HYB / Die Schutzbefohlenen / Sprachkunst Elfriede Jelinek - ENTDECKEN/ERWEITERN_(SC) 

Blockstruktur: 2
Nummer und TypBTH-BTH-L-0023.21F.002 / Moduldurchführung
ModulModulvorlage VSC/VTP/VRE/VDR_3 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungSophia Yiallouros (SY)
Anzahl Teilnehmende3 - 6
ECTS3 Credits
LehrformSeminar/Workshop
ZielgruppenL2 VSC
Lernziele / KompetenzenDie Sprachkunstwerke der Elfriede Jelinek sind herausfordernde Übungsfelder für die Studierenden. Die anspruchsvollen Einzel- und Chorstimmen, die archaisierend hohe Sprache der inhaltlichen Verhandlung erfordert von jedem Einzelnen genaues Zuhören und teamfähige sprachliche Interaktion. In den "Schutzbefohlenen" bezieht sich Jelinek über den Titel auf eines der frühesten antiken Werke Aischylos:“Die Schutzsuchenden". Dort verhandelt Aischylos die Sage einer Flucht der Töchter des Danaos, die zu einer Ehe mit den Söhnen des Königs Aigyptos gezwungen werden sollten. Elfriede Jelinek setzt sich in Ihrem Stück mit der herrschenden Flüchtlingspolitik auseinander, konfrontiert uns aber mit einem weit weniger geglückten Ausgang als Aischylos es vermag. Die Studierenden nutzen die Möglichkeit, sich inhaltlich reflektierend diesem Sprachkunstwerk anzunähern und die Eigenwilligkeit der Textbehandlung zu begreifen und als Ensemble umzusetzen. Zusätzlich können nach Bedarf auch Textpassagen aus Aischylos Werk "Die Schutzsuchenden" miteingeflochten werden.
InhalteElfriede Jelinek ist eine der herausragendsten Dramatikerinnen unserer Zeit. Die Literaturnobelpreisträgerin ist bekannt für ihre aussergewöhnliche Sprachbehandlung, für "den musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen in Romanen und Dramen, die mit einzigartiger sprachlicher Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht des sozialen Klischees enthüllen", so der Wortlaut der Laudatio im Jahr 2004. Mit Ihrem Theaterstück "Die Schutzbefohlenen" von 2013 schafft Elfriede Jelinek die Verknüpfung zwischen kritischer Auseinandersetzung mit der herrschenden Flüchtlingspolitik und gekonnter Sprachkunst. Im Stück findet keinerlei Handlung statt, es besteht aus Textabschnitten und Wortfeldern, die thematisch assoziierend miteinander verflochten sind. Das Modul bietet den Studierenden eine gesell-schaftsrelevante Auseinandersetzung und die unmittelbar zu erarbeitende Sprechleistung innerhalb des Kontextes. Das Modul ist in 3 Phasen unterteilt, Phase 1: Lesen, Recherchieren, Austauschen, Begreifen, Haltung entwickeln, Phase 2: sprecherische Erarbeitung der Texte, solistisches und chorisches Umsetzung der Sprachkunst, Phase 3: Übertrag und Gestaltungsmöglichkeiten zur Veröffentlichung für die Bühne.
Bibliographie / Literaturwird zusammen mit den Studierenden ausgesucht und während der Lehrveranstaltung zur Verfügung gestellt
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: 1 grosser Proberaum
DauerAnzahl Wochen: 6 (FS: Wo:14-19) / Modus: 4x3h/Wo_Mo/Di/Mi/Fr, jeweils 16.30-19.30h
Selbststudiumszeit pro Semester: ca. 18h
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (22)