Seminar 3: Kritik – Protest – Exodus ... und künstlerische Praktiken (gLV) 

Angebot für

Nummer und TypMTR-MTR-1002.20H.003 / Moduldurchführung
ModulSeminar 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungAntoine Chessex, Soenke Gau
Zeit
Fr 18. September 2020 bis Fr 23. Oktober 2020 / 9:15–12:30 Uhr
OrtAtelier Transdisziplinarität ZT 7.F03
Anzahl Teilnehmende4 - 25
ECTS2 Credits
VoraussetzungenStudium MA Transdisziplinarität

Für Studierende anderer Studiengänge der ZHdK im Rahmen der geöffneten Lehrveranstaltungen: Einschreibung über ClickEnroll
https://intern.zhdk.ch/?clickenroll
LehrformSeminar mit Lektüre und Diskussionen
ZielgruppenWahlpflicht für Studierende MA Transdisziplinarität ab 3. Semester
Geöffnete Lehrveranstaltung für alle Master-Studierenden der ZHdK
InhalteFoucault kennzeichnet Kritik als Haltung, als eine bestimmte Art zu denken, zu sagen, zu handeln, als ein bestimmtes Verhältnis zu dem, was existiert, zu dem, was man weiss, zu dem, was man macht – als ein Verhältnis zur Gesellschaft, zur Kultur und zu den anderen. Kritik kann dabei keinen universalistischen Standpunkt für sich beanspruchen, da sie nur im Verhältnis zu einem konkreten Anderen bestehen kann.
Damit unterliegt sie einem unabschliessbaren Prozess der permanenten Neuformierung, Neuzusammensetzung und Fortsetzung. Kritik kann aber auch in Protest umschlagen – etwa dann, wenn sie nicht gehört, zurückgewiesen, absorbiert und in ihr Gegenteil verkehrt wird.

Das Seminar untersucht das Verhältnis von Kritik und Protest – und befragt laterale Strategien des Sich-Ablösens, des Sich-Lossagens, des Exodus als mögliche Antwort auf solche festgefahrenen konfrontativen Schemata oder Versuche des friendly takeovers.

Der Exodus, so Paulo Virno, verändert – anders als Kritik oder Protest – die Bedingungen, unter denen ein Ereignis stattfindet, anstatt sie als unverrückbaren Horizont vorauszusetzen. Er verwandelt den Zusammenhang, in dem ein Problem aufgetaucht ist, anstatt dieses über eine Entscheidung zwischen vorgegebenen Alternativen zu behandeln.

Auch künstlerische Praktiken beschäftigen sich mit vielfältigen Formen von Kritik, Protest und Exodus. Diese heterogenen Praktiken, die mit mannigfaltigen (und oft ambivalenten) Formen der Artikulation experimentieren, mit dem Ziel, die Regeln des
Spiels zu ändern, sind Gegenstand der Auseinandersetzung im Seminar. Die Analyse der Zusammenhänge soll einerseits durch die Lektüre und Diskussion von Texten erfolgen. Andererseits wird untersucht, welche Praxisformen der Kritik, des Protestes und des Exodus sich u.a. mit künstlerischen Mitteln und Strategien artikulieren lassen.
Bibliographie / LiteraturWird bekannt gegeben
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit, aktive Teilnahme, Bereitschaft, ein Kurzreferat zu übernehmen
TermineFreitagvormittag 18.9. / 25.9. / 2.10. / 9.10. / 16.10. / 23.10. jeweils 9.15 bis 12.30 Uhr
Dauer6 Halbtage im 1. Quartal
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungUnterrichtssprache ist Deutsch.
Termine (6)