Was ist Theaterkritik und was Theater? 

Praxisfeld DR: Theater- und Kulturkritik, Semesterprogramm "Schreiben in Kunst & Kultur": Schreiben über Theater

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTH-MTH-PM-02.19H.002 / Moduldurchführung
ModulPraxisfeld 02 ECTS 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungTobi Müller
ZeitMo 2. September 2019 bis Mi 4. September 2019 / 9–17 Uhr
Ort3.E03
Anzahl Teilnehmende3 - 12
ECTS2 Credits
VoraussetzungenMA Theater
ZielgruppenMA DR (Pflicht), RE, BN (Wahl), ET, MS
Lernziele / KompetenzenStellenwert und Formen gegenwärtiger Theaterkritik analysieren und kontextualisieren. Grundlagen theaterkritischen Schreibens erlernen und üben.
InhalteDie öffentliche Figur des Theaterkritikers und der Theaterkritikerin sieht ihrem Verschwinden entgegen oder überlebt in Nischen. Diese Entmachtung, oder dieser Rückzug, wird als Effekt der Digitalisierung verstanden, als Folge des Zeitungssterbens und der abnehmenden Pressevielfalt. Aber ist die Textsorte Theaterkritik wirklich tot? Ändert sich nicht vielmehr ihre Funktion, verschiebt sich ihr Platz, ihre Sprache? Und damit auch ihre Struktur, ihr Aufbau?

Auffallend ist, dass solche Fragen in der Regel medienhistorisch oder soziologisch verhandelt werden (etwa: wie sieht der Medienwandel aus, was bedeutet das für Öffentlichkeit und Teilhabe?). Selten wird nach dem Wandel der Kunst selbst gefragt. In unserem dreitägigen Workshop versuchen wir beides zu erörtern, den Medienwandel und die Entwicklung der darstellenden Künste. Das Verhältnis zwischen Kunst und Kritik soll so in den Blick kommen.

Wir untersuchen, was die klassische Theaterkritik zu bestimmten Zeiten war, wo sie heute hinsteuert, und wie sie in Anbetracht einer neuen Kunst aussehen könnte. Denn nur eins ist sicher: Der Medienwandel entlastet uns nicht vom genauen Hinschauen, vom klaren Denken und vom guten Schreiben. Anhand einer Videoaufzeichnung sowie eines gemeinsamen Theaterbesuches schreiben wir Texte und fragen uns dabei: Ist die Kritik auf der Höhe der Kunst, und die Kunst auf der Höhe der Kritik?

Das Modul ist ein ganztägiger Intensivworkshop inklusive Aufführungsbesuch und vorbereitenden Aufgaben.
Leistungsnachweis / Testatanforderungwird bekannt gegeben
TermineKW36 / 02.-04.09.2019
Dauer9h - 17h, Aufführungsbesuche nach Ansage
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheDeutsch
BemerkungTobi Müller ist Kulturjournalist mit Schweizer Hintergrund und wohnt in Berlin. Er schreibt über Pop- und Theaterthemen und moderiert Podien. Er ist in der Nähe von Olten (CH) aufgewachsen, studierte Sprachen in Zürich und Berlin und verbrachte die Nullerjahre in Zürich als Redakteur bei Zeitung und Fernsehen (NZZ, Tages-Anzeiger, SRF). In dieser Zeit war er auch Mitglied der Theatertreffen-Jury in Berlin. Seit 2009 lebt er in Berlin und arbeitet freischaffend für Print (u.a. Tages-Anzeiger) und Radio (u.a. Deutschlandradio Kultur) über Pop- und Theaterthemen. Daneben entwickelt er Schauspielpro-jekte mit seinem Bruder Mike Müller und dem Regisseur Rafael Sanchez – erst im Theater Neumarkt, dann im Schauspielhaus Zürich. 2012 war Müller Alleinjuror der Autorentheatertage am Deutschen Theater in Berlin mit der Losung „Sei nicht Du selbst!“. Er moderiert Podien, etwa für die Berliner Fest-spiele, das Kultursekretariat des Landes Nordrhein-Westfalen oder auch für Stiftungen. Von 2010 bis 2014 leitete Müller einen monatlichen Pop Talk an der Volksbühne zusammen mit Jens Balzer und Se-bastian Zabel. Immer wieder erfindet er diskursive Shows, etwa für das Deutsche Theater in Berlin. Ab 2013 war Tobi Müller zwei Jahre lang Jurymitglied des Hauptstadtkulturfonds, der in Berlin Projekte aller Sparten unterstützt.
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