Theorieschwerpunkt: Sinfonik von 1850 - 1900 (gLV) 

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBMU-PKLA-MOMA-05.20H.006 / Moduldurchführung
ModulTheorieschwerpunkt 
VeranstalterDepartement Musik
LeitungBruno Karrer
Minuten pro Woche180
Zeit
ECTS3 Credits
VoraussetzungenErfolgreicher Abschluss des Modulbündels Musikgeschichte, Gehörbildung und Tonsatz (der Durchschnitt der Zensuren in Musikgeschichte, Musikgeschichte der Moderne, Gehörbildung II mündlich, Gehörbildung II schriftlich sowie Tonsatz II - doppelt gerechnet - muss genügend sein) oder Anrechnung adäquater Studienleistungen.

Interessierte Studierende anderer Departemente melden sich zur Klärung der Voraussetzungen bis spätestens 1 Woche vor Semesterbeginn direkt bei der Kursleitung.
LehrformGruppenunterricht
Zielgruppen
  • Bachelorstudierende DMU, Profil Klassik, 3. Studienjahr
  • Interessierte Studierende anderer Vertiefungen bzw. Departemente melden sich zur Klärung der Voraussetzungen bis spätestens 1 Woche vor Semesterbeginn direkt bei der Kursleitung.
Lernziele / Kompetenzen
  • Aneignung vertiefter Kenntnisse in musikalischer Allgemeinbildung und Verständnis für verschiedenartige analytische Zugänge und Betrachtungsweisen.
  • Fähigkeit, die in den Grundlagenfächern (Musikgeschichte, Hörtraining, Tonsatz, Formenlehre, Analyse und Neue Musik) erarbeiteten Kompetenzen sinnstiftend aufeinander zu beziehen.
  • Transferfähigkeiten und Fähigkeit zu persönlich-kritischer Stellungnahme
  • Fähigkeit, eigene musiktheoretische Fragestellungen zu formulieren, sie selbständig mit analytischen Methoden zu bearbeiten und die Ergebnisse eigenständig, differenziert und plausibel zu formulieren.
  • Fähigkeit, hörend relevante musiktheoretische, ästhetische und musikgeschichtliche Aspekte zu erkennen.
InhalteVielleicht der Höhepunkt von Musik als Kunstform in Bezug auf Akzeptanz, Anteilnahme sowie Anzahl und Breite bei Hörerschaft und Intelligenzia. Das sich zunehmend durchsetzende Bürgertum in all seinen verschiedenen Ausprägungen trifft sich in den ‚guten Stuben‘ der Städte: den prunkvollen Tonhallen und Konzerthäusern.

Entgegen der «Krise der Sinfonie», wie schon von Schumann und Wagner empfunden und auch viel später immer wieder (z.B. von Dahlhaus) konstatiert, entstehen in dieser Zeit zahlreiche grosse Werke die bis heute unsere Konzertprogramme bestimmen, ein grosser «Chor» von grossen «Bekenntnissen».
Alles wird öffentlicher, mehr Menschen können an der «hohen» Musik teilhaben und das aufstrebende Bürgertum interessiert sich für die neueste Musik. Das Konzert etabliert sich als öffentliche Institution und ist damit beteiligt am epochalen Umbruch zu Demokratie und Individualisierung in Europa.

Darüber hinaus bestimmt eine ganze Anzahl weiterer Strömungen das geistige Klima: die in der Nachfolge der französischen Revolution aufkommenden nationalen Identitäten und in deren Folge die Nationalen Schulen (z.B. Dvorak, das russische «mächtige Häuflein» u.v.a.) / Brahmsianer versus Wagnerianer / die Philosophie Schopenhauers: nur die Musik - und nur diese - steht über Zeit, Raum und Kausalität / die Haltung Nietzsches: der Komponist ist «nur der Ausführende eines ihm verborgenen Willens, des Instinkts, des Unbewussten in ihm» / die Deutschen Einigungskriege / die Ahnung vom nahenden «Fin de Siècle…

und mittendrin: die Sinfonik als Tummelplatz einer aufkommenden Multioptionsgesellschaft

Zu erwähnen sind hier natürlich die vielen grossen Namen wie Brahms, Bruckner, Liszt, Dvorak, Gade, Grieg, Mahler, Rimski-Korsakow, Saint-Saëns, Strauss, Tschaikowski, Debussy u.v.a. (siehe auch oben) – eine immense Fülle!

Neben diesen stehen aber noch mehr, heute wenig oder gar nicht mehr beachtete, Komponisten zur Diskussion – und auch diese letzteren etwas zu studieren, kann sehr aufschlussreich und erhellend, bisweilen gar erheiternd sein.
Leistungsnachweis / TestatanforderungRegelmässige, vorbereitete Teilnahme am Unterricht (mindestens 80% Anwesenheit).

Prüfung, bestehend aus drei Teilen.
1. Analysearbeit
2. Gehörbildung
(Dauer: 1 Stunde, in der Gruppe)
Analytisches Hören anhand verschiedener Höraufgaben.
3. Kolloquium
(Dauer: 45 Minuten inkl. Besprechung, 60 Minuten Vorbereitungszeit)
Gespräch anhand von Hörbeispielen und/oder Partiturausschnitten zu verschiedenen Bereichen des Studiengebietes.
TermineDonnerstag, 13 - 16 Uhr, Raum 5.F08
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Bemerkung2700-6
Termine (16)