Cosmos Observatories – Design Perspectives on Environmental Humanities 

Rubrik: Ökologie / Umwelt
Keywords: Environmental Humanities, Epistemologie, Multispecies-Encounters, Transdisziplinarität, Queer Ecology, Ecocriticism

«Die Entdeckung der Welt». Abgeschlossen oder erst am Anfang? Was wissen wir, was wissen wir nicht, und mit welchen Methoden können Beobachtungen und Erkenntnisse der terra incognita der heutigen Zeit kommuniziert werden?

Dieses Theorieseminar bietet Designer*innen einen historischen Blick auf grosse Entdecker*innen und deren gestalterische Vorgehensweisen und Vermittlungsinstrumente zur Beschreibung ihrer individuellen Welterfahrungen. Die Einführung bildet den Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dem noch jungen, transdisziplinären Themenfeld der Environmental Humanities* (u.a. Multispecies Encounters, Wilderness, Co-Evolution, Queer Ecology) und den Diskurs zur Rolle der Designdisziplin im Bereich.

Ziel des Seminars ist die Auseinandersetzung mit ausgewählten Themenfeldern der Environmental Humanities* aus Designperspektive. Die kritische Betrachtung der eigenen Wahrnehmung und die Suche nach Inspiration und Erfahrung (Epistemologie = Philosophie des Wissens) bildet einen weiteren Schwerpunkt der Seminarwoche.

Wir begeben uns auf Erkundungstour durch Gedankenansätze und Theorien aus Geschichte und Gegenwart. Wir observieren die uns unmittelbar umgebende Umwelt und halten die Erkenntnisse mit gestalterischen Mitteln in Text und Bild fest. Die Ergebnisse präsentieren wir im Rahmen einer Abschlussveranstaltung.



*Das aufstrebende Feld der Environmental Humanities bestärkt die geisteswissenschaftliche Forschung zu Umweltproblemen und bietet kulturellen, historischen, sozial-politischen oder philosophischen Dimensionen von Umweltproblemen oder Umweltvoraussetzungen eine Plattform.
Nummer und TypBDE-BDE-T-WP-BW-3017.20H.001 / Moduldurchführung
ModulWahlpflichtmodul Theorie 3. Semester 
VeranstalterDepartement Design
LeitungFlurina Gradin
Benjamin Egger
ZeitMo 31. August 2020 bis Fr 4. September 2020 / 8:30–17 Uhr
Anzahl Teilnehmende8 - 20
ECTS2 Credits
VoraussetzungenFür DDE-Bachelor-Studierende:
Keine
LehrformSeminar (Theorievermittlung, Lektüre, Diskussion, Übungen, Exkursion, Abschlusspräsentation)
ZielgruppenWahlpflichtmodul für Studierende des DDE, 3. Semester
Lernziele / Kompetenzen
  • Kenntnisse über aktuelle relevante Begriffe und Diskurse im Bereich der Environmental Humanities
  • Kenntnisse über Schlüsselbegriffe der Epistemologie
  • Kenntnisse über Methoden der künstlerischen Forschung und Wissensproduktion
  • Kritische und reflektierte Auseinandersetzung mit der eigenen Wissensproduktion
  • Reflexion und Entwicklung eigener künstlerischer Verfahrensmethoden, Transfer in eigene Designprojekte
InhalteKontext
«Die Entdeckung der Welt» wird oftmals gleichgesetzt mit berühmten Expeditionen und Erkundungstouren in die abgelegensten Winkel der Erde. Die damaligen Akteur*innen erforschten nicht nur aus ihrer persönlichen Perspektive unbekannte Umwelten, Lebewesen und Kulturen, sondern dokumentierten und vermittelten diese auch für eine interessierte Öffentlichkeit. Mit ihrer Arbeit trugen sie bei ihrem Publikum massgeblich zu einer Veränderung der Wahrnehmung der Welt bei.

Inzwischen scheinen die Grenzen und Dimensionen des Planeten weitgehend bekannt. Überraschend weniger dokumentiert sind jedoch nach wie vor Vorgänge und Abhängigkeiten verschiedener Lebewesen und ganzer Ökosysteme zueinander. Noch heute gibt es diese «terra incognita» in der Wahrnehmung und Beschreibung der Welt, insbesondere auch aus kultureller Perspektive.

Transdisziplinäre Herangehensweisen bieten hier vielversprechende Ansätze für Forschung und Erkenntnisgewinn. Rolle und Potential der Designdisziplin in diesem Feld sind jedoch noch weitgehend untervertreten und undiskutiert.

Dieses Seminar bietet den Teilnehmenden die Gelegenheit, Einblick ins aufstrebende Feld der Environmental Humanities zu erhalten (z.B. Environmental Justice, Ecocriticism, Wilderness, Intervention-Ecology, Superhumanity, Slow Violence, Anthropozän, Chthulucene, Holobiont, Multispecies Encounters, Co-Evolution, Intra-action, Queer Ecology etc.) und anhand der persönlichen Erkenntnisse eine eigene Position zu verhandeln und sichtbar zu machen.

Inhalte
  • Einführung in Themenfelder der Environmental Humanities, Einführung in Schlüsselbegriffe der Epistemologie. Diskussion aktueller Texte und Beispiele.
  • Einführung in Methoden der künstlerischen Forschung und des Environmental Writing
  • Definition, Verortung und kritische Reflexion relevanter Begriffe und Erkenntnisse
  • Exkursion
  • Feldforschung und Erkenntnisvermittlung im Rahmen einer eigenen Projektarbeit
Bibliographie / Literaturwird im Rahmen des Seminars bekanntgegeben
Leistungsnachweis / Testatanforderung
  • 80% Anwesenheit
  • Literaturstudium
  • Aktive Teilnahme und Gruppenarbeit
  • Erstellung und Diskussion eigener Beiträge
  • Präsentation im Plenum
TermineBlockwoche vom 31. August bis 4. September 2020
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungPrimäre Unterrichtssprache ist Deutsch, Englischkenntnisse werden insofern vorausgesetzt, als dass einzelne Texte und Inhalte in englischer Sprache vorliegen werden.
Termine (8)