Ästhetische Kulturen – Seminar 3: Kunst wird Praxis – künstlerisches Handeln als Therapie und Heilkunst (gLV) 

Wird auch angeboten für

Nummer und Typmae-mtr-102.21H.005 / Moduldurchführung
ModulÄsthetische Kulturen 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungInes Kleesattel
Zeit
Di 5. Oktober 2021 bis Di 21. Dezember 2021 / 17:45–20:45 Uhr
OrtZT 4.T37 Seminarraum (30P TL)
Anzahl Teilnehmende6 - 23
ECTS2 Credits
VoraussetzungenDeutsch- und Englischkenntnisse werden vorausgesetzt. Mehrere Texte werden auf Englisch zu lesen sein, das Seminar findet prinzipiell auf Deutsch statt, Diskussionsbeiträge können im Einzelfall aber auch auf Englisch formuliert werden.

Studierende MA Art Education und MA Transdisziplinarität
Geöffnete Lehrveranstaltung für Studierende aller Fachrichtungen
Einschreibung über ClickEnroll https://intern.zhdk.ch/?ClickEnroll
Inhalte»Therapie« (bzw. therapeía) bezeichnete im antiken Griechenland zunächst ganz allgemein einen Dienst, ein Pflegen, eine Behandlung; etwas später dann spezifischer: ein Sorgetragen um Körper und Geist. Heute meint Therapie sämtliche Maßnahmen, die Heilung befördern oder zumindest die Symptome eines Leidens mildern. Kunst als Therapie zu verstehen, ist nicht selten arg verpönt; das gilt als amateurhaft, naiv, verzweckend und unvereinbar mit der Kunstfreiheit. Allerdings finden sich sowohl in Gegenwartskunst wie Kunstgeschichte durchaus prominente Positionen, die Kunst ganz dezidiert als Therapie und Heilung praktizieren. Statt primär auf die Produktion ausstellbarer oder aufführbare »Kunst« zu zielen, will solche Kunst vor allem »Praxis« werden – Praxis im Wortsinne, d.h. handelnde Übung im Dienste des Lebens.

Das Seminar fragt nach Formen, Bedingungen und (potentiellen) Effekten einer solchen Kunstpraxis. Was macht es mit der Kunst, wenn ihr Handeln zum Heilen wird? Welcher gesellschaftspolitische Stellenwert könnte therapeutisch handelnder Kunst zukommen? Und wenn es nicht mehr um die Produktion von »Kunst« im engeren, institutionellen Sinne, sondern um ein ästhetisch-ethisches »learning to inhabit the world in a better way« (Bourriaud) geht – ist das dann transdisziplinäre Praxis oder Funktionalisierung?

Wir widmen uns in diesem Seminar Arbeiten und Texten von Lygia Clark, Félix Guattari, Erin Manning, Johanna Hedva, Gloria Anzaldúa, Tabita Rezaire u.a. Dabei werden wir diskutieren, in welchen Zusammenhängen künstlerische Heilkunst primär ein Wohlfühlen des Individuums adressiert oder vielmehr transindividuelle Gefüge des Sozialen, Globalhistorischen und Ökologischen; wann Heilkunst zur Institutionskritik wird; und hinausgehend über Kritik wiederum auch: unabgeschlossene Praxis.
Bibliographie / LiteraturDie Literatur wird am Anfang des Semesters zur Verfügung gestellt.
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit, aktive Teilnahme, vorbereitende Textlektüre
TermineHerbstsemester 2021

Dienstagabend 5.10. / 19.10. / 2.11 / 16.11. / 7.12 / 21.12. jeweils 17.45 bis 20.45 h
Dauer6 Abendveranstaltungen im Semester
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungUnterrichtssprache ist Deutsch.
The seminar will be held in German.

„Ästhetische Kulturen“ setzt sich im HS2021/22 aus 6 modularen Lehrveranstaltungen zusammen, die auch unabhängig voneinander besucht werden können. Sie finden jeweils dienstagabends (Vorlesung „Theorien künstlerischen und ästhetischen Handelns“ / Seminar 1: „Das Subjekt an der Schwelle zwischen Theorie und Praxis“ / Seminar 2: "Berührungsverbot" / Seminar 3: „Kunst wird Praxis – künstlerisches Handeln als Therapie und Heilkunst“), einer Blockveranstaltung (Herbstakademie: „Die ‚Ich-Funktion‘ in der Theorie und das Schreiben aus (m)einem Körper“) sowie an 5 Samstagen während des Semesters (Kolloquium „Forschende Praktiken“) statt.

Ab dem Studienjahr 2021/22 gilt für MAE-Studierende, dass sie Veranstaltungen, die im Vorlesungsverzeichnis unter Basisprogramm ausgeschrieben sind, in einem Umfang von zehn ECTS besuchen müssen. Die restlichen zehn ECTS können auch in anderen Veranstaltungen (z.B. in geöffneten Lehrveranstaltungen, im Shared Campus, in aussercurriculären Projekten, Labs oder in Form von persönlichen Projekten) absolviert werden. Adressat:innen für zugehörige Verständigungen sind Ruedi Widmer als Basisprogramm-Verantwortlicher oder die Vertiefungsleiter:innen. – Einschreibungen über ClickEnroll.
Termine (6)