Digital im 20F wegen COVID-19 / Das grosse Fest - eine ethnologische Stückentwicklung - PROBIEREN_(SC) 

Nummer und TypBTH-BTH-L-0021.20F.012 / Moduldurchführung
ModulModulvorlage VSC/VTP/VRE/VDR_2 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungStephan Stock (StSt), Wanja van Suntum (WS)
Anzahl Teilnehmende4 - 8
ECTS2 Credits
LehrformGruppen-Unterricht/Recherche
ZielgruppenL2 VSC
Lernziele / KompetenzenDer Kurs ist die konzeptuelle und inhaltliche Vorbereitung eines szenischen Projekts im Folgesemester. Die Studierenden erproben sich unter Anleitung in der zeitgenössischen Praxis der Stückentwicklung und eignen sich dabei eine Reihe von Kompetenzen an, die im Tagesgeschäft der Freien Theaterszene und Schauspielhäuser gefragt sind. Wir lesen theoretische und literarische Texte, die sich mit Fragen der Alltagsbeobachtungen und -einmischung beschäftigen. Wir lernen Methoden der Recherche und Textentwicklung: Interviews vorzubereiten und durchzuführen, das Führen eines Forschungstagebuchs oder experimentelle Formen der Notation durch das Körpergedächtnis und Choreographie sowie die Ausarbeitung des Materials in Monologe, Dialoge, Bewegungsmaterial und Bühnenvorgänge.
InhalteDie ZHdK hat seit Herbst 2016 die Selbstbestimmung der Schauspielenden als eigenständige Künstlerpersönlichkeiten zur Grundlage einer Umstrukturierung des Lehrplans genommen. Ein Blick auf das Studienverzeichnis zeigt Wahlmöglichkeiten, die vielfältiger und transdisziplinärer sind, als es bisher in der Schauspielausbildung bekannt war und die auf Selbstständigkeit (im künstlerischen wie auch ökonomischen Sinne) abzielen.

Unser Projekt „Das grosse Fest“ sehen wir als Ausdruck sowie Befragung der Effekte des Strukturwandels. Die Annahme ist, dass die Prozesse, die das DDK gerade beschäftigen, viele große, gesellschaftliche Themen und Fragen im Kleinen berühren. Was bedeutet es, sich zur Eigenständigkeit auszubilden? Was will ich mit meinem Tun erreichen? Wie ist Veränderung in einer Organisation möglich, die, wie jede Institution, auf Stabilität und Routine ausgerichtet ist? Für welche Gesellschaft wollen wir Theater erfinden und spielen?
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: 1 grosser Proberaum oder Bühne B oder ein externer Theaterraum (ev. Theaterwagen)
DauerAnzahl Wochen: 4 (FS: Wo:20-23) / Modus: 4x3h/Wo + 1x3h/Wo Selbststudium gem. Stundenplan_Mo/Di/Mi/Do/Fr, jeweils 16.30-19.30h
Selbststudiumszeit pro Semester: ca. 12h
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungThematischer Ausgangspunkt des Projekts ist der Alltag am DDK, zwischen Reform und Routine, zwischen Schauspieltheorie und echten Gefühlen, ästhetischem Hocherlebnis und banalen Betonwänden. Es wird dabei auch immer die Frage sein, wie man sich mit Schrift, Sprache und Spiel, also den Mitteln des Theaters, in einen gesellschaftlichen Diskurs einschreiben kann. Insofern behandelt der Kurs eine Form des Schauspiels, das sich zu seiner unmittelbaren Umgebung kreativ und eigenwillig verhält. Wir zielen auf einen bewussten Umgang mit der biographischen und institutionellen Situation, in der sich die Schauspielstudierenden befinden, um daraus eine darstellerische Kompetenz zu entwickeln, die spielerisch intelligent und intensiv zugleich ist. Wir wollen Mittel erwerben, die eine zum Experten über den eigenen Alltag machen, ohne in diesem stehenzubleiben.

Das Material, das im Rahmen dieses Kurses gesammelt wird, resultiert im Herbstsemester 2020 in ein szenisches Projekt, das auch zur Aufführung kommen wird. Die Teilnahme am Folgeprojekt ist freiwillig, wird den Teilnehmenden aber nahegelegt.
Termine (18)