Workshop 3: Zwischen dem Tal 

Praxisfeld SC: Workshop 3 (KursRaum 3)
Nummer und TypMTH-MTH-PM-04.19H.002 / Moduldurchführung
ModulPraxisfeld 04 ECTS 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungMartin von Allmen, Prof. Peter Ender
Anzahl Teilnehmende2 - 9
ECTS4 Credits
VoraussetzungenZulassung Master SC und Besuch KursRaum 3
ZielgruppenMA SC (Pflicht), BT, ET
Lernziele / KompetenzenWas kann eine Auseinandersetzung zwischen Künstler_innen ermöglichen? Wie können sich Künstler_innen diverser Bereiche, wie Musik, Theater, Tanz , Film begegnen und welche Motive gibt es für eine Zusammenarbeit? Welche Fragestellungen und Anliegen betreffen möglicherweise beide Felder und wo lassen sich ästhetische Kompetenzen innerhalb solcher Kooperationen produktiv machen? Welchen Beitrag kann Kunst an wissenschaftlichen Formaten leisten, ohne in eine Dienstleistungssituation zu geraten?

Der Kurs wird die Frage der Forschung durch eine tiefe Auseinandersetzung mit der Arbeit zeitgenössischer Künstler untersuchen, um zu untersuchen, wie ihre Arbeit zum Verständnis der Wissensproduktion beigetragen hat.
Wissenschaftliche Forschung erfordert häufig umfangreiche systematische Anstrengungen, um neue überprüfbare Erkenntnisse zu gewinnen. Im Gegensatz dazu kann der Prozess des Forschens (wie auch des Experimentierens) in der Kunst auch als eine intensive und assoziative Erkundung verstanden werden, die stattdessen Wissensfragmente, Verbindungen und Intensivierungen von Fragen erzeugt.
InhalteWorkshop für Masterstudierende Schauspiel und Elektroakustische Komposition.
Ausgangspunkt sind Fragen und Überlegungen zur performativen Kunst in den Bereichen der Inszenierung, der Dokumentation, der Theorie und der Geschichte der bildenden Kunst. Eine weitere Fragestellung ist, Performance auf Unterschiede und Überschneidungen in Bezug von bildender Kunst zu Tanz, Theater und Musik hin zu untersuchen.
Das kritische und konzeptuelle Denken wird im Rahmen dieses Labors, dieser Klang- und Performancewerkstatt gefördert. Ziel ist es eine eigenständige, künstlerische Arbeit und Sprache zu entwickeln, ohne mediale und theoretische Einschränkungen.
Kunst kann als Suche nach dem noch nicht Sichtbaren, nach dem Nicht direkt Kommunikationsfähigen betrachtet werden, das zwischen und über das Sinnliche und das Kognitive agiert, zwischen Erfahrung und Wissen in Spannungszonen und Mehrdeutigkeiten. Vielleicht müssen wir also Formationen von Wissen berücksichtigen, die durch Inhalt, Form und Einfluss geprägt sind. Aber was sind diese Wissensformationen? Wie wird Wissen durch Kunst erzeugt - wenn überhaupt?

Lerninhalte / Skizziert

In diesem Kurs sollen die komplexen und vielschichtigen Beziehungen in der Kunst zwischen der Klangkomposition und der Performanz der Sprachverwendung in einer bestimmten Situation untersucht werden.

Räumlichkeit ist im musikalischen Denken eine fundamentale Voraussetzung. In diesem Kurs wird bei der Realisierung dieser Räumlichkeiten nicht auf die etablierten Verfahren feststehender Konventionen und Ordnungen zurückgegriffen, sondern Klangbewegungen über das Bewegen von Performativen KünstlerInnen realisiert. Was aber passiert, wenn «SprecherInnen» bewegt werden? Welche musikalischen Möglichkeiten bieten sich?
Der Raum zwischen musikalischem Sound und Gesprochenem (‘Geste’ und ‘Wort’)
Das Reich der Akusmatik ausloten/erforschen
Das Spannungsfeld Ich - Du - und das unausgesprochen anwesende Dritte, das «ES» (‘Sinn’, Klang)
(Sounds/Klangmaterial in ein spannendes/berührendes Hörerlebnis verwandeln)
(Worte in ein spannendes/berührendes Hörerlebnis verwandeln)
‘Die Lücke’
Die Lücke die das Gehirn hinterlässt
Musik-Zwischen-text
Worte lügen, Klang ist Realität
(klangliche umgesetzte Prozesse)
Tags:
// körperlose Stimme, Erweiterung und Intimität durch Mikrophonie, Verräumlichung
// Klang-Text Komposition
// musikalisierter Text, textuelle Sounds, Schichtungen und Ebenen von Text und Sound // Semantik und Klang, Erfahrung vs. Repräsentation, Akusmatik
// Klangtheater, Klangaufführung, organisierter Klang
  • Zeitebene
  • Untersuchung von Haltungen
  • unabhängig von Sprache
  • der Vermittlung von Inhalt
  • Spannung halten
  • künstlerische Umgebung jenseits der Konvention kreieren
    (der Akt des Sprechens, der eher mit Theater und Literatur assoziiert wird denn mit Konzert)
  • welche Art Erlebnis wird kreiert (soll kreiert werden) → für Performer: nicht Theater, nicht Konzert (worein eintauchen und wieder auftauchen)
gesteuert von der Partitur
klangliche Ereignisse sind in einer zeitlichen Reihenfolge festgelegt:
Musiker (Computer) und Schauspieler
halten sich an eine Partitur -
einseitige Kommunikationssituation

gesteuert durch den Rahmen
wechselseitige Beeinflussung von Schauspieler und Komponist
(Performer und Komponist)
TermineKW 50-51 - 09.12. bis 20.12.
Dauer11.00 - 13.30 & 14.30 - 17.00
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
SpracheDeutsch
BemerkungTeilnehmer: max. 8 MA SC+ Studierende Elektroakustische Komposition

Peter Ender wurde am 04.12.1958 in Duisburg / NRW / Deutschland geboren.
Er studierte Germanistik und Romanistik von 1979-1983. Kurz vor dem Diplom brach er das Studium ab, um einen Ausbildungsplatz an der renommierten Münchner Schauspielschule Otto-Falckenberg anzunehmen und eine Ausbildung zum Schauspieler von 1983 - 1987 zu absolvieren.
Sein erstes Engagement führte ihn an das Staatstheater in Kassel.
Im Jahr 1989 wechselte Peter Ender nach München an die Schauburg als Schauspieler und Regisseur.
Ab 1995 unterrichtete Peter Ender an der Otto - Falckenberg Schule Grundlagen, Improvisation und Szenestudien.
Nach 12 Jahren Lehrtätigkeit, neben seinen Engagements als Schauspieler und Regisseur an diversen Theatern, übernahm Peter Ender im Jahr 2007 die Leitung der Schauspielabteilung der Konservatorium Wien Privatuniversität. Das Arbeiten in Kollaborationen der Darstellenden und Bildenden Künste hat für Peter Ender in der Ausbildung junger Künstler schon immer einen besonderen Stellenwert. Ausdruck fand dies in einem Projekt in Wien von 2010 " Through the Image ". Ein transdisziplinäres Performance Projekt in Zusammenarbeit mit den Universitäten Istanbul, Bratislava , Dijon und der Konservatorium Wien Privatuniversität, welches Peter Ender konzipiert und als leitender Produzent durchgeführt hat.
Im Jahr 2012 wechselt Peter Ender an die Zürcher Hochschule der Künste, wo er zunächst die Leitung des Master Schauspiel übernahm, um mit dem Antritt seiner Professur im Jahr 2014 die Leitung des Bachelor und Master Schauspiel zu übernehmen.
Für den Bachelor entwickelte er zusammen mit einer Gruppe von Dozierenden ein neues Strukturmodell der zeitgenössischen Schauspielausbildung, dass seit dem Herbstsemester 2016 im Studienprogramm Schauspiel am Departement Darstellende Künste der ZHdK erfolgreich etabliert ist.
Seit dem Jahr 2014 ist Peter Ender zudem im advisory board des internationalen Kunsthochschulverbands " École des Écoles" und engagiert sich international für die Weiterbildung der Dozierenden in der Schauspielkunst, sowie in der Entwicklung von Lehrprogrammen.
Peter Ender arbeitet als freier Schauspieler und Regisseur an verschiedenen deutschsprachigen Theatern.

Martin von Allmen
Die Wurzeln in den Bergen lebt und arbeitet Martin von Allmen heute in der Umgebung von Bern.
Er studierte Dirigieren und Gesang am Konservatorium für Musik und Theater in Bern und Dresden (Martin Flämig, Elisabeth Glauser). Es folgten autodidaktische Studien am Schlagwerk und Trommeln (Jazz und freie Improvisation), der Austausch mit Gilbert Paeffgen (Bern), Pierre Favre (Zürich) und Fritz Hauser (Basel). 2013 Abschluss des Master of Arts MA Electroacoustic Compositon (German Toro-Perez) an der Zürcher Hochschule der Künste.
Er war Schulmusiker, Kirchenmusiker, Kantor und Mitbegründer der a capella – Gruppe Jaqueline Kroll in Hannover, mit der er über vierzehn Jahre ausgedehnte Konzerttourneen in D/CH/A bestritt. Realisation eigener Konzertanter H.rstücke, seit vielen Jahren als Theatermusiker t.tig (die letzten Stationen: Thalia Theater Hamburg, Theater Regensburg, Schauspielhaus Zürich, Stadttheater St. Gallen). Sein Interesse gilt mehr und mehr der Improvisation, der Klangperformance und dem experimentellen Klangtheater.
Dozent für Musik/Gesang an der Hochschule der Künste in Bern von 1991-2008, Gründer der
Musikunterrichtsplattform TONWERK-KLANGRAUM 1998, in der er eine spezielle Lehr- und Lerntechnik mithilfe sensitiver und intuitiver Wahrnehmung entwickelt.
Gastdozent an der HKB und ZHdK seit 2016.
Termine (3)