Ästhetische Kulturen – Herbstakademie: "Theorie-Experimente" (gLV)
Dieter Mersch, Katerina Krtilova, Ines Kleesattel, Dominique Raemy und Gäste
2 Creditsmae-mtr-102.20H.004
Ästhetische Kulturen – Seminar 1: Anderes Wissen (glV)
Katerina Krtilova, Dieter Mersch
2 Creditsmae-mtr-102.20H.001
Ästhetische Kulturen – Seminar 2: Witchy Ways of Knowing. Gegendisziplinäre Ästhetiken in Gossip, Fadenspielen und Fabulation (gLV)
Ines Kleesattel, Sigrid Adorf
2 Creditsmae-mtr-102.20H.002
Diplomkolloquium
Patrick Müller, Basil Rogger, Irene Vögeli, Katja Gläss, Jana Thierfelder, Hannah Walter, externe Expert*innen
1 CreditMTR-MTR-2005.20H.008
Kolloquium "Zulassung zum Diplom"
Patrick Müller, Irene Vögeli, Basil Rogger, Katja Gläss, Jana Thierfelder, Hannah Walter und externe Expert*innen
1 CreditMTR-MTR-2005.20H.001
Lab 2: Commons / Windtunnel (gLV)
Basil Rogger, Irene Vögeli, Njomza Dragusha, Fabian Gutscher
2 CreditsMTR-MTR-1040.20H.002
Lab 4: Walkshops: Creating Transdisciplinary Stories (glV)
Kaspar König, Patrick Müller, Irene Vögeli sowie Silke Lange (Central Saint Martins University of the Arts, London) und Mark Ingham (London College of Communication)
2 CreditsMTR-MTR-1040.20H.004
Lab 5: How to practise practice. A navigation lab. (gLV)
Katja Gläss, Emmanuel Michaud, Patrick Müller, Eirini Sourgiadaki
2 CreditsMTR-MTR-1040.20H.005
Lab 6: Publikations-Lab "Commons" (gLV)
Basil Rogger, Patrick Müller, Irene Vögeli
2 CreditsMTR-MTR-1040.20H.006
Lab 7: Kolloquium Kunst & Wissenschaft (gLV)
Irène Hediger, Katerina Krtilova, Dieter Mersch, Patrick Müller, Mario Schulze, Jana Thierfelder, Irene Vögeli, Sarine Waltenspül
2 CreditsMTR-MTR-1040.20H.007
Positionen und Diskurse in den Künsten und im Design: Again ... Wi(e)derbetrachtungen von Geschichte
Sigrid Adorf, Soenke Gau
2 Creditsmae-mtr-100.20H.001
Projekttage 1: Field Recording as an intention (gLV)
Antoine Chessex und Mélia Roger
1 CreditMTR-MTR-1009C.20H.001
Projekttage 2: Commons / Windtunnel (gLV)
Njomza Dragusha, Fabian Gutscher, Basil Rogger, Irene Vögeli
1 CreditMTR-MTR-1009C.20H.002
Projekttage 3: How to practise practice. (gLV)
Katja Gläss, Emmanuel Michaud, Patrick Müller, Eirini Sourgiadaki
1 CreditMTR-MTR-1009C.20H.003
Projekttage 4: Art of Molecule (gLV)
Ulrich Görlich, Ralf Stutzki, Jana Thierfelder
1 CreditMTR-MTR-1009C.20H.004
Semestereröffnung: ab 3. Semester
Patrick Müller, Basil Rogger, Irene Vögeli, Katja Gläss, Jana Thierfelder, Hannah Walter
1 CreditMTR-MTR-1030.20H.001
Semestereröffnungstage 1. Semester
Basil Rogger, Patrick Müller, Irene Vögeli, Katja Gläss, Jana Thierfelder, Hannah Walter
1 CreditMTR-MTR-1022.20H.001
Seminar 2: Einführungsseminar I: Konzepte der Transdisziplinarität
Basil Rogger, Patrick Müller, Irene Vögeli
2 CreditsMTR-MTR-1002.20H.002
Seminar 3: Kritik – Protest – Exodus ... und künstlerische Praktiken (gLV)
Antoine Chessex, Soenke Gau
2 CreditsMTR-MTR-1002.20H.003
Seminar 4: Noise of science. A bridge over troubled waters (gLV)
Patrick Müller, Irene Vögeli, Jana Thierfelder und Gäste
2 CreditsMTR-MTR-1002.20H.004
Seminar 6: Einführungsseminar II: Projektvorhaben
Patrick Müller, Basil Rogger
2 CreditsMTR-MTR-1002.20H.006
Seminar 7: Body Politics: Intimacies, Intoxications, Agitations (gLV)
Jules Sturm, Irene Vögeli, Hannah Walter
2 CreditsMTR-MTR-1002.20H.007
Seminar 8: Autor*innenschaft – Von Figuren zu Praxen
Delphine Chapuis Schmitz
2 CreditsMTR-MTR-1002.20H.008
Switch on the light and listen - Synästhesie und intermediale Improvisation & Kreation (gLV)
Charlotte Hug
1 CreditDMU-WKFK-8008.20H.003
Ästhetische Kulturen – Seminar 1: Anderes Wissen (glV)
Was als „Wissen“ gilt, wird in der Neuzeit maßgeblich von der Wissenschaft bestimmt, die das ehemals leitende Wissen der Religion oder das praktische Wissen des Handwerks, in Heilkunde oder Landwirtschaft verdrängt. Der wissenschaftliche und technische Fortschritt – und die große Erzählung des Fortschritts – veranlasst auch die Hinterfragung ihrer Genealogie und Grenzen: von der Kritik der Rationalität als leitendem Prinzip der Wissenschaftlichkeit (Foucault) und der Aufmerksamkeit für sich verändernde Medien des Wissens (Rheinberger, Latour, Vogl) über die Historizität der Kriterien für Objektivität (Daston, Galison) bis zur Kunst, der eine zentrale Rolle bei der Verteidigung eines „anderen Wissens“ (Busch 2016) zukommt, insofern sie erlaubt, nicht-diskursive, nicht-propositionale, untrennbar mit medialen Praktiken verbundene Formen des Wissens (Mersch 2015) einzubeziehen.
Die jüdisch-christliche Tradition bildet nicht nur einen der historischen Ausgangspunkte europäischer Philosophie und Hermeneutik als Verfahren der Auslegung von (ursprünglich heiligen) Texten, sondern wird auch als ein anderes Wissen virulent: in Form kabbalistischer Zahlen- und Schriftmagie und christlicher Mystik ebenso wie in theologischen Figuren der Vermittlung, des Darstellens und seiner Grenzen oder der Performativität der religiösen Praxis im Ritual, in Liturgie und Zeremonie, die in der zeitgenössischen Ästhetik, Medien-, Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und künstlerischer Praxis neue Perspektiven auf die Medien oder Kulturtechniken des Schreibens und Darstellens, Praxis, Reflexion und natürlich Wissen eröffnen. Gehörte die Magie in die „Grauzone“ zwischen den zugelassenen und den ausgeschlossenen Praktiken der Religionen, hatte auch die sich formierende Wissenschaft ihre „Grauzonen“: Astrologie, Alchemie, Signaturenlehren u.a. In der (säkularisierten) Moderne ließ dann das Wissen nicht-europäischer Kulturen die Grenzen des Wissenschaftlichen immer wieder verschieben – bis zu postkolonialen Theorien, die subversiv in etablierte wissenschaftliche Verfahren intervenieren und gleichzeitig womöglich neue Dogmen schaffen.
Die Perspektive des „anderen Wissens“ lässt schließlich die heutigen Debatten um die Zukunft von KI, die „Singularität“ oder transhumane Visionen der Verschmelzung von Mensch und Maschine als eine neue „Grauzone“ des wissenschaftlichen Wissens genauer betrachten. Der Glaube an „mathematische Magie“ (Wiener) lässt sich gleichzeitig wissenschaftlich kritisieren und zeugt vielleicht von einer neuen Verschiebung dessen, was „Wissen“ heißt – ein potenziell rein technologisch bestimmtes Wissen.
Die jüdisch-christliche Tradition bildet nicht nur einen der historischen Ausgangspunkte europäischer Philosophie und Hermeneutik als Verfahren der Auslegung von (ursprünglich heiligen) Texten, sondern wird auch als ein anderes Wissen virulent: in Form kabbalistischer Zahlen- und Schriftmagie und christlicher Mystik ebenso wie in theologischen Figuren der Vermittlung, des Darstellens und seiner Grenzen oder der Performativität der religiösen Praxis im Ritual, in Liturgie und Zeremonie, die in der zeitgenössischen Ästhetik, Medien-, Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und künstlerischer Praxis neue Perspektiven auf die Medien oder Kulturtechniken des Schreibens und Darstellens, Praxis, Reflexion und natürlich Wissen eröffnen. Gehörte die Magie in die „Grauzone“ zwischen den zugelassenen und den ausgeschlossenen Praktiken der Religionen, hatte auch die sich formierende Wissenschaft ihre „Grauzonen“: Astrologie, Alchemie, Signaturenlehren u.a. In der (säkularisierten) Moderne ließ dann das Wissen nicht-europäischer Kulturen die Grenzen des Wissenschaftlichen immer wieder verschieben – bis zu postkolonialen Theorien, die subversiv in etablierte wissenschaftliche Verfahren intervenieren und gleichzeitig womöglich neue Dogmen schaffen.
Die Perspektive des „anderen Wissens“ lässt schließlich die heutigen Debatten um die Zukunft von KI, die „Singularität“ oder transhumane Visionen der Verschmelzung von Mensch und Maschine als eine neue „Grauzone“ des wissenschaftlichen Wissens genauer betrachten. Der Glaube an „mathematische Magie“ (Wiener) lässt sich gleichzeitig wissenschaftlich kritisieren und zeugt vielleicht von einer neuen Verschiebung dessen, was „Wissen“ heißt – ein potenziell rein technologisch bestimmtes Wissen.
Wird auch angeboten für
Nummer und Typ | mae-mtr-102.20H.001 / Moduldurchführung |
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Modul | Ästhetische Kulturen |
Veranstalter | Departement Kulturanalysen und Vermittlung |
Leitung | Katerina Krtilova, Dieter Mersch |
Zeit | Di 22. September 2020 bis Di 8. Dezember 2020 / 17:30–20:30 Uhr |
Ort | ZT 4.T37 Seminarraum (30P TL) |
Anzahl Teilnehmende | 6 - 41 |
ECTS | 2 Credits |
Voraussetzungen | Interesse an der Arbeit mit philosophischen, kunst- und medientheoretischen Texten. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Für Studierende anderer Studiengänge bzw. Vertiefungen der ZHdK, im Rahmen der geöffneten Lehrveranstaltungen: Einschreibung über ClickEnroll https://intern.zhdk.ch/?ClickEnroll |
Lehrform | Seminar |
Zielgruppen | geöffnete Lehrveranstaltung für Master-Studierende aller Fachrichtungen |
Bibliographie / Literatur | Die gemeinsam gelesenen Texte werden zu Beginn des Semesters bereitgestellt. |
Leistungsnachweis / Testatanforderung | 80% Anwesenheit |
Termine | 22.9. bis 8.12.2020 Dienstagabend 22.9. / 6.10. / 20.10. / 3.11. / 17.11. / 8.12. jeweils 17.30 bis 20.30 |
Dauer | 6 Abendveranstaltungen im Semester |
Bewertungsform | bestanden / nicht bestanden |
Bemerkung | „Ästhetische Kulturen“ setzt sich im HS2020/21 aus 4 modularen Lehrveranstaltungen zusammen, die auch unabhängig von einander besucht werden können. Sie finden jeweils dienstagabends (Seminar 1: "Anderes Wissen" und Seminar 2: "Witchy Ways of Knowing. Gegendisziplinäre Ästhetiken in Gossip, Fadenspielen und Fabulation"), als Blockwoche (Herbstakademie "Theorie-Experimente") sowie an 5 Samstagen während des Semesters (Master-Forschungskolleg) statt. – Das Seminar ist Teil der Modulgruppe "Kunst & Wissenschaft" und berechtigt zur Teilnahme am MTR-Lab 7: "Kolloquium Kunst & Wissenschaft" (s. separate Ausschreibung) – Einschreibungen über ClickEnroll. |