Positionen und Diskurse in Kultur und Gesellschaft: 

Geschichte(n) im Konjunktiv und die Gegenwart der Vergangenheit

Wird auch angeboten für

Nummer und Typmae-mtr-200.21F.001 / Moduldurchführung
ModulPositionen und Diskurse in den Künsten und im Design 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungSønke Gau, Ines Kleesattel
Zeit
Mo 22. Februar 2021 bis Di 11. Mai 2021 / 18–20 Uhr
Dienstagvormittag Seminar von 10-12h
OrtZT 5.T09 Hörsaal (63P)
Anzahl Teilnehmendemaximal 65
ECTS2 Credits
VoraussetzungenMAE-Studierende und MTR-Studierende: keine
Für Studierende anderer Studiengänge bzw. Vertiefungen der ZHdK, im Rahmen der Geöffneten Lehrveranstaltungen: Einschreibung über ClickEnroll
https://intern.zhdk.ch/?clickenroll
LehrformVorlesung, Kolloquium, Übung
ZielgruppenMAE Studierende Kunstpädagogik
MAE Studierende Curatorial Studies
MAE Studierende Kulturpublizistik
MTR Studierende
Pflichtveranstaltung
Lernziele / KompetenzenLernziel Wissen:
Positionen, Diskurse und Entwicklungen in Kultur und Gesellschaft der Gegenwart im Überblick kennen
Lernziel Methode:
Diskurse im Themenfeld verstehen, einordnen und analysieren
Lernziel Haltung:
  • Eigenständige, reflektierte und kritische Haltung gegenüber den vorgestellte Positionen entwickeln.
  • Umgang mit und kreative Aneignung von (kunst-)fremden Denkformen erlernen.
  • Umgang mit Gästen und deren Inputs, spontane Reaktion auf das Gehörte
InhalteGeschichtsschreibung ist ein konstruktives und verstricktes Unterfangen, das mit Gegenwart und Zukunft nicht weniger zu tun hat als mit dem Vergangenen. Dass die Vergangenheit mitnichten Gegenstand einer distanziert zurückblickenden Rekonstruktion ist; dass sie traditionell vielmehr aus Perspektive «der Sieger» konstruiert wurde; und dass sie deshalb zum engagiert bearbeiteten «Streitfall» werden muss, argumentierte Walter Benjamin schon 1940. Sein Plädoyer, Geschichte im Interesse des Unterworfenen und Überhörten «gegen den Strich zu bürsten», bleibt bis heute dringlich und findet mit Saidyia Hartmans post-kolonialer Methode der «kritischen Fabulation» Aktualisierung und Weiterentwicklung. Ihre kritische Geschichtskonstruktion fragt – quer zu linearen Fortschrittsnarrativen – nach einem in der globalisierten Gegenwart noch immer wirkmächtigen «Nachleben der Sklaverei» ebenso wie nach den Widerständigkeiten, Solidaritäten und Freiheiten, die einmal hätten sein können.

Die Vorlesungsreihe «Positionen und Diskurse» untersucht gemeinsam mit Gästen aus verschiedenen wissenschaftlichen und künstlerischen Feldern, wie Praktiken der Geschichtskonstruktion übersehene, unwahrscheinliche oder verunmöglichte Möglichkeiten aktualisieren. Dabei diskutieren wir auch, inwiefern solche kritischen Aktualisierungen von «Geschichte(n) im Konjunktiv» angesichts eines relativistisch argumentierenden Populismus, der mit «alternativen Fakten» auf paradoxe Weise eben solche Verfahren avantgardistischer (Kultur-)Kritik in Anspruch nimmt, heute gerade auch im Sinne einer transversalen Selbstkritik um so wichtiger werden.
Bibliographie / LiteraturWird zu Beginn des Semesters abgegeben.
Leistungsnachweis / TestatanforderungLeistungsnachweis in Form einer im Kurs integrierten Übung (Gruppen-Gespräch mit den Referenten);
Feedback und Bewertung (bestanden/nicht bestanden) aufgrund des Übungsresultates und der aktiven Teilnahme, 80 % Anwesenheit (mit Unterschriftenkontrolle)
TermineFrühlingssemester 2021

22.02 bis 11.5.2021

Montagabend von 18.00 bis 20.00 Uhr
und Dienstagvormittag von 10.00 bis 12.00 Uhr

22.02./23.02.
01.03./02.03.
08.03./09.03.
15.03./16.03.
22.03./23.03
29.03./30.03.

05.04./06.04. kein Unterricht wegen Ostern

12.04./13.04 kein Unterricht wegen Projektwoche

19.04./20.04 kein Unterricht wegen Sechseläuten

26.04./27.04
03.05./04.05
10.05/.11.05
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungUnterrichtssprache ist Deutsch.
The seminar will be held in German.
Termine (18)