Georg Trakl engineered - Sprache im Klangraum - ENTDECKEN/ERWEITERN_(SC) 

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBTH-BTH-L-0023.19H.009 / Moduldurchführung
ModulModulvorlage VSC/VTP/VRE/VDR_3 
VeranstalterDepartement Darstellende Künste und Film
LeitungOliver Mannel (OM), Martin von Allmen (MVA)
Zeit
Anzahl Teilnehmende4 - 9
ECTS3 Credits
LehrformKreativkurs/Forschung
ZielgruppenL2 VSC (4/7)

Wahlmöglichkeit (CR2):
L2 VTP / L2 VRE / L2 VDR
Lernziele / KompetenzenWir gehen den folgenden Fragestellungen nach:
Wie lassen sich Denk- und Gestaltungsräume durch Klang erweitern?
Was passiert mit einem Text und seinen inneren Bildern, wenn er eine zusätzliche Klanglichkeit und Räumlichkeit kriegt? Wird der Text dadurch ärmer oder wird er dadurch reicher? Verändert sich dadurch seine Aussage? Inwiefern? Ist dies für mich, den Sprechenden/die Sprechende, ein Gewinn?
Ab wann kriegt die klangliche Zusatzebene Eigenständigkeit, die den Text untergräbt, verstärkt, doppelt, korrumpiert?
Wie können künstlerisch beabsichtigte Wirkungen erzielt werden, die das Überraschungsmoment des reinen Effektes überwinden? Welche eigentlichen Inhalte möchte ich einem performten Text unterlegen? Welcher Hilfsmittel möchte ich hierzu kennenlernen, welcher Hilfsmittel möchte ich mich bewusst bedienen?
Wie beim 'Spiel mit dem Scheinwerfer' ('du musst dich in's Licht stellen, das Licht spüren und mit ihm spielen') vergrössern wir die Sensibilität auditiver Signale und akustischer Reize. Es soll das Bewusstsein für Töne, Klänge und Geräusche geweckt werden in gleichzeitig ernster Freude und spielerischer Konzentration.
InhalteMit Hilfe von reverse engineering erforschen wir stimm-technische Möglichkeiten von gesprochenem Text. Als Material dient uns hierfür die Lyrik von Georg Trakl (1887 - 1914), der sich wie kaum ein anderer Autor mit den Grenzen des Sprechens und dem Schweigen auseinandergesetzt hat.
Durch technische Erweiterung und Vergrösserung (Mikrophon, Lautsprecher, Effektgeräte, Klangregie) vergrössern wir erst die stimmlichen Möglichkeiten - so wie es die Kamera für das Spiel mit dem Gesicht tun kann - und kreieren künstlerische Aussagen, die wir über den Text hinaus vermitteln möchten. Danach rekonstruieren (rück-übersetzen) wir sie zurück in die unverstärkte Bühnensituation, indem wir eine Art 'Partitur' erstellen.
Einzel- und Gruppenarbeiten. Erst gibt es eine Einführung in die Akusmatik (auditive Wahrnehmung), danach erarbeiten wir uns in Form von Übungen erste Grundlagen in Klangregie und peripherem Hören. Wir machen Erfahrungen im Sprechen mit Mikrophon und üben die Steuerung des Klanges im Raum am Mischpult. Wir arbeiten dabei ausschliesslich mit den Parametern Nähe/Distanz, Spatialisierung (die Verteilung des Klanges im Raum), Delay (Zeitverzögerung) und Reverb (Hallräume). Zum Schluss übertragen wir die erarbeiteten Klangabläufe in analoge Sprechsituationen, wir rück-übersetzen sie in Sprech- und Performancesituationen ohne elektronische Unterstützung.
Dazu gibt es eine Einführung in Leben und Werk von Georg Trakl und Grundlagen des Sprechens von Lyrik.
Leistungsnachweis / Testatanforderunggem. Angaben der/des Modulverantwortlichen
TermineRaum: 1 grosser Proberaum + Musikunterricht 3 (Bandraum)_GA 11-131
DauerAnzahl Wochen: 6 (HS: Wo:44-49) / Modus: 4x3h/Wo + 1x3h/Wo Selbststudium gem. Stundenplan_Mo/Di/Mi/Do/Fr, jeweils 10.30-13.30h
Selbststudiumszeit pro Semester: ca. 18h
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Termine (26)