Interdisziplinärer Workshop Nr. 4: Kunst für alle? Eine experimentelle Auseinandersetzung mit den (Un-)Möglichkeiten einer radikalen sozialen Offenheit im Migros Museum für Gegenwartskunst 

Angebot für

Nummer und Typmae-mtr-101.19H.004 / Moduldurchführung
ModulInterdisziplinärer Workshop 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungMarcel Bleuler, Benjamin Egger
Zeit
Di 7. Januar 2020 bis Fr 10. Januar 2020 / 9–17 Uhr
OrtMigros Museum für Gegenwartskunst
Als Seminarraum steht noch der Raum 4.T39 zur Verfügung
ECTS2 Credits
VoraussetzungenKeine
LehrformMittels Beobachtung sowie im Gespräch mit anders Wahrnehmenden und in Selbstexperimenten befragen wir die normativen Bedingungen von Kunstinstitutionen. Gleichzeitig erarbeiten wir Visionen für einen inklusiven Zugang zur aktuellen Ausstellung im Migros Museum und setzen uns mit dessen medialen, wirtschaftlichen und architektonischen Konsequenzen auseinander.
ZielgruppenMA Art Education, MA Transdisziplinarität, MA Musikpädagogik (Schulmusik), MA Fachdidaktik Künste
Lernziele / Kompetenzen
  • Vertiefte Auseinandersetzung mit Indizien für soziale Ein- und Ausschlüsse im Kunstbetrieb sowie mit den Möglichkeiten eines Gegenentwurfs (radikale Öffnung und Diversifizierung).
  • Beschäftigung mit diversen Wahrnehmungs- und Erlebnisformen; Auseinandersetzung mit einem Kunsterlebnis jenseits der traditionellen Figur des "Betrachters“, also des gebildeten, aufrecht gehenden, hörenden und sehenden westlichen Bildungsbürgers.
  • Kennenlernen und gemeinsame Diskussion einer experimentellen, interaktiven und selbst-reflexiven Forschungsmethodik (die Teilnehmer_innen sollten ein Interesse an sozialer Interaktion sowie an experimentellen Aktionen haben).
  • Erarbeitung eines Vokabulars, um Ausstellungen und eigene Projektarbeiten kritisch in Hinblick auf Ein- und Ausschlüsse zu reflektieren.
InhalteAuf Basis der kritischen Gesellschaftstheorien der Postmoderne wird in jüngerer Zeit die Frage heiss debattiert, an wen sich der Kunst- und Kulturbetrieb richtet. Welche unausgesprochenen elitären Ansprüche und normativen Voraussetzungen (re)produziert er? Inwiefern werden "andere" Wahrnehmungs- und Erlebnisformen ausgeschlossen, z.B. von Menschen ohne Bildungshintergrund oder mit besonderen körperlichen Voraussetzungen? Wie können ihre Lebensperspektiven im Kunstbetrieb Platz finden – und wollen sie das überhaupt?
Diese Fragen stehen am Anfang unserer Auseinandersetzung mit der aktuellen Ausstellung von Lily van der Stokker im Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich. Der Workshop findet durchgehend im Löwenbräu Areal statt. Hier suchen wir zum einen nach Indizien für soziale Ein- und Ausschlüsse, und diskutieren die Ansätze des Migros Museums, verschiedene soziale Gruppen einzubeziehen und Schwellen/Barrieren abzubauen. Zum anderen erforschen wir, wie wir überhaupt Zugang zu „anderen“ Wahrnehmungen finden können. Dazu laden wir auch Gäste ein und fragen, wie die aktuelle Ausstellung z.B. auf jemand Gehörlosen wirkt.
Die analytische, experimentelle Erforschung führen wir kontinuierlich mit der grundsätzlichen Diskussion und Fragestellung zusammen: Wie könnte eine radikale Offenheit und Diversifizierung des Zugangs zu Kunst/Ausstellungen aussehen? Was wäre ihr Gewinn? Und lassen sich Offenheit und Diversität überhaupt mit dem westlichen Begriff von Kunst vereinen?
Leistungsnachweis / TestatanforderungPräsenz und aktive Teilnahme
TermineHerbstsemester 2019/20
Dienstag bis Freitag 7.–10. Januar 2020, jeweils 9.00 bis 17.00
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungDieser Workshop ist eine von sieben gleichzeitig stattfindenden, thematisch teils überschneidenden Veranstaltungen. Die Studierenden arbeiten an den ersten drei Tagen wenn nicht anders angegeben je von 9.00 h bis 17.00 h, am vierten Tag von 9.00 h bis 12.00 h am jeweiligen Thema; der Nachmittag des vierten Tages gilt dem wechselseitigen Kennenlernen der Überlegungen und Resultate.
Termine (4)