Lab 4: Walkshops: Creating Transdisciplinary Stories (glV) 

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Nummer und TypMTR-MTR-1040.20H.004 / Moduldurchführung
ModulLAB 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungKaspar König, Patrick Müller, Irene Vögeli sowie Silke Lange (Central Saint Martins University of the Arts, London) und Mark Ingham (London College of Communication)
ZeitDo 17. September 2020 bis Do 17. Dezember 2020 / 13:30–16:45 Uhr
OrtAtelier Transdisziplinarität ZT 7.F03 Toni-Areal, Atelier Transdisziplinarität ZT 7.F03, Pfingstweidstrasse 96, 8005 Zürich
Anzahl Teilnehmende4 - 25
ECTS2 Credits
VoraussetzungenStudium MA Transdisziplinarität

Für Studierende anderer Studiengänge der ZHdK im Rahmen der geöffneten Lehrveranstaltungen: Einschreibung über ClickEnroll
https://intern.zhdk.ch/?clickenroll
LehrformWorkshop
ZielgruppenWahlpflicht für Studierende MA Transdisziplinarität
Geöffnete Lehrveranstaltung für alle Master-Studierenden der ZHdK
Inhalte(english below)

Verfahren des Umherschweifens, des Spazierens und Flanierens, des ziellosen Durchstreifens oder sich Verirrens haben in der künstlerischen Auseinandersetzung mit – insbesondere – dem städtischen Raum eine lange Geschichte, die in Formaten wie «Walking Pieces», «Audio Walks» oder «Walkshops» fortgeschrieben wird. Trotz aller Unterschiede der jeweiligen Ansätze ist solchen Formaten gemeinsam, dass «Raum» nicht als neutraler Container verstanden wird, sondern sich durch Handlungen und Aktionen erst konstituiert. Veränderungen und Unterbrechungen alltäglicher Bewegungsabläufe lenken die Aufmerksamkeit auf gewöhnlich Übersehenes, machen aus einem Ort aber auch buchstäblich einen anderen. «Insgesamt», schreibt der Kulturwissenschaftler Michel de Certeau, «ist der Raum ein Ort, mit dem man etwas macht.» Im städtischen Raum überlagern sich unterschiedliche Materialien, Infrastrukturen, Zeitregimes, Funktionen und Bedeutungen – er ist, so De Certeau, «eine mehrdeutige Einheit von Konfliktprogrammen und vertraglichen Übereinkünften».

Die zweijährlich stattfindende internationale Konferenz der ELIA (European League of Institutes of the Arts) wird im November dieses Jahres von der ZHdK ausgerichtet. In Workshops, Vorträgen und Präsentationen setzen sich zahlreiche Vertreter*innen europäischer Kunsthochschulen unter dem Titel "Expanding the Arts" mit transdisziplinären Formaten des Lehrens und Lernens auseinander. Die Konferenz findet aufgrund der Covid-19-Pandemie online statt.

Zusammen mit Studierenden und Dozierenden aus London erarbeiten wir in diesem Lab «Walkshops», zu welchen wir Teilnehmer*innen der Tagung einladen werden. Wir verfolgen damit zwei Ziele: Einerseits sollen den Tagungsteilnehmenden die lokalen Gegebenheiten der Gastinstitution näher gebracht werden, andererseits sollen die Walkshops Vetreter*innen unterschiedlicher Disziplinen zusammenbringen und Gespräche in Gang setzen, in welchen Nähe und Distanz, Ähnlichkeiten und Unterschiede, aber auch Streit, Ratlosigkeit und Missverständnisse erfahren und damit konventionelle Vorstellungen von Transdisziplinarität herausgefordert und neue «transdisziplinäre Geschichten» entworfen werden.

Als Vorbereitung auf die ELIA-Tagung setzten wir uns mit Rückgriff auf Instrumente der «Promenadologie», des Dérive und der Psychogeographie oder De Certeaus «Gehen in der Stadt» mit unterschiedlichen Praktiken des Gehens auseinander. Unterwegs sammeln wir Informationen und Materialien (Fotografien, Filme, Tonaufnahmen), die wir auf einer digitalen Plattform mit Studierenden aus London teilen. Diese Materialien bilden die Ausgangslage für die Konzeption der Walkshops, auf welche wir Teilnehmende der Tagung in online-Formaten mitnehmen. Im Anschluss an die Tagung werden die Walkshops ausgewertet und gemeinsam mit den Partner*innen aus London mögliche Weiterentwicklungen skizziert.



Methods of walking and strolling, of aimlessly roaming or getting lost have a long history in the artistic examination of – in particular – urban space, which is continued in formats such as "Walking Pieces", "Audio Walks" or "Walkshops". Despite all the differences between the respective approaches, what such formats have in common is that "space" is not understood as a neutral container, but is first constituted through movement and actions. Changes and interruptions of everyday movements draw attention to what is usually overlooked, but also literally turn one place into another. "All in all," writes the cultural scientist Michel de Certeau, "space is a place with which one does something." In urban space different materials, infrastructures, time regimes, functions and meanings overlap – it is, according to De Certeau, "an ambiguous unity of conflict programs and contractual agreements".

The biennial international conference of ELIA (European League of Institutes of the Arts) will be hosted by the ZHdK in November this year. In workshops, lectures and presentations, numerous representatives of European art schools deal with transdisciplinary formats of teaching and learning under the title "Expanding the Arts". Due to the Covid-19 pandemic, the conference will take place online.

Together with students and lecturers from London, we are working on "walkshops" in this lab, to which we will invite participants of the conference. We are pursuing two goals: On the one hand, the conference participants should be made more familiar with the local conditions of the host institution, on the other hand, the walkshops should bring together representatives of different disciplines and initiate discussions in which proximity and distance, similarities and differences, but also quarrels, perplexity and misunderstandings are experienced, thus challenging conventional notions of transdisciplinarity and creating new "transdisciplinary stories".

In preparation for the ELIA conference, we will use instruments of "promenadology", dérive and psychogeography, or De Certeau's "Walking in the City" to explore different practices of walking. Along the way we collect information and materials (photographs, films, sound recordings), which we share with students from London on a digital platform. These materials form the starting point for the conception of the Walkshops, to which we take participants of the conference in online formats. After the conference, the walkshops will be evaluated and possible further developments will be outlined together with the partners from London.
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit, Erarbeitung eines Walkshops in Gruppen
TermineDonnerstagnachmittag 17.9. / 1.10. / 15.10. / 5.11. / 3.12. / 17.12. jeweils 13.30 bis 16.45 Uhr

Drei online Vor- und Nachbereitungs-Meetings mit Studierenden und Dozierenden aus London Anfang September (genaues Datum wird rechtzeitig bekanntgegeben), am 14.10. und 2.12. von 17 bis 19 Uhr sowie Durchführung eines Walkshops während der ELIA-Conference vom 18. bis 21. November.
Dauer6 Halbtage im Semester, 3 online-Meetings sowie Teilnahme an der ELIA-Konferenz
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungThe language in the Lab is (mainly) English (exchange and collaboration with students an lecturers in London).
Vorbereitungen, Besprechungen und Diskussionen an den Lab-Treffen können auch auf Deutsch stattfinden.
Termine (6)