietes.
TermineDonnerstag, 13 – 16 Uhr, 5.F08
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Bemerkung2700-7
Termine (16)