Seminar 6: non-binary universe: questioning dualities, dichotonomies, and other categorisations (gLV)
Angebot für
Nummer und Typ | MTR-MTR-1002.21H.006 / Moduldurchführung |
---|---|
Modul | Seminar |
Veranstalter | Departement Kulturanalysen und Vermittlung |
Leitung | Ty Fritschy, Tina Reden, Irene Vögeli |
Zeit | Do 11. November 2021 bis Do 23. Dezember 2021 / 13:30–16:45 Uhr |
Ort | ZT 4.T33 Seminarraum TL (32P / *16P) Toni-Areal, Seminarraum ZT 4.T33, Pfingstweidstrasse 96, 8005 Zürich |
Anzahl Teilnehmende | 10 - 25 |
ECTS | 2 Credits |
Lehrform | Seminar (Lektüre, Diskussionen, Kurzpräsentationen, Übungen) |
Zielgruppen | Wahlpflicht für Studierende MA Transdisziplinarität. Geöffnete Lehrveranstaltung für Studierende anderer Studiengänge der ZHdK. Einschreibung über ClickEnroll https://intern.zhdk.ch/?clickenroll |
Inhalte | (D) Im Seminar "non-binary universe" schauen wir uns verschiedene historische Szenen an, in denen sich das binäre westliche Geschlechtermodell verfestigt und wieder als brüchig und fluide erwiesen hat: Von der europäischen kolonialen Expansion, die gemäss Maria Lugones die indigene vorkoloniale Geschlechtervielfalt ausgelöscht und in ein kolonial-westliches Zweigeschlechtermodell gepresst hat, über die pulsierende Ballroom Culture, die in New York City in den 1960er Jahren, in der marginalisierte Afroamerikaner:innen, Geschlechtertransgressionen leben und Formen wechselseitiger Sorge praktizieren konnten, hin zum bekanntesten Laboratorium für Geschlechterexperimente im globalen Norden, San Francisco der 1990er Jahre, in denen die gesellschaftliche Grammatik von Gender umgearbeitet wurde und sich neue Körperlichkeiten und Lebensformen unter den Begriffen Queer und Trans* ausgebildet haben. Ausgehend von diesen unterschiedlichen Szenen, in denen die Brüchigkeit und Kontingenz vom binären Geschlechtersystem augenscheinlich wird und sich Post-Gender-Welten andeuten, nähern wir uns dem Nicht-binären auch jenseits von Gender – nämlich als Code für eine Sichtweise auf kulturelle Phänomene, die duale und hierarchischen Aufteilungen durchkreuzen. Entsprechend diskutieren wir auch kulturelle, künstlerische und philosophische Bezüge im Seminar. Welche andere Welten und Denkweisen deuten sich unter dem Zeichen des Nicht-binären an? Ist unsere heutige Welt überhaupt noch so binär strukturiert, wie es in der Antike und der mechanistischen Moderne vermeintlich der Fall war? Und nicht zuletzt: Welche Potenziale hält das Nicht-Binäre für die ästhetische und künstlerische Produktion bereit? Das Seminar begibt sich auf Spurensuche fluider Konfigurationen von Welt und umarmt das Schwindelerregende, welches das Denken jenseits der Sicherheit gefestigter Kategorien mit sich bringt. Mit unterschiedlichen Inputs aus Textlektüren, Filmen oder von eingeladenen Personen versuchen wir gemeinsam in Austausch und Diskussionen zu treten um uns den Möglichkeiten des Nicht-binären zu nähern. (E) In the seminar "non-binary universe" we look at different historical moments in which the binary Western gender model has been solidified and then again proven to be fragile and fluid: From the European colonial expansion, which, according to Maria Lugones, erased indigenous pre-colonial gender diversities and squeezed them into a colonial and western binary model, to the vibrant ballroom culture that emerged in New York City in the 1960s, where marginalised African-Americans lived gender transgressions and practiced forms of mutual care, to the most famous laboratory for gender experimentation in the global North, San Francisco of the 1990s, where the social grammar of gender was reworked and new physicalities (?) and ways of living were formed under the terms queer and trans*. Starting from these different scenes, in which the fragility and contingency of the binary gender system become apparent and post-gender worlds are hinted at, we will also approach the non-binary beyond the realm of gender - namely as a code for a view on cultural phenomenons that transgress dual/binary(?) and hierarchical divisions. Accordingly, we will also discuss cultural, artistic and philosophical references in the seminar. What other worlds and ways of thinking are indicated under the sign of the non-binary? Is our world today even structured in such binaries as it seamingly was in antiquity and the mechanistic modernity? And last but not least: What potential does the non-binary hold for aesthetic and artistic production? The seminar goes in search of traces of fluid configurations of the world and embraces the vertiginousness that may come by thinking beyond the safety of entrenched categories.With various inputs from text readings, films or invited persons, we try to enter into discussions together in order to explore the possibilities of the non-binary. |
Bibliographie / Literatur | Ein Reader wird zu Beginn des Seminars abgegeben. A reader will be handed out at the beginning of the seminar. |
Leistungsnachweis / Testatanforderung | 80% Anwesenheit, aktive Mitarbeit |
Termine | Donnerstagnachmittag: 11.11. / 18.11. / 25.11. / 2.12. / 9.12. / 16.12. / 23.12. / jeweils 13:30–16:45 Uhr |
Dauer | 7 Halbtage im 2. Quartal |
Bewertungsform | bestanden / nicht bestanden |
Bemerkung | Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch. The seminar will be held in German and English. |