Theorie und Programmatik Darstellender Künste_VDR 

Blockstruktur: 2

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBTH-VDR-L-30111.21H.001 / Moduldurchführung
ModulTheorie und Programmatik Darstellender Künste 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungProf. Dr. Jochen Kiefer (JK)
Anzahl Teilnehmende3 - 15
ECTS3 Credits
LehrformSeminar und Übung
ZielgruppenL1 VDR (Pflicht)
L2 VDR

Wahlmöglichkeit:
L2 VTP / L2 VRE / L2 VBN
L3 VTP / L3 VRE / L3 VDR
Lernziele / KompetenzenGrundlegende Kompetenzen in Diskursanalyse. Eigenständiges Scheiben einer ein Thema und eine Fragestellung reflektierenden Arbeit. Theaterprogrammatische und dramaturgische Diskurse der Gegenwart kennen, kritisch reflektieren und auf Fragen des Konzipierens und Kontextualisierens anwenden.
Inhalte"ETWAS AUS EINEM NICHTS ERZEUGEN" - STRATEGIE, KALKÜL UND LIST ALS VERFAHREN DER DRAMATURGIE

Die Überraschung, die plötzliche Wendung, die Täuschung ... das Geheimnis, die Lüge, die Intrige sind dramaturgische Manöver einer Aufmerksamkeitsökonomie, die nicht nur in Darstellenden Künsten, sondern auch in der Kriegsführung eine gesteigerte Wahrnehmung produzieren, die mit der Frage verbunden ist, ob das, was hier zu sehen und hören ist, auch das ist, was es zu sein scheint.

Irreführung und Täuschung sind im Theater auch ein konstitutiver Topos, weil das Medium selbst unsere Wahrnehmung auf die Probe stellt und die Frage nach dem Status des Sichtbaren als Ausweis von Imagination, Fiktion und/oder Realität erfahrbar macht.

Dramaturgische Kalküle beruhen dabei auf Plänen, die die Manöver der Täuschung nicht nur darstellen, sondern dem Publikum an sich selbst erfahrbar machen, das Publikum selbst hinters Licht führen. Den Status des Dargestellten dabei in der Schwebe und damit offen für die Frage zu halten, was hier in Wahrheit gezeigt wird und/oder sichtbar werden soll, heisst, eine Spannung herzustellen, die nicht mehr nur auf den Spannungsbogen einer Narration angewiesen ist.

Anhand ausgewählter Theaterstücke und Theaterperformances gehen wir solchen dramaturgischen Plänen nach und entwickeln eigene Strategien für die Bearbeitung von Stoffen und ihrer Aufführung.

Dabei lassen wir uns auch von einer seit Jahrhunderten tradierten Sammlung chinesischer Kriegslisten inspirieren.

Das Verfassen einer Hausarbeit zu einem selbst gewählten Thema, das von inszenatorischen, räumlichen und/oder dramaturgischen Interessen und sich daran anschliessenden Fragestellungen ausgeht, ist Teil des Seminars. Alternativ können dramaturgische Bearbeitungen entwickelt werden, die in einer verkürzten Hausarbeit ihre Entwicklung reflektieren und kontextualisieren.
Bibliographie / LiteraturSenger, Harro von (2001): Die Kunst der List. Strategeme durchschauen und anwenden. München.

Müller-Mall. Sabine (2020): Freiheit und Kalkül. Die Politik der Algorithmen. Stuttgart.

Matt, Peter von (2008). Die Intrige. Theorie und Praxis der Hinterlist. München.


Darüber hinaus wird ein Reader zur Verfügung gestellt.
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: Projektraum 1 (K1)_GA 13-221 oder 1 mittlerer Proberaum (Tische, Stühle, Beamer, Flipchart) oder Proberaum15
DauerAnzahl Wochen: 5 (HS: Wo:45-49) / Modus: 2x3h/Wo_Mo/Mi, jeweils 10.30-13.30h
Selbststudiumszeit pro Semester: ca. 30h
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (10)