Ästhetische Kulturen – Seminar 1: Gesten der Theorie 

Wird auch angeboten für

Nummer und Typmae-mtr-102.20F.001 / Moduldurchführung
ModulÄsthetische Kulturen 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungKaterina Krtilova
ZeitDi 18. Februar 2020 bis Di 26. Mai 2020 / 17:30–20:30 Uhr
OrtZT 4.T37 Seminarraum (30P TL)
Anzahl Teilnehmende6 - 40
ECTS2 Credits
VoraussetzungenInteresse an der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit der philosophischen Figur der Geste, Theorien der Performativität, Medialität und ästhetischer Praktiken. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
LehrformSeminar, Workshop
Zielgruppengeöffnete Lehrveranstaltung für Master-Studierende aller Fachrichtungen
InhalteIm Mai 2020 wurde vor genau 100 Jahren Vilém Flusser geboren, der heute als einer der Gründer der Medienphilosophie gilt. Sein 1991 veröffentlichtes Buch „Gesten. Versuch einer Phänomenologie“ blieb lange Zeit im Schatten der international bekannten Arbeiten wie „Für eine Philosophie der Fotografie“ oder „Kommunikologie“, bietet jedoch heute womöglich noch mehr Anregungen als bei seiner Entstehung – in der Medienwissenschaft ebenso wie der Ästhetik, Philosophie oder Anthropologie. Überlegungen zur Technik, Fotografie, Film, Video, Telefon oder Schrift verbindet Flusser im Rahmen seiner „Theorie der Gesten“ mit Gesten des Pflanzens, Rasierens, Malens, Suchens oder Maskenwendens – und erweitert damit seinen „technikdeterministischen“ Standpunkt. Im Mittelpunkt steht nicht der Apparat, der alles Denken, Wahrnehmen und Handeln bestimmt, sondern kulturell und technisch bedingte, und doch freie „Gesten“, Praktiken, die Mensch und Ding, die materielle und symbolische, passive und aktive Dimension des In-der-Welt-seins verbinden.
Die „Theorie der Gesten“ ist gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit der Praxis der Theorie: dem Denken in Schrift, dem Betrachten in/mit/durch Fotografie, Film oder Malerei oder dem „telefonischen“ oder „pflanzenden“ Begreifen.
Flussers Gesten der Theorie werden im Seminar in den Kontext anderer Philosophien der Geste, wie der Jean-Francois Lyotards, Giorgio Agambens und Judith Butlers gestellt und als Figur eines Grenzgangs von Theorie und ästhetischer Praxis diskutiert, ebenso wie praktisch im Rahmen eines künstlerischen und/oder wissenschaftlichen Projektes reflektiert.

Die Projekte werden im Rahmen des „Flusser 100 Festival Robion“ im Mai 2020 (10. – 13.5.) in Frankreich präsentiert.
Bibliographie / LiteraturDie gemeinsam gelesenen Texte werden zu Beginn des Semesters bereitgestellt.
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit, Erarbeitung eines künstlerischen/wissenschaftlichen Projektes.
TermineDienstag, 18.2. / 3.3. / 17.3. / 31.3. /14.4. / 28.4. / 12.5. / 26.5., jeweils 17.30 bis 20.30 h
Dauer8 Abendveranstaltungen im Semester
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Bemerkung„Ästhetische Kulturen“ setzt sich im FS 2020 aus 4 modularen Lehrveranstaltungen zusammen, die auch unabhängig von einander besucht werden können. Sie finden jeweils dienstagabends (Seminar 1: "Gesten der Theorie" und Seminar 2: "Thinking-with. Theory as Political Poetics"), als Blocktage im April (Frühlingsakademie "Theorieexperimente") sowie an 5 Samstagen während des Semesters (Master-Forschungskolleg) statt.-
Einschreibungen über ClickEnroll.
Termine (8)