Theorieschwerpunkt: Pathos-Allergie! (gLV) 

Zuständiges Sekretariat: silvan.bolle@zhdk.ch

Wird auch angeboten für

Nummer und TypBMU-PKLA-MOMA-05.19H.005 / Moduldurchführung
ModulTheorieschwerpunkt 
VeranstalterDepartement Musik
LeitungMathias Steinauer
Minuten pro Woche180
Zeit
ECTS3 Credits
Voraussetzungen
  • Abgeschlossenes Hörtraining, Tonsatz, Analyse, Formenlehre und Neue Musik.
  • Interessierte Studierende anderer Departemente melden sich zur Klärung der Voraussetzungen bis spätestens 1 Woche vor Semesterbeginn direkt bei der Kursleitung.
LehrformGruppenunterricht
ZielgruppenBachelorstudierende 3. Jahr

Die Zulassung für Studierende anderer Studiengänge/Vertiefungen ist möglich. Über die Zulassung entscheidet der Dozent/die Dozentin der Lehrveranstaltung. Interessierte Studierende melden sich zur Klärung der Voraussetzungen bis spätestens 1 Woche vor Semesterbeginn direkt bei der Kursleitung
Lernziele / Kompetenzen
  • Fortgeschrittene, künstlerische Kompetenz in musikalisch allgemeinbildenden Fragen
  • Arbeitsplanung, Transferfähigkeit, Flexibilität
  • Fähigkeit, ein selbstgestelltes Thema selbständig mit analytischen Mitteln zu bearbeiten.
  • Fähigkeit Notentext und Hörproben differenziert wahrzunehmen.
  • Sinn für differenzierte Wahrnehmungs- und Betrachtungsweisen
InhalteDas Wort Pathos hat in den letzten 2500 Jahren vielerlei Bedeutungsveränderungen erfahren. Umgangssprachlich versteht man heute unter Pathos wohl eine emotionale, tendenziell übertriebene Form der Artikulation, nicht zuletzt mit manipulativem Beigeschmack. Woher aber kommt dieser Begriff und wie wurde er insbesondere seit dem 19. Jahrhundert verstanden?
Ich gebe zu: musikalisches Pathos löst bei mir in der Regel eine "allergische Reaktion" aus. Dennoch frage ich mich: kann man in der Musik angemessenes und unangemessenes Pathos unterscheiden? Wann erleben wir grosse musikalische Gesten als innig, authentisch und erhaben, und unter welchen Voraussetzungen glauben wir sie als heldenhaft-aufgeblasene Künstlichkeit entlarven zu können? Helfen uns dabei die fortwährend geschärften Werkzeuge der Musik-Analyse klar begründete Antworten zu finden?
Ausgehend von Beethoven möchte ich diesen Fragen anhand ausgewählter Musik des 19. und des 20. Jahrhunderts auf den Grund gehen. Mich interessieren insbesondere Werke von Schubert, Berlioz, Chopin, Liszt, Wagner, Bruckner, Verdi, Tschaikowsky, Mahler, Debussy, Puccini, Sibelius, Rachmaninoff, Schönberg, R. Strauss, Orff, Schostakowitsch, Gorecki und Boulez, um nur einige zu nennen. Vielleicht wäre es als Kontrast und zur Schärfung des Denkens auch vorteilhaft "minimal-gestische" Musik von Webern und Kurtàg zu thematisieren. Abrunden möchte ich diese Beschäftigung mit Pathos jedenfalls mit der Malerei des 19. und dem Film des 20. Jahrhunderts.
Leistungsnachweis / Testatanforderung
  • Analytische Hausarbeit zu einem selbstgewählten Thema, musikgeschichtliche und ästhetische Einordnung
  • Fähigkeit, gehörsmässig relevante Aspekte einer Musik zu erkennen und zu beschreiben
  • Fähigkeit zu eigenständiger, persönlich-künstlerischer Stellungsnahme in einem ausgewählten Gebiet.
  • Schriftliche und mündliche Prüfungen
TermineMittwoch, 10.30 - 13.30 Uhr, 5.F02
DauerJahreskurs / Anmeldung jeweils im Herbstsemester
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
Bemerkung2700
Termine (16)