DIG / HKB / Durch Striptease Kunst verstehen 

Campus Wahlmodul / Master Class / Kursangebot der Partnerschule (HKB)

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTH-MTH-WPM-02.20H.008 / Moduldurchführung
ModulMaster-Campus-Theater-CH 02 ECTS 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungNils Amadeus Lange
OrtHKB, Zikadenweg 35, Bern
Anzahl Teilnehmende5 - 15
ECTS2 Credits
ZielgruppenAlle
InhalteStriptease, wenn wir ihn aus seinen düsteren Ecken hervorheben, kann ein Instrument sein, die diskursive Konstruktion von Gender und Performativität zu untersuchen. Es kann auch ein demokratisierender Vorgang sein, der bewusst die Symbolkraft von Klasse, Ethnizität und Geschlecht untersucht. Ein Vorgang der uns versinnbildlicht, dass jene Konstruktionen auch zu dekonstruieren sind. Ferner ist Striptease auch ein Prozess, der uns generell helfen kann, jegliche Form der Analyse zu verstehen. Er hilft uns dabei, Strategien für das Entschlüssen von Vielschichtigkeit zu erlernen und wie wir magische Wirkungen der Performance reproduzieren können.

Als erstes Beispiel befassen wir uns mit Anne Anlin Chens Buch Second Skin (Josephine Baker and the modern surface), indem die Autorin auf beeindruckende Weise Parallelen zwischen dem modernistischen Bau der 1920er Jahre und der Theatralisierung von Josephine Bakers Haut zieht. Sie vergleicht die aufkommende Begierde nach klarer Form in der Architektur mit der aufkommenden Popularität des Striptease. Diese Form des Vergleiches schafft es im gleichen Masse über Kunst, Architektur, Geschlechterforschung und Soziologie zu sprechen. Wie können wir aber ergänzend dazu Strategien und Theorien der Performance durch den Vergleich von Striptease erfahrbar machen?

Begrifflichkeiten der Performancetheorie sollen innerhalb der 4 Tage durch das Analysieren des Striptease überprüft und mit der eigenen Arbeit verglichen werden. Dabei stellen wir uns die Frage, ob uns das konkrete Bild des Sich-Ausziehens helfen kann eine differenziertere Sicht auf Performance und Performativität zu erlangen. Des Weiteren wird versucht, fernab von geschriebenen Texten, auch ein Denken in Bildern zu fördern, indem wir Moodboards kreieren, die Vergleiche zu anderen Disziplinen sichtbar machen sollen, ähnlich dem Mnemosyne Bildaltlas von Aby Warburg.
Termine17.11.-20.11.2020
Dauer10:30-17:30 Uhr
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheEnglisch
BemerkungNils Amadeus Lange ist Performer, Künstler und Dozent für Performance mit Schwerpunkt auf Mode. Nach seinem Theaterstudium an der Hochschule der Künste Bern (HKB) erweiterte er seine Theaterpraxis mit Fokus auf Tanz und Performance und entwickelte zahlreiche Projekte in Zusammenarbeit mit bildenden Künstler*innen. Im Zentrum seiner Praxis steht der Körper, der als Mittel zur Dekonstruktion von Konventionen, sozialen Modellen und Gender-Stereotypen fungiert. Seine eignen und kollaborativen Arbeiten wurden an diversen Orten gezeigt, u.A.: Kunsthalle Zürich, Arsenic Lausanne, Kunsthalle Bern, Kunsthalle Basel, Schweizerische Tanztage, Zürich moves!, Gessnerallee, Frascati Amsterdam, ZÜRICH TANZT, Berliner Festspiele, Les Urbaines Lausanne, Südpol Luzern, Tanzhaus Zürich, Liste Basel, ImPuls Tanz Wien, Venedig Biennale und CounterPulse San Francisco.
Termine (4)