Das echte Rubato im 18. Jahrhundert 

Nummer und TypDMU-WKAN-1103.20H.005 / Moduldurchführung
ModulStudio für Alte Musik 60' 
VeranstalterDepartement Musik
LeitungMartin Zeller
Minuten pro Woche60
Anzahl Teilnehmendemaximal 12
ECTS1 Credit
Voraussetzungenkeine
LehrformGruppenunterricht
ZielgruppenSolisten und Begleiter:
Violine, Viola, Violoncello, Flöte, Oboe, Fagott, Gesang, Klavier und Cembalo
Lernziele / Kompetenzen
  • Rhythmisch freie Gestaltung einer Solostimme ohne Verlust des darunter liegenden Tactus.
  • Stabile Begleitung einer im Rubatostil gestalteten Solostimme
InhalteIm Jazz unverzichtbar, in der Klassik jedoch oft als unseriös und geschmacklos taxiert: das Spiel neben dem Schlag.
Obwohl unzählige Komponisten von F. Couperin über W. A. Mozart und F. Chopin bis zu C. Saint-Saëns genau dies als eines der wichtigsten Ausdrucksmittel beschreiben, wird es heutzutage nur noch in homöopathischen Dosierungen verwendet. Falsch verstandene Werktreue und akademischer Purismus haben den echten Rubato-Stil in die Kitschecke verdrängt.
Genau das ist aber die ursprüngliche Bedeutung von Rubato: Die rhythmisch freie Gestaltung einer Melodie über einen stabilem Untergrund. Auf Tasteninstrumenten erfordert das Unabhängigkeit zwischen rechter und linker Hand, im Ensemblespiel hingegen die von Leopold Mozart beschriebene Fähigkeit der Begleiter eines "wahren Virtuosen", sich durch dessen
"Verziehen oder Vorausnehmen der Noten" weder zum Eilen noch zum Schleppen verleiten lassen.
Anhand von historischen Quellen und aktuellen Erkenntnissen der Aufführungspraxis-Forschung erarbeiten wir uns in praktischer Arbeit einen eigenen Zugang zur faszinierenden Welt des echten Rubatos.
Bibliographie / LiteraturRichard Hudson: "Stolen Time" the History of Tempo Rubato (Oxford 2004)
Leopold Mozart: Gründliche Violinschule
Leistungsnachweis / TestatanforderungRegelmässige Teilnahme und Teilnahme am Abschlusskonzert.
Termine1 Wochenstunde, verteilt auf acht 2-stündige Sitzungen
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Bemerkung1103