Seminar 2: Figuren des Figurierens: Stehen und Einstehen für Andere (gLV) 

Collaborative project with MA in Cultural Publishing of ZHdK and Theaterspektakel Zurich

Angebot für

Nummer und TypMTR-MTR-1002.21F.002 / Moduldurchführung
ModulSeminar 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungKatja Gläss, Eva Mackensen, Irene Vögeli, Nina Willimann
Zeit
Fr 26. Februar 2021 bis Fr 9. April 2021 / 9:15–12:30 Uhr
OrtAtelier Transdisziplinarität ZT 7.F03
Anzahl Teilnehmendemaximal 25
ECTS2 Credits
VoraussetzungenStudium MA Transdisziplinarität

Für Studierende anderer Studiengänge der ZHdK, im Rahmen der Geöffneten Lehrveranstaltungen: Einschreibung über ClickEnroll
https://intern.zhdk.ch/?clickenroll
LehrformSeminar mit Praxisanteilen
ZielgruppenWahlpflicht für Studierende MA Transdisziplinarität.
Geöffnete Lehrveranstaltung für alle Master-Studierenden der ZHdK.
Lernziele / KompetenzenVertiefende Auseinandersetzung mit kritisch-diskursiven Positionen der postmigrantischen Gesellschaft. Bereitschaft, eigene Inhalte und Themen entsprechend zu reflektieren, kritisch zu befragen und ggf. in Hinblick auf eine eigene Arbeit (im Rahmen des www.zollfreilager.net/ Theaterspektakels) zu denken.
InhalteWas bedeutet es, für jemanden einzustehen, für andere Position zu beziehen oder im Namen von Anderen zu sprechen? Und was wiederum, zwischen zwei Fronten eine vermittelnde, schlichtende, scheinbar «neutrale» Rolle einzunehmen?
Um Gesellschaft zu denken, führen soziologische Modelle häufig auf eine triadische Konstellation zurück: Zu einer binären Konstellation tritt ein Dritter – ein Bote, eine Richterin oder ein Anwalt, eine Zeugin, ein Übersetzer oder eine Vermittlerin, ein Parasit, ein Stellvertreter des Paares oder eines seiner Teile – um soziale Aushandlungsprozesse erst möglich zu machen. Diese im Kern bereits theatrale Situation bricht nicht nur mit den im eurozentrischen Denken tief verankerten binären Kodizes, indem sie aus der Dyade eine Trias formt. Sie stellt auch Fragen an die Verhältnisse von Macht, (Un-)Parteilichkeit und Repräsentation, die mit den spezifischen Figurationen jeweils verbunden sind.
In Kooperation mit dem MA Kulturpublizistik sowie dem Zürcher Theater Spektakel widmet sich das Seminar einer Untersuchung dieser Figurationen in Theorie und Praxis. Dabei sollen Denkansätze und Impulse aus Soziologie und Kulturwissenschaft, den Postcolonial Studies und der Theatertheorie eine künstlerische Auseinandersetzung initiieren, die in Text, Bild, Performance und anderen Medien kritische Bezüge zum Theater Spektakel eröffnet und gegebenenfalls in einer Intervention auf dem Festivalgelände realisiert werden kann.

––

What does it mean to stand in for someone, to take a stand for someone or to speak in the name of someone? Standing in between two fronts, what does it mean to mediate or even conciliate while playing a seemingly “neutral” role?
In order to provide a basic model for society, sociological theories often refer to a triadic constellation: A pair or duo is joined by a third individual – which could present him- or herself as a messenger, an advocate or a judge, a witness, a translator or mediator, a parasite, a stand-in, a replacement or a substitute for the pair or for one of its parts – and it is precisely this newly formed triadic constellation that yields the potential to initiate what we call society. A situation like this, which presents itself being theatrical at its core, not only overcomes all kinds of binary codes which are so deeply rooted in Eurocentric philosophies and modes of thinking. It also highlights relations of power and puts into question biases and representations being at play or being played out in these triadic figures.
In cooperation with the MA Kulturpublizistik and the Zürcher Theater Spektakel festival, the seminar intends to analyse and examine these figurations in theory and in practice. Positions in sociological, cultural, postcolonial and theatrical theory will be discussed and can be used as a starting point to initiate individual and artistical enquiries. In these enquiries, image, text, performance and other media will be used in order to establish critical perspectives on the Zürcher Theater Spektakel and its 2021 program, and eventually, to create a site-specific intervention at the festival.
Bibliographie / LiteraturWird mit Begin des Seminars bekannt gegeben.
Will follow at the beginning of the seminar.
Leistungsnachweis / TestatanforderungAktive Mitarbeit, 80% Anwesenheit, Entwicklung einer eigenen Arbeit einzeln oder im Team.
TermineFreitagvormittag 26.2. / 5.3. / 12.3. / 19.3. / 26.3. / 9.4. jeweils 09.15 bis 12.30 Uhr
Dauer6 Halbtage im 1. Quartal
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungDie Veranstaltung ist vernetzt mit der gleichnamigen Lehrveranstaltung des Master Kulturpublizistik (Lead Ruedi Widmer), die u.a. die Entwicklung und
Realisation eines Blogs zum Thema auf www.zollfreilager.net beinhaltet.
Es ist erwünscht, dass sich Studierende in beiden Veranstaltungen einschreiben und/oder sich an der Produktion im jeweils anderen Projekt beteiligen.

Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch.
The seminar will be held in German and English.
Termine (6)