Ästhetische Kulturen – Seminar 1: Witchy Ways of Knowing II. Theoriepraktische Erkundungen (glv)
Angebot für
Nummer und Typ | mae-mtr-102.21F.001 / Moduldurchführung |
---|---|
Modul | Ästhetische Kulturen |
Veranstalter | Departement Kulturanalysen und Vermittlung |
Leitung | Ines Kleesattel und Chantal Küng |
Zeit | Di 9. März 2021 bis Di 18. Mai 2021 / 17:45–20:45 Uhr |
Ort | ZT 4.T37 Seminarraum (30P TL) |
Anzahl Teilnehmende | 6 - 19 |
ECTS | 2 Credits |
Voraussetzungen | Deutsch- und Englischkenntnisse werden vorausgesetzt. Einige Texte werden auf Englisch zu lesen sein, das Seminar selbst findet auf Deutsch statt. Es handelt sich um ein Forschungsseminar. Für die Teilnahme ist von Vorteil, wenn das Witchy Ways of Knowing-Seminar im HS 2020 besucht wurde. Wer dieses nicht besucht hat, kann trotzdem teilnehmen, sollte jedoch bitte vorab Kontakt mit Ines Kleesattel aufnehmen (für zusätzlich vorzubereitende Lektüren). |
Lehrform | Seminar, Workshop |
Zielgruppen | geöffnete Lehrveranstaltung für Master-Studierende aller Fachrichtungen |
Inhalte | Wir wissen fast nichts von jenen, die in der frühen Neuzeit als Hexen bezeichnet wurden (Ketzer*innen, Heiler*innen, ungehorsame Frauen, alleinlebende Alte…). Denn das über sie Bekannte stammt aus den Dokumenten derer, die Hexen diffamierten, verfolgten und verbrannten. Nicht nur das Wissen über die Hexen ist jedoch unzulänglich oder inexistent; auch das (Heil-)Wissen der Hexen selbst wurde mit ihnen vernichtet. Die Frage nach dem verlorenen und unzulänglichen Wissen über die und von den Hexen macht sich dieses Forschungsseminar zum Ausgangspunkt. In theoriepraktischen Untersuchungen beschäftigen wir uns mit Dokumenten der Zürcher Hexenverfolgung und anderen unzuverlässigen Archiven: Wie können wir über deren Ränder ins »Gespräch« mit jenen kommen, über deren Perspektiven wir nicht verfügen? Welche Geschichten lassen sich in den Lücken des Überlieferten finden? Welche Ästhetiken erlauben welche spekulativen Solidaritäten zu spinnen? Aus welchen Situierungen heraus können wir welche (Nicht-)Wissenspraktiken ver/lernen? Wie kann knowing auch caring werden? Quer durch die Zeit suchen wir nach historischen und aktuellen Hexenkünsten. Wir experimentieren mit gegendisziplinären Archivpraktiken und verkörpertem Theorie-Machen und aktivieren Doris Stauffers Hexenkurs-Archiv. In dialogischen Forschungen, gemeinsamen Übungen und individuellen Vertiefungen erproben wir ästhetische Theoriepraktiken, die – spekulativ aber situiert – mit den Grenzen des Wissbaren an der Entfaltung widerspenstiger Hexenwissen arbeiten. Unser hexenkünstlerisches Spekulieren wird dabei auf der Hut bleiben müssen vor eindimensionalen «alternativen Fakten» und vor unüberlegter Appropriation. Um uns gegen derlei Komplexitätsreduktionen zu wappnen, setzen wir sorgfältig auf »Situierte Wissen« (Haraway) und »Kritische Fabulation« (Hartman). |
Bibliographie / Literatur | Die gemeinsam gelesenen Texte werden zu Beginn des Semesters bereitgestellt. Literaturhinweise:
|
Leistungsnachweis / Testatanforderung | 80% Anwesenheit, Erarbeitung eines künstlerisch-wissenschaftlichen Projektes. |
Termine | Dienstag, 9.3./ 23.3./ 6.4./ 20.4./ 4.5./ 18.5, jeweils 17.45 bis 20.45 h |
Dauer | 6 Abendveranstaltungen im Semester |
Bewertungsform | bestanden / nicht bestanden |
Bemerkung | „Ästhetische Kulturen“ setzt sich im FS 2021 aus 5 modularen Lehrveranstaltungen zusammen, die auch unabhängig von einander besucht werden können. Sie finden jeweils dienstagabends (Seminar 1 bis 3), als Blockversanstaltungi (DGÄ-Konferenz mit Vorbereitungsmodul) sowie an 5 Samstagen während des Semesters (Master-Forschungskolleg) statt. Unterrichtssprache ist Deutsch. Einschreibungen über ClickEnroll. |