Wir hauen die Natur entzwei - die Welt des Daniil Charms - ENTDECKEN/ERWEITERN_(SC) // COVID-19: spez. Schutzkonzept 

Nummer und TypBTH-BTH-L-0023.20H.007 / Moduldurchführung
ModulModulvorlage VSC/VTP/VRE/VDR_3 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungMandy Fabian Osterhage (MFO)
Anzahl Teilnehmende4 - 6
ECTS3 Credits
LehrformÜbung/Seminar
ZielgruppenL2 VSC
Lernziele / KompetenzenGute Literatur ist ein Abbild ihrer Zeit. Wie tief vermag ich in sie einzudringen, wenn mir der Hubraum ihrer Welt verschlossen bleibt? Was kann ich als Künstler*in meiner Zeit von derselben begreifen, wenn ich keine Dimension von Historie und die Fähigkeit emphatischen Eindringens und Beschäftigen mit den Geschehnissen der Menschheitsgeschichte habe? Dimensionierung der Kunst, um universale, allgemeingültige Aussagen zu treffen, um künstlerisch zu handeln, um begreifbar zu machen, ist für jede*n Künstler*in unabdingbarer Bestandteil seiner/ihrer Arbeit. Einher geht damit die Verpflichtung, die Welt, in welcher er/sie lebt, als Ergebnis von etwas Vorangegangenem zu begreifen.
„Verse muss man so schreiben, dass die Scheibe kaputtgeht, wenn man das Gedicht dagegen wirft“, schrieb Daniil Charms.
Das sollte mit den Stücken im Theater nicht anders sein.
InhalteDaniil Charms wurde zurecht als der russische Franz Kafka bezeichnet. Die Welt, in welche er hineingeboren wurde und er seine literarische Laufbahn begann, sollte sich als barbarische Groteske erweisen. Aus der Dialektik seiner Epoche heraus erwuchs die Synthese der Absurdität. Eine brutale Absurdität, in welchem jeder Syllogismus ad absurdum geführt wurde, jeder Versuch künstlerisch oppositionellen Ausdrucks mit der Angst vor Verhaftung verknüpft war. Mit 32 Jahren blieb Charms nichts mehr, als die simple Bitte: „Gott, schick uns bald den Tod.“
Ohne zeitgeschichtlichen Hintergrund bleiben die Texte Charms nur schwer zugänglich. Begibt man sich jedoch einmal in die Welt seiner Zeit und seiner Art der Betrachtung derselben, so erkennt man in ihr nichts Geringeres als die blanke Strategie des Überlebens. Die Studierenden werden sich mit der Literatur (das heisst der Prosa, Lyrik und den Theaterstücken) von Daniiel Charms auseinandersetzen. Verknüpft mit seiner Autobiografie und den historischen Ereignissen Sowjetrusslands werden sie versuchen, diese Texte zu entschlüsseln und ihrer verzweifelten Groteske folgend, eine bühnentaugliche Version einer Präsentation zu entwickeln.
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: 1 grosser Proberaum
DauerAnzahl Wochen: 6 (HS: Wo:38-43) / Modus: 4x3h/Wo + 1x3h/Wo Selbststudium gem. Stundenplan_Mo/Di/Mi/Do/Fr, 10.30-13.30h
Selbststudiumszeit pro Semester: ca. 18h
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (29)