Pool II: Combining Collections 

Kuratorisch-vermittlerische Strategien zu Zeugenschaft in Sammlungen
Nummer und Typmae-mae-107.19H.001 / Moduldurchführung
ModulPool II 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungBruno Heller
ZeitDi 17. September 2019 bis Di 3. Dezember 2019 / 14:30–17 Uhr
OrtAtelier Art Education ZT 4.T39
Anzahl Teilnehmendemaximal 15
ECTS2 Credits
ZielgruppenStudierende MA Art Education
Lernziele / KompetenzenLernziel Wissen
Die Studierenden erhalten Kenntnisse über die verschiedenen Sammlungsbestände, Sammlungskriterien, Ordnungssysteme und konservatorischen Bedingungen im Museum für Gestaltung Zürich. Durch die Lerninhalte erhalten unterschiedliche "Wissensformen" eine erhöhte Aufmerksamkeit.

Lernziel Methoden
Das gemeinsame Erarbeiten und Erproben von performativen, historisierenden und fiktionalisierenden Methoden ist ein zentrales Anliegen des Seminars. Darüber hinaus müssen die Studierenden Recherchemethoden anwenden und eine Auswahl treffen, dadurch werden Selektionsprozesse erprobt. Durch die abschliessende Ausstellung erkennen die Studierenden kuratorische Strategien und die damit zusammenhängenden Zeigegesten. Dabei geht es um die Entwicklung der eigenen kuratorischen und vermittlerischen Praxis, der Reflexion bezüglich der Zusammenstellung sowie das dialogische Verhältnis zwischen Zeigendem, Betrachter und Gezeigtem.

Lernziel Haltung
Durch die Auseinandersetzung mit Sammlungsobjekten wird die eigene Haltung gegenüber der Sammlung und möglichen Lücken in der Sammlung reflektiert. Die eigenen Such- und Selektionsprozesse werden hinterfragt und die eigene Haltung im Endresultat sichtbar gemacht. Die Seminarteilnehmenden müssen sich insbesondere im Kontext «Zeugenschaft» der Frage stellen, in welchem Verhältnis sie zu den Objekten, deren Erzählungen und Ansätzen stehen. Dies ausgehend von der Annahme, dass Objekte und Subjekte nicht voneinander trennbare Entitäten, sondern vielmehr relational verbundene Elemente sind, welche unterschiedliche Formen von Handlungskraft in sich tragen.
InhalteZiel des Seminars ist die gemeinsame Erarbeitung und Erprobung von kuratorisch-vermittlerischen Strategien, um «Zeugenschaft» im Kontext einer musealen Sammlung herauszuarbeiten. Dazu werden Theorien zu «Funktionen und Potenzialen von Sammlungen» und «Zeugenschaft» aufgegriffen und in praktischen Übungen vor Ort auf die Sammlungsbestände im Museum für Gestaltung Zürich bezogen; weiter werden kuratorische, vermittlerische und künstlerische Ansätze für solche Auseinandersetzungen vorgestellt und zusammen mit eingeladenen Gästen diskutiert.

Ein Ansatz bildet das Konzept des «material witness», welches von der Kulturtheoretikerin und Medienkünstlerin Susanne Schuppli erarbeitet wurde und von einem dem Material inhärenten Wissen ausgeht. Dabei wirft Schuppli die Frage auf, ob physikalische Eigenschaften oder technische Konfigurationen von Objekten Hinweise auf Ereignisse enthalten, von denen Zeugnis abgelegt werden kann. Ein weiterer Ansatz bildet die Zusammenarbeit mit Zeitzeug*innen, welche verschiedene Formen von Wissen über ein Objekt mitbringen; seien es faktische Daten, Praktiken, die mit einem Objekt verbunden sind oder auch persönliche Geschichten. Weiter können in einem Nachvollzug der Herstellungsprozesse und Verwendung von Objekten globale und lokale Verstrickungen thematisiert werden. Dabei werden nicht zuletzt sozioökonomische und politische Themen relevant.

«Combining» steht in diesem Zusammenhang für eine Herangehensweise, die Sammlungsobjekte mit externen Ereignissen oder Erzählungen verknüpft und dafür performative, historisierende und fiktionalisierende Methoden anwendet. Die Studierenden vertiefen ihre Auseinandersetzung mit «Zeugenschaft» anhand von einem oder mehreren Ansätzen und übersetzen dies am Seminarende in eine Ausstellungs- oder Vermittlungssituation. Somit wird die Auseinandersetzung um «Zeugenschaft» zu einer Untersuchung des «Berührens» und Berührt-Werdens» von Objekten; es werden ästhetische, epistemologische, ethische und auch politische Dimensionen sichtbar gemacht.
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit, aktive Teilnahme
TermineEinführung, Vorbereitung der Übungen

Di., 17.9.2019, KW 38 / SW 1, 15:00 – 17:00 Uhr
Di., 25.9.2019, KW 39 / SW 2, 15:00 – 17.00 Uhr

Arbeit in der Sammlung, Arbeit am Material

Di., 01.10.2019, KW 40 / SW 3, 15:00 – 17:00 Uhr
Di., 08.10.2019, KW 41 / SW 4, 15:00 – 17:00 Uhr
Di., 15.10.2019, KW 42 / SW 5, 15:00 – 17:00 Uhr

Auswertung

Di., 12.11.2019, KW 46 / SW 9, 15:00 – 17:00 Uhr
Di., 19.11.2019, KW 47/ SW10, 15:00 – 17:00 Uhr

Vorbereitung der Ausstellung

Di., 26.11.2029, KW 48 / SW 11, 15:00 – 17:00 Uhr
Di., 03.12.2019, KW 49 / SW 12, 15:00 – 17:00 Uhr

Vernissage 03.12.2019, 17:00 Uhr
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungIm Basisprogramm Pool stehen in jedem Semester ca. 3 - 5 Pool-Kurse (à 1 oder 2 ECTS) zur Auswahl.
Insgesamt sind 8 ECTS im Basisprogramm Pool zu erwerben.
Termine (14)