Theorieschwerpunkt: Wieviel Improvisation steckt in der Komposition? Analytische Ansätze auf der Basis musikalischer Praktiken (gLV)
Zuständiges Sekretariat: silvan.bolle@zhdk.ch
Angebot für
Nummer und Typ | BMU-PKLA-MOMA-05.19H.008 / Moduldurchführung |
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Modul | Theorieschwerpunkt |
Veranstalter | Departement Musik |
Leitung | Angelika Eva Moths |
Minuten pro Woche | 180 |
Zeit | |
ECTS | 3 Credits |
Voraussetzungen |
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Lehrform | Gruppenunterricht |
Zielgruppen | Bachelorstudierende 3. Jahr Die Zulassung für Studierende anderer Studiengänge/Vertiefungen ist möglich. Über die Zulassung entscheidet der Dozent/die Dozentin der Lehrveranstaltung. Interessierte Studierende melden sich zur Klärung der Voraussetzungen bis spätestens 1 Woche vor Semesterbeginn direkt bei der Kursleitung |
Lernziele / Kompetenzen |
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Inhalte | Traktate aus der Barockzeit werden häufig als „Kompositionsanleitungen“ oder als Quellen für die historisch informierte Aufführungspraxis angesehen. Beides ist richtig. Darüber hinaus handelt es sich aber bei dem hier als „Komposition“ bezeichneten häufig weniger um eine schriftliche Ausarbeitung, sondern um eine Improvisation, für deren ad hoc-Ausführung auch die entsprechenden Fingerfertigkeiten antrainiert werden müssen. Daran hat sich in den folgenden Jahrhunderten so viel nicht geändert. Selbst wichtige „theoretische Traktate“ wie z. B. C. Ph. E. Bachs berühmte Abhandlung Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen verfolgt ein ganz klares Ziel: Wer mit diesem Buch arbeitet, soll befähigt werden, eine „Freie Fantasia“ improvisieren zu können. So ist auch in der Tat von Ludwig van Beethoven, der dieses Buch sehr geschätzt hat, bekannt, dass er ein hervorragender Improvisator gewesen ist. Wie wirkte sich aber diese Fähigkeit zur Improvisation auf seine Kompositionen aus? In wie weit sind die Bestrebungen, den Stücken eine „Form“ zu geben, die wir danach analytisch wieder herausarbeiten, viel eher als „innere Stütze“ zu sehen, die primär dafür bestimmt war, der Improvisation eine klare Struktur zu geben? In wie weit beeinflussen „Etüdenwerke“, wie sie seit der Gründung des Pariser Conservatoriums für nahezu alle klassischen Instrumente existierten, die Kompositionen? Wurde eine Komposition evtl. nur deshalb als „schwer zu spielen“ angesehen, weil sie nicht den dort vorgegebenen Geläufigkeitsübungen, nicht dem entsprachen, was man ohnehin „in den Händen“ hatte? So geschehen bei Kompositionen von Johannes Brahms oder Robert Schumann? Aber auch in wie weit eine musikalische Analyse nicht wirklich „greift“, weil ganz einfach die Finger ihrer eigenen Logik folgen, gehört zu den Fragen, die während dieses Schwerpunktes diskutiert und ausprobiert werden sollen. |
Leistungsnachweis / Testatanforderung |
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Termine | Donnerstag, 15 - 18 Uhr, 6.F06 |
Dauer | Jahreskurs / Anmeldung jeweils im Herbstsemester |
Bewertungsform | bestanden / nicht bestanden |
Bemerkung | 2700 |