Seminar 3: Feldforschung – Ethnographie als ästhetische Praxis (gLV) 

Wird auch angeboten für

Nummer und TypMTR-MTR-1002.19H.003 / Moduldurchführung
ModulSeminar 
VeranstalterDepartement Kulturanalysen und Vermittlung
LeitungSoenke Gau und Jana Thierfelder
ZeitFr 20. September 2019 bis Fr 1. November 2019 / 9:15–12:30 Uhr
OrtAtelier Transdisziplinarität ZT 7.F03
ECTS2 Credits
VoraussetzungenFür Studierende anderer Studiengänge bzw. Vertiefungen der ZHdK, im Rahmen der Geöffneten Lehrveranstaltungen:
Einschreibung über ClickEnroll
www.zhdk.ch/?ClickEnroll
LehrformSeminar mit Lektüren, Diskussionen, Referaten und Praxisbeispielen, an das
eigene disziplinäre Arbeitsfeld anschliessend
ZielgruppenWahlpflicht für Studierende MA Transdisziplinarität ab 3. Semester.
Geöffnete Lehrveranstaltung für alle Master-Studierenden der ZHdK
Lernziele / KompetenzenEinen reflexiven Umgang mit ethnographischen Methoden im Bezug zur eigenen Arbeit entwickeln. Bezüge zwischen ästhetischer Praxis und ethnographischen Methoden kennenlernen.
Inhalte1996 veröffentlichte der Kunsthistoriker und Kunstkritiker Hal Foster seinen berühmten Essay «The Artist as Ethnographer?». Er zeigte auf, dass in Folge des ethnographic turns in den Kulturwissenschaften seit den 1990er Jahren auch eine zunehmende Anzahl von Künstler*innen sich Methoden bedienten, die Ähnlichkeiten zu Verfahrensweisen aus der Anthropologie und der Ethnografie – wie zum Beispiel Feldforschung oder teilnehmende Beobachtung – aufwiesen. Auch das wiedererstarken von Dokumentarismen oder ganz allgemein ein verstärkter sozialer und politischer Wirklichkeitsbezug stehen mit dieser Entwicklung im Zusammenhang, die sich besonders deutlich auf der Documenta XI von 2002 zeigte. Aktuell ist unter Begriffen wie «Sensory Ethnography» oder «Visual Anthropology» eine erneute Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen von ästhetischer Praxis als Teil einer forschenden, ethnographischen Vorgehensweise zu beobachten. Durch diese Bezugnahmen von Kunst und Ethnographie, sind Künstler*innen jedoch mit ähnlichen Fragen wie Sozialwissenschaftler*innen konfrontiert: In seinem Essay wies Foster daher darauf hin, dass trotz des künstlerischen Interesses an (kultureller) Differenz und Repräsentationsstrategien viele Arbeiten Gefahr laufen, anstatt relationale Modelle der Differenz zu entwickeln, lediglich binäre Strukturen/Zuschreibungen von Eigenem und Anderen (re-)produzieren.

Das Seminar untersucht vor dem Hintergrund dieser Ausgangslage Potentiale und Gefahren ethnographischer Methoden in der ästhetischen Praxis. Neben der Lektüre und Reflexion relevanter Texte zum Thema, werden Beispiele aus der zeitgenössischen Kunst analysiert und besprochen. Darüber hinaus soll es auch darum gehen, im Sinne eines Methodentrainings eigene bereits stattgefundene oder geplante Projekte unter dem Blickwinkel ethnographischer Methoden in der Gruppe zu besprechen und gemeinsam zu reflektieren.
Bibliographie / LiteraturWird im Seminar bekannt gegeben.
Leistungsnachweis / Testatanforderung80% Anwesenheit, aktive Teilnahme; Bereitschaft, ein Referat zu übernehmen
TermineFreitagvormittag am 20.9. / 27.9. / 4.10. / 11.10. / 18.10. / 1.11. jeweils 9.15 bis 12.30 Uhr
Dauer6 Halbtage im 1. Quartal
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungUnterrichtssprache ist Deutsch.
Termine (6)