DIG / Krisen, Hegemonien und ästhetische Gegenstrategien (gLV) 

Praxisfeld DR: Theaterwissenschaftliche Grundlagen der Dramaturgie
Praxisfeld RE, SC, TP: Wahlmodul

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTH-MTH-PM-03.21F.001 / Moduldurchführung
ModulPraxisfeld 03 ECTS 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungDr. Azadeh Sharifi
Anzahl Teilnehmende3 - 14
ECTS3 Credits
VoraussetzungenMA Theater
ZielgruppenMA DR, RE, TP, SC

Für Studierende aus anderen Studiengängen der ZHdK:
Anmeldung und Anfragen bezüglich Platzzahl an > Caroline Scherr / caroline.scherr@zhdk.ch
Bitte unbedingt Vorname, Nachname, Semester und Hauptstudiengang angeben
Lernziele / KompetenzenZiel des Seminars ist, soziale Bewegungen durch theaterwissenschaftliche (postkoloniale, postmigrantische und intersektionale) Ansätze als künstlerische Gegenstrategien lesen und kontextualisieren zu können.
InhalteDer Planet ist in Aufruhr. Und steht doch auch still.
Die globale Krise, ausgelöst durch die Pandemie, ist immer noch in vollem Gange und seine künftigen Auswirkungen können nur erahnt werden. Die Epizentren sind aber nicht der Globale Süden, sondern Regionen alter (und neuer) Vorherrschaft. Der Virus hat aber nicht nur (geo)politische und soziale Kämpfe verstärkt, sondern möglicherweise auch die hegemoniale Ordnung und dessen normative Prinzipien ein wenig ins Wanken gebracht.
So haben nicht nur die Black Lives Matter Bewegung und die Proteste gegen strukturellen (und alltäglichen) Rassismus, sondern auch das Erstarken von White Supremacy und Ethnonationalismus für globale Solidarität mit marginalisierten Subjekten und Gruppen geführt und das Nachdenken über die eigene (und gemeinschaftliche) Verantwortung vorangetrieben. Dabei setzen beide Seiten gezielt performative Praktiken und theatrale Inszenierungen als machtvolle Gegenstrategien und ermächtigende Interventionen ein.
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Beschäftigung mit (aktuellen) sozialen und künstlerisch-aktivistischen Bewegungen, die anhand von ausgewählten Ansätzen aus der Theaterwissenschaft und Performance Studies analysiert und diskutiert werden sollen. Welche künstlerischen Strategien werden angewendet, um strukturelle Ungleichheit zu benennen und gleichzeitig hegemoniale Narrativen zu durchbrechen? Wie werden ausschlußproduzierende Systeme offengelegt und Handlungsmacht für marginalisierte Subjekte und Communities hergestellt?
Bibliographie / LiteraturEin Reader mit ausgewählten Texten wird zu Beginn der Veranstaltung bereitstehen.
TermineKW12 (22.-26.03.2021)
Dauer09.30h - 13.30h / Kontaktunterricht
14.00h - 17.00h / Selbststudium
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheDeutsch
BemerkungDie Lehrveranstaltung fokussiert neu den Öffentlichen Raum und den Stadtraum als dramaturgisches Feld und findet zu grossen Teilen, den dann geltenden Covid-Richtlinien entsprechend, im öffentlichen Raum statt.

Azadeh Sharifi (Dr.), ist Theaterwissenschaftlerin und am Institut für Theaterwissenschaft der Ludwig-Maximilian-Universität München tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind (post)koloniale und (post)migrantische Theatergeschichte, zeitgenössische Performance Kunst sowie intersektionale und dekoloniale Praktiken im Theater. Zur Zeit arbeitet sie an dem Forschungsprojekt „(Post-)migrantisches Theater in der deutschen Theatergeschichte“, das u.a. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurde. Sie war u.a. Fellow am Internationalen Forschungskolleg Interweaving Performance Cultures an der FU Berlin. Sie ist Board Member (Development Officer) der Performance Studies international (PSi) sowie Mitglied des Future Advisory Board (Fab) der PSi. Azadeh Sharifi ist designierte Mitherausgeberin des Online Journals Interventions – Contemporary Drama Review.
Termine (10)