HYB / Niemand tanzt so schön, wie die Turan / Szenen aus Roland Schimmelpfennig « Die Zwiefachen» - PROBIEREN_(SC) // COVID-19: spez. Schutzkonzept 

Blockstruktur: 3
Nummer und TypBTH-BTH-L-0021.20H.014 / Moduldurchführung
ModulModulvorlage VSC/VTP/VRE/VDR_2 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungMartin Ontrop (MaOn)
Anzahl Teilnehmende4 - 6
ECTS2 Credits
LehrformSeminar/Probe
ZielgruppenL2 VSC
Lernziele / KompetenzenEine eigene und eigenständige Fähigkeit zur Szenischen Untersuchung und künstlerisch- sprecherisch und spielerische Interpretation eines frühen Theatertextes des Gegenwartsdramatikers Roland Schimmelpfennig.
Szenenmaterial zur Vorsprechsituation bei Stipendien, Theatervorsprechen etc.
InhalteNiemand tanzt so schön wie die Turan. Alle Männer wollen mit ihr tanzen, alle Frauen so sein wie sie. Samstagabend umkreisen sich die Paare im Tanzzelt, finden und verlieren einander, immer auf der Suche nach dem perfekten Tanzpartner und einem kleinen Stück vom Glück im Rausch des Tanzes. Nur der Vandermaster und seine Frau, die Tara, beteiligen sich schon lange nicht mehr am samstäglichen Tanzreigen. Seit sie vor langer Zeit beschlossen, ewig jung zu bleiben, können sie nicht mehr tanzen. Doch eine Mücke wird entsandt. Sie soll der Turan den Tanz stehlen. Und damit ist nichts mehr wie zuvor.

Die Lehrveranstaltung im zwei Wochen Block Unterricht soll die Sprache und Szenenstruktur des Dramatikers Roland Schimmelpfennig anhand seines frühen Werks «Die Zwiefachen» untersuchen und theatral-szenisch erforschen. Dieses frühe Stück, dessen Figuren nach Christine Laudahn das aristotelische Theater widerspiegeln, ist eine Art folkloristisch- dramatischer Erzählung und hat eine klare und dramaturgisch aufgestellte Szenenanordnung. Die Orte in Roland Schimmelpfennigs Stücken wechseln kaum und wenn, dann liegen sie sehr nah beieinander. Auf der anderen Seite weisen die etlichen Erzählstränge und die Vielzahl an Erzählern auf die Postdramatik hin
Die Studierenden sind dahingehend aufgefordert durch die Auseinandersetzung mit der Sprache des Autors Schimmelpfennig zu eigenständiger Gestaltung zu gelangen und interpretatorisch- künstlerisch zu spielen.
Bibliographie / LiteraturRoland Schimmelpfennig "Die Zwiefachen" ; Botho Strauss, "Der Park" ; William Shakespeare, Ein Sommernachtstraum
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: 1 grosser Proberaum
DauerAnzahl Wochen: 2 (HS: Wo:50/51) / Modus: total 5x6h/Wo Kontaktunterricht_Mo/Di/Mi/Do/Fr, jeweils 10.30-13.30h + 16.30-19.30h (kein "Forum" in Wo50 für L2 VSC)
Selbststudiumszeit pro Semester: ca.
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungEin einziges Mal Perfektion erreichen. Die Person im Mittelpunkt sein. Am besten, am schönsten, am begehrtesten. Eine Gruppe Jugendlicher tanzt gegen die eigene Bedeutungslosigkeit, tanzt um ihr Leben. Roland Schimmelpfennig zeichnet in „Die Zwiefachen“ eine Parabel, in der ein Tanzzelt an einem Samstag Abend zu einer Arena des Wettbewerbs wird, der aus der eigenen kapitalistischen Realität bekannt sein dürfte: Gewinnen und Verlieren liegen nah beieinander in einem System, in dem alles möglich ist. Also streng dich besser an.
Es wird geübt und angepasst wo es nur geht, man muss gut genug werden für diese Struktur. Dass das Tanzen dabei zum Stampfen, die Musik zum Rhythmus, die Individuen zur Form verkommen, scheint im nahenden Gewitter niemandem aufzufallen. Schimmelpfennig stellt die Frage nach der (Un)Möglichkeit zwischenmenschlicher Beziehungen in einem gnadenlos konkurrenzvergifteten Umfeld: Führt die Suche nach Perfektion immer weiter weg vom inneren Selbst? Sind die anderen nur noch Mittel zum Zweck, potentielles Material zur Verbesserung des eigenen Portfolios?
Termine (18)