Kunsttheorie (Seminar) 

Rezipiententypen der modernen und zeitgenössischen Kunst

Wird auch angeboten für

Nummer und Typbae-bae-dt420-12.21F.001 / Moduldurchführung
ModulKunsttheorie (Seminar) 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungSandra Winiger
Zeit
Mo 22. Februar 2021 bis Mo 29. März 2021 / 13–16:30 Uhr
Anzahl Teilnehmende6 - 22
ECTS2 Credits
VoraussetzungenKeine
Aus den Seminarangeboten Theorie Kunst und Design des 2. - 5. Semesters müssen 3 von 4 Wahlangeboten gewählt werden.
LehrformSeminar
ZielgruppenStudierende BAE, 4. Semester
Lernziele / Kompetenzen
  • Das Seminar setzt sich zum Ziel, den "Kunstbetrachter" zu betrachten, eine Typologie möglicher Rezeptionshaltungen zu thematisieren und die Betrachter*innenansprache der modernen und zeitgenössischen Kunst zu untersuchen.
  • Anhand der Lektüre von Texten und von Referaten zu unterschiedlichen künstlerischen Arbeiten diskutieren wir, wie künstlerische Strategien, Institutionen der Kunsthandel und schliesslich auch die Geschichtsschreibung unterschiedliche Modelle der Betrachter*innenansprache entwerfen.
  • Zudem untersuchen wir die verschiedenen künstlerisch-materialisierten Bedingungen, die diese jeweiligen Rezeptionsmodelle prägen und die von den Betrachterinnen und Betrachter entsprechend beantwortet werden (sollen).
InhalteLange dominierte in der Kunstgeschichte die Vorstellung von einem einzelnen "Betrachter", der schweigend vor einem Kunstwerk steht und dieses kontemplativ anschaut. Diese Konzeption gilt es vor allem seit der Moderne, kritisch zu hinterfragen und zu erweitern. Im Laufe der Kunstgeschichte haben sich unterschiedliche Formen der Kunstwahrnehmung ausdifferenziert und daraus Modelle von Typen entwickelt, die Rezipienten mit verschiedenen gestalterischen und materialisierten künstlerischen Mitteln anzusprechen und entsprechend gezielt zu lenken: Mal regen sie zur Mediation an, mal unterhalten sie, mal steht die Wissensvermittlung im Zentrum, mal provozieren sie oder laden zum Mitwirken ein.
Ausgehend von neuen Seh- und Ausstellungsformen des 19. Jahrhunderts sowie vom "bürgerlichen Blick" des traditionellen Kunstbetrachters bis zum Akteur und Co-Produzenten des Kunstwerks erkunden wir anhand verschiedener Arbeiten von Courbet bis Eliasson, wie mit unterschiedlichen künstlerischen Strategien auch unterschiedliche Typen von Betrachter*innen entworfen werden.
Bibliographie / LiteraturLiteraturauswahl:
Blunk, Lars (2005): Werke im Wandel. Zeitgenössische Kunst zwischen Werk und Wirkung, München: Silke Schreiber.
Crary, Jonathan (1996): Techniken des Betrachters. Sehen und Moderne im 19. Jahrhundert, Dresden u. Basel: Verlag der Kunst.
Kemp, Wolfgang (1992): Der Betrachter ist im Bild, Berlin: Dietrich Reimer.
Kemp, Wolfgang (2015): Der explizite Betrachter. Zur Rezeption zeitgenössischer Kunst, Konstanz: Konstanz University Press.
Trautwein, Robert (1997): Geschichte der Kunstbetrachtung. Von der Norm zur Freiheit des Blicks, Köln: DuMont.
Leistungsnachweis / TestatanforderungRegelmässige Präsenz, aktive Teilnahme, Lektüre, eigener Beitrag
Bewertungsskala: bestanden/ nicht bestanden
Das Verfassen eines bewerteten Leistungsnachweises ist möglich.
TermineKw 08-14
Mo
22.02.-29.03.2021
13.00-16.30h
Ausfall: Ostermontag, 05.04.2021
Dauer6 von 7x4 L.
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungUnterrichtssprache ist Deutsch.
The seminar will be held in German.
Termine (6)